Ich gestehe, dass ich zu denen gehöre, denen Fußball aber sowas von am … (na, Sie wissen schon!) vorbeigeht. Anschauen tue ich ihn mir nur alle zwei Jahre bei den großen Spielen. Da muss es nicht immer „...schland“ sein, isses aber am Ende doch meist. Frau muss, wenn schon nicht mitreden (Ich werd mich hüten! Blöd dastehen kann ich auch bei anderen Sachen ganz gut.) so doch wenigsten halbwegs begreifen können, wovon die anderen reden.

Aber ich gestehe auch, dass manches mir sogar richtig gut gefällt. Wobei ich beim Spieleschauen lieber allein sein sollte, denn ich bin eher Ästhet, denn parteiisch. Folglich begeistert mich nicht immer das, was den Patriot begeistert und ich bejubel auch schon mal die „falsche“ Mannschaft. Einfach, weil etwas gut gelungen ist oder gar richtig schick aussah.

Mein ehemaliger Freund hatte für diese Art Ästhetik wenig Verständnis, weshalb er es nach kurzer Zeit aufgab, mit mir irgendwelche Spiele ansehen zu wollen. Mit Kumpels, die was davon verstehen, ist es irgendwie doch besser. Hat er nicht gesagt (der hätte sich gehütet!), aber Taten sprechen lassen. Worüber ich nicht traurig war, denn Bundesliga ist mir ja nun vollkommen wurscht. So war die Front geklärt, ohne dass böse Worte gefallen wären.

Also habe ich, immer schon, still genossen. Manchmal war rasch klar, dass DAS DA weniger Genuss als Quälerei war. Wenn ein Spiel nicht in Gang kommt, erkenne ich das schon auch, hänge die Fußballschuhe an den Nagel und mache halt was anderes.

eigenes bild

Aber manchmal kriege ich mich vor Begeisterung gar nicht ein. Dann nämlich, wenn die Jungs auf dem Spielfeld Sachen machen, die ich entweder physikalisch nicht für möglich gehalten hätte, ehe ich es sah, oder aber wenn sie tanzen. Nicht umsonst ist es ja so, dass alles mit einem lateinamerikanischen/ südwesteuropäischen Hintergrund fußballtechnisch so bejubelt wird und zuweilen richtig, richtig erfolgreich ist. Die haben dieses Tänzeln im Blut. Täuschen rechts an und schießen dann irgendwie um die Ecke doch nach links. Sowas finde ich toll.

Tatsächlich gibt es ja Leute, die behaupten, wer Samba oder Mambo (gibt’s da nen Unterschied? Wollte eigentlich noch nachschauen, aber … egal) … also wer das tanzen kann, ist auch ein guter Fußballspieler. Weil dieses „Antäuschen“ viel von eben diesen Tanzschritten hat. Es gab da sogar mal nen Film drüber, der ganz nett, aber wiederum auch nicht so aufregend war.

Immerhin würde das erklären, warum ich auf Fußball, was ja zuweilen auch ein recht grober Sport ist ( aber ehrlich: Manchmal sind die auch ganz schöne Schauspieler! In der Zeitlupe kann man das meist sehen.), einen Begriff wie Ästhetik anwende. Denn Tanz ist ja auch sehr etwas Ästhetisches.

Allerdings sehe ich den Zusammenhang weniger hiermit

* Bild gemalt von Tangshi

als damit

DAS begeistert mich ehrlich, schon seit ein paar Jahrzehnten immer wieder.

Dass ich keine Ahnung von Fußball habe, begreift man spätestens jetzt.

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liberty

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Globetrotter

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