„Die Kulturschaffenden brauchen all unsere Unterstützung.“ Nein, Herr Präsident. Sie und wir alle, alle Menschen und somit auch alle Politiker brauchen die Kulturschaffenden. Nicht umgekehrt! Denn die Kulturschaffenden zählen zu den wenigen Menschen, die noch einen Durchblick haben im dichten Coronanebel oder zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen.

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Diese Kulturschaffenden hätten sich in einer Demokratie und in einem Staat, der im Ausland gerne Werbung mit seiner großartigen Kultur macht, eine bessere Existenz verdient, die wenigstens im Durchschnitt aller Bürger des Landes liegt. Doch die Existenz vieler, viel zu vieler Kulturschaffender liegt im Durchschnitt jener zwölf Prozent, die am Rande des Existenzminimums leben.

„Mit dem Hilfspaket, das beim jüngsten EU-Gipfel beschlossen wurde, sei ein deutliches Zeichen gesetzt worden, um die Coronakrise über die Grenzen hinweg zu meistern, inklusive Neustart in Wirtschaft und Kultur“, zitiert die Presseabteilung das Larifari des VdB. „Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stieß ins selbe Horn“, lässt die Autorin dieser PR-Mitteilung ihrer kreativen Ader freien Lauf.

Werte Herren Präsidenten aus Österreich und Deutschland: im Namen der Kulturschaffenden, zu denen ich mich ein bisserl zählen darf: wir pfeiffen auf eure „Hilfe“ und „Unterstützung“! Die Kulturschaffenden haben mehr verdient, als auf eure Unterstützung warten zu müssen. Die Kulturschaffenden brauchen keinen Hilflosenzuschuss, sondern ein politisches Klima, in dem Kultur ohne Masken atmen, spielen, schaffen und leben kann!

P.S: Im übrigen bin ich der Meinung, dass ein Präsident die Intelligenz haben und den Mut aufbringen sollte, um das was seit einem halben Jahr hier bei uns und überall auf der Welt abgeht, kritisch zu analysieren. Ich habe dafür nur noch ein Wort: kafkaesk.

Hubert Thurnhofer www.ethos.at