Das Gedankenexperiment zum Dienstag beschäftigt sich mit der Idee von unfairer Verteilung von Chancen.

Einer der zentralen Prinzipen sozialistischer Weltsicht ist das alle Menschen (völlig) gleich sind und jeder Unterschied eine künstlich eingebrachte Konstruktion sei.

Erfolg basiert also nicht auf den eigenen Fähigkeiten und Handlungen sondern sind ein Resultat von Einfluss von außen. Die gleiche Person in einem anderen Umfeld erreicht also das was das Umfeld zulässt und ist von den angeborenen Eigenschaften der Person weitgehend unabhängig.

Jemand der langsamer läuft, läuft nicht langsamer weil er körperliche Nachteile hat sondern weil ihm eingeredet wurde dass er langsamer ist. Durchbricht man nun diese Konditionierungen erhält man eine Gruppe voller Menschen mit exakt den gleichen (potentiellen) Fähigkeiten. Da es zuvor jede Menge Menschen gab die in wenigen Bereichen gut waren und in vielen schlecht, das aber alles nur ein Resultat der Gesellschaft war, verfügt man jetzt über eine Gruppe von Menschen in denen jeder alles potentiell extrem gut kann. Zudem sind auch alle so nett und altruistisch wie der altruistische in der Gruppe zuvor.

Es darf nicht wundern dass diese Weltsicht von vielen als sehr sexy angesehen wird.

Es gilt auch zu erwähnen dass nur der äußerste linke Rand diese Idee ins Extrem führt. Je gemäßigter der Sozialist ist, desto eher ist er bereit Zugeständnisse im Bereich der Unterschiedlichkeit von Menschen zu machen. Der Grenzbereich zwischen rechts und links, in diesem Bereich jedenfalls, dürfte aber die Frage sein welcher Einfluss überwiegt: angeboren oder anerzogene Faktoren. Der rechte Rand etwa pocht auf angeborene Über- und Unterlegenheit, eine Ansicht die ähnlich absurd ist wie die spiegelbildliche Version.

Die Mitte sieht es als ausgeglichen an.

Aber testen wir nun die Idee:

Hierzu nehmen wir eine Gruppe von Menschen her. Das erste Ziel der Gruppe ist es Gemälde zu erstellen. Die Gruppe möge aus 100 Personen bestehen, davon sei einer blind und 20 hätten in unserem Beispiel Sehstörungen. Wir folgen jetzt unserem Ideal und werden dem Blinden nicht suggerieren dass er eventuell einen Nachteil gegenüber den Anderen hätte. Das würde nur dazu führen dass er weniger gute Qualität liefern kann. Alles was er nun abliefert wird gelobt und jedes Gruppenmitglied das kritisiert dass er mit der Farbe noch nicht einmal die Leinwand trifft wird scharf sanktioniert. Da es aber dennoch zu solchen bösartigen Übergriffen kommt wird die Entwicklung natürlich gestört und genau das (und Nichts anderes!) ist schuld an seinem unterdurchschnittlichen Abschneiden.

Entsprechend muss gegengearbeitet werden. Da offensichtlich die Erfolgreichsten von diesen Übergriffen profitieren müssen die Erfolgreichsten, egal ob sie tatsächlich etwas Böses gesagt haben oder auch nicht, dem Blinden hilfreich zur Seite stehen und Zeit und Energie aufwenden damit sein Resultat sich dem Durchschnitt angleicht. Das bedeutet im Wesentlichen, dass andere für ihn das Bild malt und er das Lob erhält.

Das ist dann „sozial gerecht

Was macht in der Zwischenzeit die Kontrollgruppe? In der Kontrollgruppe greift keiner ein und wenige erstellen Bilder die qualitativ weit über der Qualität der sozialistischen Gruppe stehen. Der Blinde ist ganz hinten, aber das macht nichts weil an nächsten Tag das gleiche Spiel noch einmal durchgeführt wird, allerdings mit Geräuschen und er am Folgetag Resultate an den Tag legen wird die weit über die Qualität der sozialistischen Gruppe hinausschießen wird, denn dort ist der Blinde damit beschäftigt den Tauben Geräusche zu erklären anstatt Leistung zu bringen.

