Rassismus im Herrn der Ringe und Dungeons and Dragons?

Eine der bewegendsten Szenen in der Verfilmung des Herrn der Ringe ist der Moment in dem Gimli der Zwerg sagt, dass er nicht dachte dass er an der Seite eines Elfen sterben würde und Legolas, der Elf, ihn fragt ob er lieber Seite an Seite mit einem Freund sterben würde und Gimli im zustimmt.

Im Buch ist der Dialog in denen sie sich versprechen einander zu besuchen fast noch emotionaler.

Beide Szenen hätten kein Gewicht wenn Elfen und Zwerge einander nicht hassen und die Art wie die jeweils anderen Leben nicht tief verabscheuen würden.

Rassismus ist in jedem erfolgreichen Fantasy Setting zu finden, insbesondere in Fantasy Rollenspiele. Für die Uneingeweihten, in einem Rollenspiel denkt sich eine Person eine Geschichte und andere Personen denken sich Figuren, mit Stärken und Schwächen aus. Diese Fähigkeiten werden niedergeschrieben. Schwächen bringen üblicherweise Punkte, Stärken kosten Punkte. Besonders rassistisch zu sein ist in allen mir bekannten Regelwerken eine Schwäche und macht das Spiel praktisch immer schwieriger, weil es einem Türen schließt.

Spieler bevorzugen üblicherweise gemischte Gruppen von Abenteurern. Diese Abenteurer können Rassismus völlig ambivalent gegenüberstehen oder aber ihn leben.

Der rassistische Charakter in der Gruppe hat aber immer einen Nachteil. Wenn man etwa nicht von Zwergen kauft, weil man Zwerge hasst, entgehen einem Dinge die man haben will oder gar braucht. Sich zu weigern mit Leuten zusammenzuarbeiten, weil sie anders sind, macht einem das Leben auch praktisch nie einfacher. Im Spiel wie im echten Leben.

Praktisch jede Geschichte die in einem Fantasy Setting erzählt wird, interaktiv oder nicht, plädiert für die Überwindung von Rassismus und demonstriert, vor allem im Rollenspiel, die Nachteile die dem Rassisten ganz natürlich erwachsen.

Gleichzeitig wird aber betont, dass es in Ordnung ist, dass der Zwerg lieber Gold schürft und der Elf mit Bäumen kuschelt. Das ist in Ordnung so: Zwerge und Elfen sind nicht gleich und sollen es nicht sein.

All das was ich hier beschreibe ist heute problematisch und muss daher weg.

Weil: Wir haben ja 2021.

Wizards of the Coast ist dabei das Regelwerk von Dungeons and Dragons, einem der bekanntesten Rollenspielen, so zu überarbeiten dass Konzepte wie Sklaverei und Rassismus schlicht nicht mehr erwähnt werden. All diese Dinge gibt es in der Welt dann einfach nicht mehr, ginge es nach dem Autorenteam.

Die Idee dahinter ist widersprüchlich und in den Lehren der kritischen Rassentheorie zu finden, die in sich selber widersprüchlich ist, vorwiegend in dem Umstand, dass ihre Vertreter darauf pochen, dass man Rassismus als gegeben akzeptieren muss und ständig kompensierend wirken müsse, gleichzeitig Unterschiede gar nicht existieren und doch existieren würden.

Kritische Theorie, in all ihren Manifestationen, ist am Ende des Tages weniger Wissenschaft als Religion.

Das Resultat ist Aktionismus der im besten Fall gar nichts verändert und im schlechtesten Fall verhindert dass Kinder spielerisch lernen dass Rassismus nicht nur für die Gruppe sondern auch für sie persönlich negativ ist.

Was schlecht ist für jene die Rassismus gerne minimieren möchten. Es ist aber am Ende des Tages gut für jene die ihr Geld damit verdienen vorzugeben Rassismus zu bekämpfen, denn am Ende des Tages ist das die einzige Gruppe der Rassismus nutzt und damit die Gruppe die den Rassismus ewig am Leben halten wird.

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