Menschenrechte: Fast tausend sahrawische NGOs begrüßen den Freiheitsspielraum, der von einem glaubwürdigen institutionellen und rechtlichen Rahmen bestimmt wird

Rabat-Etwa 925 sahrawische NGOs, die sich mit den Bereichen Menschenrechte und Entwicklung in der marokkanischen Sahara befassen, haben die „normale Natur“ der Menschenrechtssituation in den südlichen Provinzen in den Vordergrund gestellt und „einen Spielraum der Freiheit“ begrüßt, der von einem glaubwürdigen institutionellen und rechtlichen Rahmen in einem sich entwickelnden Land bestimmt wird.

"In unserer Eigenschaft als saharawische Organisationen, die frei auf ihrem Boden und in ihrem Land, nämlich Marokko, befasst sind, stellen wir die Normalität der Menschenrechtssituation in der marokkanischen Sahara in den Mittelpunkt", bekräftigten diese NGOs in einem Brief an die Hochkommissarin der Vereinten Nationen betraut mit den Menschenrechten, Michel Bachelet.

"Sicher ist, dass wir in einem vielverheißenden und sich entwickelnden Kontext arbeiten und dass wir auch einen Freiheitspielraum genießen, der von einem sich entwickelnden und glaubwürdigen rechtlichen und institutionellen Rahmen bestimmt wird", schoben sie nach.

Diese 925 Menschenrechtsorganisationen stellten fest, dass sie in enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Nationalen Rat für Menschenrechte (CNDH) als nationale Institution in voller Übereinstimmung mit den Pariser Grundsätzen tätig sind und regionale Kommissionen vor Ort haben.

In der Tat "begleiten und unterstützen der CNDH und dessen regionalen Zweigstellen" unsere Arbeit zur Förderung des Genusses aller Bürger ihrer Rechte ", stellten sie die Erklärung auf, die positive Interaktion mit den nationalen, lokalen und regionalen Beamten unterstreichend und ihr aufrichtiger Wunsch bekundend, die Menschenrechte anzukurbeln und unter Schutz zu halten.

Sie prangerten auch an, dass sich die Front Polisario wie ihre algerische Patin einen widersprüchlichen Ansatz in der Frage der Menschenrechte angeeignet haben, den sie für politische Zwecke einsetzen und nicht einsehen, dass dies ein Werkzeug der Propaganda und des Drucks seien, um ihrem separatistischen Projekt gegenüber nützlich zu sein.

Während die Front Polisario und Algier eine offensive Propaganda-Rede gegen Marokko und falsche Anschuldigungen zur Menschenrechtssituation in der marokkanischen Sahara in Umlauf bringen, verzichten sie paradoxerweise darauf, die grundlegendsten Daten zur Situation der Menschenrechte in den Lagern Tinduf auszuliefern.

„Sollen wir daran glauben, dass Algerien und die Front Polisario sich der Menschenrechtssituation in der marokkanischen Sahara bewusster sind als wir, die NGOs, die vor Ort arbeiten und mit der sahrawischen Bevölkerung zusammenleben? Ist es vernünftig, im Gegenzug die Freude der in den Lagern Tinduf inhaftierten Bevölkerung an all ihren Rechten und Freiheiten zu berauben?“ warfen sie die Frage auf.

Die sahrawischen NGOs stellten fest, dass „all diese Elemente ein unwiderlegbarer Beweis dafür darstellen, dass die Haltung Algeriens und der Front Polisario gegenüber der Menschenrechtsfrage hauptsächlich durch Überlegungen zur Propaganda und zu politischem Druck im Kontext des regionalen Konflikts um die marokkanische Sahara motiviert ist“.

Der Brief bedauert, dass die anderen Konfliktparteien „nicht damit zaudern, die Versuche, unsere südlichen Provinzen zu destabilisieren, zu verstärken, indem sie einige unserer jungen Leute instrumentalisieren, um sie in eine gewaltsame Konfrontation mit den Sicherheitskräften aufzudrängen, damit sie in schmutzigen Medienkampagnen eingesetzt werden dürfen, die die Meinungs-und-Bewegungsfreiheit innerhalb und außerhalb des Landes- ohne Hindernisse- ausnutzen, die alle Sahrawis in ihrem Land, Marokko, genießen.“

Diese NGOs lenken die Aufmerksamkeit der Hochkommissarin auch darauf, dass sie selbst den Anhängern der Front Polisario begegnet war, die sich mit marokkanischen Pässen nach Genf begaben, wo sie ihre Aktivitäten gegen das Königreich organisierten und das nationale Hoheitsgebiet bar etlicher Belästigung erreichten.

