Tschernobyl: In der Sperrzone mit ihren radioaktiven Wölfen entsteht das größte Solarkraftwerk der Erde

orf.at

Die meisten von uns können sich an den 26. April 1986 erinnern, als in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl die nukleare Katastrophe ausbrach. Die gesundheitlichen Folgen für die Menschen in Europa werden bis heute kontrovers diskutiert.

Nach der Flucht der Menschen aus der Todeszone siedelten sich Wölfe und andere seltene Wildtiere im Sperrgebiet an und eroberten die Natur für sich zurück. Ein Paradies für sie, ohne den Menschen! Die wenigen Bewohner, die geblieben sind, an die zweihundert waren es, arrangierten sich mit den Tieren.

https://www.fischundfleisch.com/susi-blue/paradies-ohne-menschen-die-tiere-von-prypjat-tschernobyl-43635

Hier eine (längere) Dokumentation über die Wölfe von Tschernobyl:

Heute kann man 'Urlaub' in Tschernobyl machen. Für besonders Abenteuerlustige werden kurze Busfahrten in die Sperrzone organisiert. Dort 'tankt' man Radioaktivität statt Sonne. (...)

Es gibt ein- und mehrtägige Touren und individuelle:

https://chernobyl-tour.com/deutsch.html

Auch sonst ist allerlei los, muss doch jemand den 'Sarkophag' bewachen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/30-jahre-tschernobyl-hochbetrieb-im-sperrgebiet-14198660.html

Doch das ist alles nichts angesichts der Pläne, die China und die Ukraine seit Ende 2016 schmieden: In der Sperrzone soll ein 1000-Megawatt-Solarpark entstehen.

http://www.wiwo.de/technologie/green/living/tschernobyl-groesstes-solarkraftwerk-der-welt-geplant/14606110.html

http://www.xinhuanet.com/english/2017-11/19/c_136762889.htm

http://en.interfax.com.ua/news/economic/383594.html

https://www.energiezukunft.eu/solar/photovoltaik/solaranlage-in-tschernobyl-am-start-gn105210/

Die Pläne des ukrainischen Umweltministers Ostap Semerak sind ebenso groß wie der Wunsch nach Unabhängigkeit von russischem Gas. Er sprach bereits 2016 von einer installierten Solarkapazität von 4.000 Megawatt. Man sollte das verstrahlte Gebiet nicht als Katastrophenzone, sondern als Entwicklungszone betrachten.

Mit diesem Satz hat Ostap Semerak etwas Bemerkenswertes gesagt. Der Bau in der Sperrzone hat begonnen. Wieder scheint es, als stiege der berühmte Phönix aus der Asche. Wie oft hat die Menschheit es schon geschafft, der Katastrophe zu entrinnen? So wie die Tiere in der Todeszone gelernt haben, mit der Verstrahlung zu leben, so lässt auch der Mensch immer wieder die Trümmerhaufen der Geschichte hinter sich und regeneriert sich.

Die Sonnenenergie hat hohen Symbolwert. Sie ist neben Wind und Wasser eine der wahren Energien unseres Lebens, kostenfrei, ewig, unantastbar. Solange die Sonne scheint, wird sie uns diese Energie liefern. Warum sind wir nur diesen langen Umweg gegangen?

Es ist kein Zufall, dass der neue Global Player mit der Sonnenenergie die Welt erobert. Chinas billige Solarzellen fluten den Weltmarkt. Deutschland produziert bereits 40 Gigawatt Solarstrom. Das ist erst der Anfang. Wir gehen der Sonne entgegen, kann man es auch kaum glauben, wenn man sich umsieht. Aber es ist eine Tatsache. Trotz dieser Dunkelheit, dieses Hasses, dieses drohenden Rückfalls in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, wird es immer lichter. Dieses Licht gibt mir Halt und Zuversicht...

pixabay

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