"Schlaf dich hoch!" So titelt die neue Cosmopolitan neben dem Bild einer Blondine. Und ich denke mir: Soviel zum Thema Emanzipation.

(eigenes bild)
Aber natürlich traut sich heute keine mitteleuropäische Zeitung mehr, Frauen in solche Muster zu packen, obschon, klar, solche Titel natürlich Leser bringen. Und seien es nur die eher nicht so tollen Chefs, die sich diesen neuen Trend vielleicht herbeiwünschen.
Beim genaueren Hingucken erfahre ich dann allerdings, dass es tatsächlich ums Schlafen geht. Und da bin ich wieder dabei. Denn ich schlafe gerne, wenn auch nicht immer zu den richtigen Zeiten. Und habe mir schon manches Mal gewünscht, frau könne damit Geld verdienen.
Dabei müsste mir allerdings schon freigestellt werden, wann ich schlafe. Denn in der Nacht kann das ja jeder. Die wahre Kunst besteht jedoch darin, zu jeder Zeit schlafen zu können. Und darin bin ich durchaus Meister. Was kein Wunder ist. Denn das Leben wird ja erst am Abend interessant. Egal, ob man Sterne guckt, malt, ausgeht oder Fernsehen schaut. (Noch besser: Nicht schaut, aber hört. Auf diese Weise wird aus der Krimi-Serie mit Ekelfaktor eine Posse. Hörte ich doch heute: "Schau mal die Blutspur. Das muss ein Fußabdruck des Mörders sein." Aha. Wenn´s so wenig Scharfsinn braucht, tauge ich auch zum Profiler.)
Auch mag ich durchaus Sonnenaufgänge. Aber nicht die, für die ich früh aufstehen muss, sondern die nach einer wie auch immer gut verbrachten Nacht. Sich den Sonnenaufgang ansehen, eine Tasse Kaffee dazu, ein Brötchen frisch aus dem Ofen (nur mit Butter und sonst nix drauf) und dann schlafen gehen: Was für ein Luxus!

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Stattdessen:
Der amerikanische (klar, was für einer sonst) Unternehmer, der diesen Trend aufbringen möchte, argumentiert, dass ausgeschlafene Mitarbeiter leistungsfähige Mitarbeiter sind. Weshalb er frühes Schlafengehen mit jährlich bis zu 300 Dollar zusätzlich honoriert.
Was ich lächerlich finde, als Gesamtsumme und schon gleich als Monatsbetrag. Reicht nicht mal für ein ordentliches Essengehen. Aber gut. Das wäre vielleicht auch kontraproduktiv, weil man das ja meist abends macht und dann eben nicht rechtzeitig ins Bett käme.