Alltagsgedanken einer Wechselblondine - Mistauto

HEUTE bin ich in die peinliche Lage gekommen andere Menschen als engste Familienmitglieder – sprich meine Tochter oder meinen Zukünftigen - in meinem Auto transportieren zu müssen.

Das passiert nicht oft und deshalb vergesse ich das Gefühl der Scham auch schnell wieder und alles bleibt – vor allem in meinem Auto beim Alten.Ich muss voraussetzen dass mir Autos einfach egal sind. Ich bin damit in keinster Weise zu beeindrucken ob sie schnell, schön, groß, mit oder ohne Dach sind.

In meiner Welt muss ein Auto mich und den diversen Müll der sich darin ansammelt von A nach B bringen. Ob es Beulen oder Kratzer hat tangiert mich genauso wenig wie eine Stoßstange die mit einem Kabelbinder festgezurrt ist. Fahren muss das Ding und aus. Das hat den enormen Vorteil dass diverse Naturkatastrophen wie Hagelstürme oder Parkplatzrandalierer völlig emotionslos an mir vorübergehen.

Dementsprechend pflege ich auch den Innenraum meines Wagens – sprich gar nicht. Ich habe zwar einen Müllsack am Beifahrersitz, für den Fall dass wirklich keine Zigarette mehr in den Aschenbecher passt, aber die leeren Dosen sind viel einfacher durch Fallen lassen zu entsorgen. Dort fühlen sie sich auch unter ihresgleichen sehr wohl. Die Rückbank ist voll mit großen blauen Säcken mit diversem anderen – durchaus sorgfältig getrennten Müll.

Da ich einerseits nicht wöchentlich zu unserer Entsorgungsstation fahren will und andererseits mich nicht in der Lage sehe all das Angesammelte auf einmal von der häuslichen Sammelstation zum Auto zu tragen, habe ich mir angewöhnt, jedes Mal ein bisschen etwas mit zu nehmen und es zwischenzulagern. So kommt der Großteil meines Mülls immerhin zu recht ansehnlichen Ausflugsfahrten.

Ich handhabe es in die andere Richtung übrigens genauso und so harren unter anderemso schwere sperrige Dinge wie Katzenstreu, Erde und Anzündholz geduldig den Weg in unser Zuhause zu finden.

In den Kofferraum hab ich vor ein paar Jahren das letzte Mal einen Blick geworfen und festgestellt dass er sich erstens nicht leicht öffnen lässt und zweites ziemlich voll ist mit interessanten Dingen, denen ich mich aber zur Zeit nicht widmen will.

Glücklicher Weise fällt das alles meinem Zukünftigen nicht auf, weil er ähnlich veranlagt ist und meiner Tochter stünde es frei, im Falle von Unzufriedenheit Ordnung zu machen.

Noch ist ein Hauch von peinlichem Berührt sein vorhanden, aber auf meine Vergesslichkeit hab ich mich schon immer verlassen können. Mal sehen was MORGEN ist.

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Claudia Drobny-Oertel

Claudia Drobny-Oertel bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:14

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:14

Noch keine Kommentare

Mehr von Bettina