Sie warfen in diesem Zusammenhang die Frage auf: "Wie viele Gegner aus den Lagern Tinduf hatten die Gelegenheit, Ihnen zu begegnen und dann in die Lager zurückzukehren?"

Sie erinnerten auch daran, dass der Menschenrechtsausschuss im Juli 2018 seine Besorgnis über die Verachtung der Verpflichtungen und der Verantwortlichkeiten Algeriens im Einklang mit den Anforderungen der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts zur Sprache gebracht hatte, indem er seine richterlichen Befugnisse in die Hände der Front Polisario legte.

Der Menschenrechtsrat (CDH) äußerte sich auch besorgt über die Unfähigkeit der sahrawischen Opfer im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen in den Lagern Tinduf, vor den Gerichten des Vertragsstaats Zugang zu Rechtsmitteln und Justiz zu bekommen, fügte der Brief hinzu.

Die NGOs haben auch die Tatsache, dass Tausende von Menschen mehr als 45 Jahre lang von der Außenwelt abgekapselt waren, als "Anomalie" bezeichnet. Sie bereuen, dass die Entführten in den Lagern Tinduf einem nichtstaatlichen Akteur ausgeliefert sind, der seine ungestrafte Kontrolle über diese Menschen durch bewaffnete Milizen ausübt, die alle Formen von Menschenrechtsverletzungen gegen eine Bevölkerung begehen, die "verwunderlich und im Niemandsland festsitzt".

In dem Brief wurde darauf verwiesen, dass den Aussagen von saharawischen Überlebenden Tausende von Opfern nach summarische und außergerichtliche Hinrichtungen, willkürliche Verhaftungen und Verschwindenlassen, Folter und Vergewaltigung erwähnt wurden, wovon Männer, Frauen und sogar Kinder durch separatistische Milizen betroffen waren.

Die Menschenrechtsorganisationen vertreten die Ansicht, dass die seitens Algeriens zur Rechtfertigung des illegalen Verzichts auf dessen Zuständigkeit vorgebrachten Vorwände „rechtlich und moralisch inakzeptabel“ seien, da die Verantwortung für die Sicherstellung der Einhaltung und des Schutzes der Menschenrechtsverantwortung im Einklang mit dem Völkerrecht beim Vertragsstaat und nicht bei nichtstaatlichen Akteuren liege.

Sie erinnerten daran, dass kein Verwahrer von Sonderverfahren, der Algerien Besuch abstattete, zuvor sich in die Lager begeben hatte, nachschiebend, dass unabhängige internationale Organisationen keinen Zugang zu ihnen erhielten. "Nur wer für Algerien und für die Front Polisario einstand, durfte in die Lager", erklärten sie.

Sie hoben auch hervor, dass „die Wahrheit vor Ort nicht am Ausmaß der Propaganda oder an der Verbreitung von Vorwürfen gemessen werden kann, die innerhalb internationaler Menschenrechtsmechanismen zirkulieren, um die „irreführende öffentliche Meinung“ weiterhin unter Einfluss zu halten“.

Abschließend bekräftigten diese sahrauischen NGO‘s ihre uneingeschränkte Unterstützung für den seitens Marokkos vorgelegten Autonomievorschlag "als eine Lösung, die diesem künstlichen Konflikt zwischen Brüdern ein Ende bereiten und unsere Würde und Freiheit garantieren dürfte", und forderten die Hochkommissarin dazu auf, deren Beobachtungen dem UNO-HRC und dem UNO-Generalsekretär zu überbringen.

Quellen:

http://www.corcas.com

http://www.sahara-online.net

http://www.sahara-culture.com

http://www.sahara-villes.com

http://www.sahara-developpement.com

http://www.sahara-social.com

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