Die Attacke von Nizza ruft uns wieder einmal die Tatsache in Erinnerung, dass die westlichen Gesellschaften und ihre Kultur längst von ihren Feinden unterwandert wurden. Es heißt, so sagen die Beschwichtiger, die westliche Welt müsse sich mit den Attacken von islamistischen Terroristen abfinden. Es werde zu unserem Alltag gehören, sich nirgendwo mehr sicher fühlen zu dürfen. Man könne nicht hinter jeden „des Terrorismus-Verdächtigen“ einen Polizisten stellen. Angriffe von Einzeltätern würde man nie verhindern können.

Wie viel Phlegma und Selbstaufgabe steckt eigentlich hinter einer solchen Feststellung?

Die westliche Welt muss sich nicht damit abfinden! Sie darf sich nicht damit abfinden!

Es steckt viel Beschönigung in der Diskussion um den Islam; einer Diskussion, die mit dem Euphemismus vom "unpolitischen Islam" in eine falsche Richtung gedrängt wird. Wie ich zu zeigen versuche, wird die Diskussion durch diese Konstruktion nicht nur sehr verengt, dieser Euphemismus hilft, das Problem in wesentlichen Bereichen misszuverstehen.

„Unpolitische Muslime“ wird es geben; zumindest dann, wenn man jene Muslime meint, die sich von sich aus und aus freien Stücken damit zufriedengeben, die religiösen Gebote ausschließlich in ihrem privaten Leben und nur für sich selbst erfüllen zu wollen, ohne zu versuchen, jemanden anderen unter das Joch dieser Vorschriften zu zwingen. Ihnen – und nur ihnen – sei Religionsfreiheit zugestanden. Allein aus der Existenz dieser „unpolitischen Muslime“ die These ableiten zu wollen, es gäbe auch einen „unpolitischen Islam“ ist – wie ich meine – unzulässig.

Ausführlicher wie immer auf meinem Blog: http://zeitdiagnosen.wordpress.com