Könnt ihr euch an Julian Assange erinnern? Daran, wie jeder ihn verteidigte? Um was ging's?

"Frau W. sagte aus, sie habe am 17. August mit Assange Sex gehabt. Beide seien damit einverstanden gewesen. Assange habe zunächst ein Kondom benutzt. Später habe er jedoch ungeschützten Sex mit ihr gehabt, als sie geschlafen habe.

Frau W.s Bruder hat ausgesagt, seine Schwester habe sich zunächst nicht an die Behörden wenden wollen, wenn Assange sich auf Geschlechtskrankheiten testen lasse. Ein Freund der beiden Frauen sagte zudem aus, diese hätten zunächst keine Anzeige gegen Assange beabsichtigt." (ntv)

Ich kann mich nur zu gut erinnern. Rauf- und runter wurde er verteidigt. Eine Frau, die schläft, also ohne Bewusstsein ist, ohne Kondom zu penetrieren: ein Kavaliersdelikt! Auch wenn sie am Abend zuvor auf ein Kondom bestand. Ist ja nicht schlimm!

Ist ja nicht schlimm:

- Sie kann ja nur ungewollt schwanger werden. Und dann die traurige Wahl haben zwischen Schwangerschaft (und Alleinerziehenden-Armut) und Abtreibung (und entsprechender psychischer Belastung). Wen interessiert's?

- Sie kann sich ja nur eine sexuell übertragbare Krankheit holen; Frauen sind dzbgl viel verletzlicher. Mit allen Folgen: lebenslang krank, unfruchtbar, etc. Wen interessiert's?

Viele interessiert es nicht. Weil für sie Frauen Sexpuppen sind. Und Puppen sind Sachen, die man benutzt, und Sachen haben kein Leben, das man wertschätzen könnte, gar müsste. Die Sexpuppe, die ist dafür da, dem Mann kurzfristig Vergnügen zu ermöglichen, und der Rest ist egal. Dann ist halt wieder mal das Leben einer Frau ruiniert. Wen interessiert's?

Das wurde damals so rauf- und runter verteidigt. Lang ist es nicht her. Seitdem weiß ich, was ich von all den Möchtegernliberalen und -linken zu halten habe. Nach Außen hui, solange es nicht ernst wird, aber das ganze Innere wird - pfui - nach Außen gekehrt, wenn es um die Verteidigung eines Männerhelden geht, und die nimmt man sehr ernst in vielen Kreisen.

PS: Ich habe heute sehr viel geschrieben. Es ist ein Thema, das mich begleitet, wie es jede Frau begleitet, von Jugend an.

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