Die Schizophrenie gemeiner Sci-Fi-Fans – Science-Fiction & Wirklichkeit, Teil 2

privat

Ich mag Science-Fiction generell und bin speziell ein Fan von Star-Trek und Babylon-5. Und ich mag es nicht nur sehr, mir die entsprechenden Filme und Fernseh-Serien anzusehen. Nein, darüber hinaus zeige ich meine Vorliebe auch öffentlich und habe schon einige Zeit und Energie vor allem in Jubiläums-Artikel zu meinen Lieblings-SF-Serien auf meinem Blog investiert.

Besonders an guter Science-Fiction schätze ich:

Dass sie eine besonders intelligente Form von Unterhaltung bietet – die vor allem auch durch ihre abstrahierten Szenarien möglich wird.

Denn genau durch die Abstraktion kann das Genre der Phantastik (Science-Fiction, Fantasy, Mystery) Dinge viel härter, klarer und direkter ansprechen, als jedes Werk im Hier und Jetzt – so fühlen sich dann auch keine Personen oder Organisationen von kritischen Äußerungen angesprochen.

Für mich als Kind sehr wichtig, als Erwachsener nicht mehr wirklich sind die faszinierende Szenarien (Weltraum, Zukunft, Technologien, …), in denen die Handlung spielt. Genau das ist etwas, das viele Menschen inspiriert und beflügelt.

Genau dies Veranschaulichung auch von negativen, politisch-gesellschaftlichlichen Entwicklungen und der konstruktive, moralisch hoch stehende Umgang damit, bietet eigentlich die Chance, viele Menschen nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Eintreten für eine bessere Welt in der Wirklichkeit zu motivieren. Eigentlich.

Der Science-Fiction-Hardcore-Fan als schizophrener Konsum-Lemming

Star-Wars ist natürlich großartige gemachte Unterhaltung, auch mich überzeugen sowohl Inszenierung, aber auch Handlung. Im Kern geht es in der Krieg-der-Sterne-Reihe aber darum, dass eine demokratische Republik ausgehebelt und durch ein totalitäres Imperium ersetzt wird, aus dem sich die Menschen erst wieder blutig heraus kämpfen müssen.

Unter anderem für 2 Bayern jenseits der 30 ist das aber scheißegal: Sie investieren einen Großteil ihrer Freizeit, um Star-Wars zu spielen. Und 1 von ihnen hat sogar einen ganzen Keller voller Devotionalien im Wert von geschätzten mehreren 10.000 €.

Dasselbe Spiel auch bei Star-Trek:

Vor dem großen 50-Jahr-Jubiläum der Serie befragt, was die Trekkies bzw. Trekker motiviert, Fans zu sein, sagen die meisten, dass sie vom Alltag abschalten, in eine andere, futuristisch-fantastische Welt eintauchen und anders sein, als im echten Leben sein wollen.

Und natürlich geben auch sie jede Menge Geld für Silberscheiben (DVDs & BDs), Kostüme, Conventions und viele andere Merchandising-Artikel aus.

Besonders vielen Star-Trek-Hardcore-Fans muss ich zusätzlich noch den Vorwurf machen, dass sie damit im Widerspruch zur moralischen Instanz Jean-Luc Picard, dem Captain vom neuen Raumschiff-Enterprise (Star-Trek: The next Generation / TNG) stehen.

Denn er ist ein Musterbeispiel für Ethik, Intellekt, aber auch für das Bilden und Vertreten einer eigenen Meinung. Picard lässt sich niemals vom herrschenden System irgendwo hineinpropagandieren, sondern geht unbeinbar seinen von höchsten, moralischen Maßstäben geprägten Weg.

Denn im schlimmsten Fall fördern Sci-Fi-Fanatiker das System nicht nur durch ihr braves Konsumieren und allgemeines Mitmachen, samt Kanalisieren ihres Frustes durch Realitäts-Flucht in eine futuristische Scheinwelt.

Anstatt – wie es wohl Picard tun würde – die extrem einseitige, für die globalistische Agenda eintretenden Meinungsmache des Medien-Mainstreams (zu der im konkreten Fall auch ganz stark der derzeitige Star-Trek-Hauptsender Tele5 zählt) zu durchschauen und sich auf diese eine konstruktiv-kritische Antwort zu überlegen, helfen sie vielleicht noch beim Abbau von Demokratie und Freiheit mit.

Es ist z.B. sowohl höchst notwendig, den politischen Islam mit seinen konservativen bis fundamentalistischen Strömungen zu bekämpfen, als auch gemäßigt-gläubige und weltlich orientierte Strömungen im Islam zu fördern.

Genau diese so notwendige, konstruktive Position geht aber in der heutigen Polarisierung meist unter.

Die Lösung wäre grundsätzlich so einfach

Genießt ruhig die tollen Science-Fiction-Produkte, das mache ich ja auch. Aber denkt über den Tellerrand des reinen Produktes ebenso hinaus, wie über euren Alltags-Trott nach.

Seid wirklich tolerant – denn das seid ihr nicht, wenn ihr nur eine vorherrschende Meinung akzeptiert. Nein, Toleranz ist immer die Toleranz vor den Andersdenkenden bzw. dem Unbekannten – natürlich auch dem Unbekannten in eurer eigenen Gesellschaft.

Seid kritisch Gegenüber den Herrschenden und lasst euch ja nicht in links und rechts spalten. Pole sind sowieso immer schlecht. Z.B. gerade in der jetztigen Krise in Zusammenhang mit der Zuwanderung wollen Linke grenzenlos Fremde in unsere Länder holen, Rechte sehen massive Grenzanlagen als Lösung – und die eigentlichen Ursachen des Migrationsdrucks (v.a. Kriege, Ausbeutung, Umweltzerstörung) bleiben völlig außen vor.

Investiert zumindest ein bisschen Zeit, dass ihr Informationen auch (aber auch nicht nur) von alternativen Medien nutzt, um euch ein realistisches Bild über unsere Welt zu machen. Nur auf Basis korrekter und umfassender Informationen könnt ihr auch sinnvolle Entscheidungen treffen.

Seid aktiv und bringt euch konstruktiv ein, durch Wählen, durch Wirken in eurem Umfeld und auch durch ethischen Konsum (die so genannten One-Dollar-Votes).

Es kann ja wohl niemand von uns wollen, dass die tollen, gesellschaftlichen Errungenschaften, wie wir sie aus Star-Trek, Star-Wars oder Babylon-5 kennen, nur reine Phantasie bleiben. Wenn wir wollen, dass sie zumindest ansatzweise Wirklichkeit werden, dann hat jeder einzelne von uns auch seinen Beitrag zu leisten!

Ach ja: Und wer „Science-Fiction & Wirklichkeit, Teil 1“ sucht, der wird in meinem Blog fündig. Ich habe mich dazu entschieden, 2017 neue Dinge auszuprobieren. Und die Veröffentlichung von 2 Teilen 1 Blog-Serie auf 2 verschiedenen Seiten ist ein neues Experiment.

Links:

Viele, interessante Artikel vor allem zu Star-Trek, teilweise aber auch zu Babylon-5 und Star-Wars auf der Unterhaltungs-Rubrik meines Blogs: http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/tag/unterhaltung/

Eine sehr gelungener Beitrag zum Thema Ethik in Star-Trek-Serien und Battlestar-Galactica: http://www.aurora-magazin.at/medien_kultur/sf_kaufmann_startrek_frm.htm

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 08.01.2017 00:14:05

MartinMartin

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woidviertla

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