Bedeutender ist aber nicht nur dass die Bilder der Besten viel besser aussehen, sondern auch der Durchschnittswert üblicherweise ansteigt. Selber Werte zu schaffen ist üblicherweise viel einfacher als einem Talentlosen versuchen beizubringen etwas halbwegs Brauchbares zu produzieren.

Wir sind nicht gleich.

Wir kommen nicht mit gleichen Chancen auf die Welt.

Nichts an uns ist eine übernatürliche Sache.

Jemand der ohne Augen auf die Welt kommt hat einen Nachteil und absolut jeder von uns hat zumindestens einen so einen Nachteil.

Das ist nicht Magie, das ist eben die Natur.

Das bedeutet nicht dass jemand mit einem Nachteil "minderwertig" ist. Es bedeutet dass er eine von Milliarden Dingen nicht gut kann. Dafür kann er etwas Anderes. Aber das ist nicht zwangsläufig ein Nullsummenspiel. Manche Personen sind im Durchschnitt einfach in einigen Dingen begabter und andere können fast gar nichts (Nützliches).

Nichts davon ist ungewöhnlich. Die Natur läuft auf genau diesem Prinzip. Dieses Prinzip nennt sich „Evolution“. Das Problem das viele Menschen haben ist ein gewisser Gottkomplex der ihnen suggeriert dass Menschen der Evolution entweder nicht unterliegen oder nicht unterliegen sollten.

Die einzige Möglichkeit Evolution aus dem Kopf zu verbannen ist daher anzunehmen dass sie beim Menschen nicht greift weil es zwischen Menschen keine Unterschiede mehr gibt (weil Magie, Gott oder Ideologie). Die Evolution sei ausgehebelt und hätte keine Relevanz mehr.

Hier schließt sich der Kreis.

Die Idee dass alle Menschen gleich sind ist eine direkte Folge einer Ablehnung der Evolution und jede Ablehnung der Evolution ist am Ende des Tages eine Form von Religion, da es den Menschen über die Natur erhebt.

Fakt ist aber dass wir nicht über der Natur existieren sondern als ein Teil von ihr.

Weiterhin vermehren sich jene die besser an eine Situation angepasst sind an andere und diese Gruppe muss nicht unbedingt aus „den Besten“ bestehen sondern eben nur aus jenen die aus der Situation das Maximum herausholen.

So hat sich die Unfähigkeit Verhütungsmittel korrekt zu benutzen sowie die fehlende Veranlagung sich zu fragen „ob man ein Kind denn in so eine Welt setzen möchte“ als klarer evolutionärer Vorteil herausgestellt.

Klingt komisch, ist aber so.

Mehr Intelligenz hingegen scheint, teilweise, als ein Nachteil zu fungieren. Die Menschheit scheint verdammt zu sein über einen durchschnittlichen IQ von 110 nicht kommen zu können. Oberhalb dieses Wertes ist die Fähigkeit Verhütungsmittel effektiv einzusetzen deutlich zu groß sowie die Frage nach der Zukunft zu lähmend als dass Nachfahren in die Welt zu setzen eine Selbstverständlichkeit darstellen würde.

Chancengleichheit ist eine Illusion. Wir haben nicht die gleichen Chancen und in dem versuch das zu verändern vernichten wir wertvolle Energie die wir verwenden könnten die Welt tatsächlich besser zu machen.

Wir verbessern die Welt indem wir unsere Fähigkeiten nutzen mehr nützliche Dinge in die Welt zu bringen und genau diese Dinge machen dann allen das Leben einfacher.

Darauf sollten wir uns konzentrieren.

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Matt Elger

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Tourix

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