Als Kurator organisiere ich in diesem Jahr fünf virtuelle Ausstellungen mit dem Ziel, Kunst als politisches Statement zu positionieren. Jede Ausstellung ist einem Thema gewidmet, zu dem der Kurator einen Essay vorgibt. Die aktuelle Ausstellung – online auf kunstsammler.at und im Print in der Kunstzeitschrift VERNISSAGE 352 – ist dem Thema „Wissen und Schaffen“ gewidmet. Es geht um die Frage, ob Wissenschaft und Kunst in Zeiten wie diesen noch frei schaffen können. Drei Künstlerinnen aus Griechenland haben dazu Beiträge geliefert

Aqualia Lia Kaderoglou: In großen Flüssen, insbesondere im Einzugsbereich ihrer Einmündung in das Meer, ist die Strömung kaum noch sichtbar und spürbar. Die Quellen der Flüsse sind oft im Gebirge, über steile Felsen fließt das Wasser in Täler und zieht tausende Kilometer bis zu den Ozeanen. Von dort kehrt es als Regen zurück an die Quelle. Wasser ist immer in Bewegung. Was die Chemiker rein wissenschaftlich mit der Formel H2O beschreiben, ist ein Stoff voller Leben. Das mag für manche nur eine Metapher sein, Energetiker dagegen glauben an das lebendige Wasser. Die Wissenschaft muss zumindest eingestehen, dass sie noch lange nicht alle Rätsel des Wassers beantworten kann. Bild zur Ausstellung: The Big Flow, Öl auf Papier, 35 x 50 cm

Aqualia Lia Kaderoglou www.kunstsammler.at

Caviart Stella Chaviaropoulou: Weniger Zucker verlangt der Zeitgeist, der gesunde Ernährung in den Mittelpunkt stellt. Im Gegensatz dazu gibt es aber kaum noch Lebensmittel ohne Zuckerzusatz. Die Zuckerindustrie beauftragt wissenschaftliche Studien, um zu beweisen, dass ihr Produkt gar nicht schädlich ist. So findet sich auf der Webseite schmecktrichtig.de die Information, dass Übergewicht viele Ursachen haben kann und das Fazit einer Studie, „dass nicht Zucker eine Zunahme des Körpergewichts begünstigt, sondern eine zu hohe Kalorienaufnahme“. Das Leben darf auch manchmal süß sein, aber es muss nicht immer süß sein. In Deutschland haben 7 Millionen Menschen Diabetes, die Dunkelziffer wird auf 2 Millionen geschätzt. Rund 10 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Ob Zucker die Ursache dafür ist, darüber streiten die Wissenschafter. Doch außer Zweifel steht: Zucker leistet einen süßen Beitrag dazu. Bild zur Ausstellung: Glucose im Blut, Öl, Zucker auf Leinwand, 50 x 50 cm

Caviart Stella Chaviaropoulou www.kunstsammler.at

Marina Stathi: Vor 200 Jahren begannen Forscher Blut naturwissenschaftlich zu untersuchen. Erst 1901 ist es dem Wiener Arzt Karl Landsteiner gelungen die Blutgruppen zu entdecken. Dafür erhielt er 1930 den Nobelpreis für Medizin. Gemeinsam mit dem amerikanischen Serologen Alexander Salomon Wiener entdeckte er 1937 auch das Rhesussystem. Zehn Jahre später beginnt das Rote Kreuz mit dem Aufbau von Blutspendediensten. Bis heute nimmt nur ein geringer Teil der Bevölkerung an Blutspendeaktionen teil. An die Notwendigkeit Blut zu spenden erinnert das Bild „The Power of Red“, das sich in einem Blutspendezentrum in Thessaloniki befindet. Bild zur Ausstellung: Power of Red, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm

Marina Stathi www.kunstsammler.at

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