Denkt man, als zurechnungsfähiger Mensch, an Krieg, so denkt man üblicherweise zuerst an Männer in schmutzigen Uniformen, die durch blutigen Schlamm kriechen, Fürchterliches erleben, Fürchterliches tun und fürchterlich leiden. Selbst wenn man an die Frauen und Kinder denkt, die unter dem Krieg leiden, so hat das wieder irgendwas mit Männern zu tun.

Das liegt daran, dass Männer den Krieg führen.

Eben das hat zu Missverständnissen geführt, in erster Line, dass Männer die Kriegstreiber sind.

Women have always been the primary victims of war. Women lose their husbands, their fathers, their sons in combat.

- Hillary Clinton

Der Grund, warum Männer Krieg führen und eben nicht Frauen, ist mathematisch: kommt nur die Hälfte der Männer heim, hat das potentiell kaum Auswirkung auf die Kopfzahl der nächsten Generation. Opfert man die Hälfte der Frauen auf den Feldern des Blutes sieht das anders aus.

Historisch ist das auch der Grund, warum man Frauen bei der Wahl des Königs systematisch überging. Die Idee war, dass eine falsche Wahl der Männer dazu führt, dass Männer im Krieg sterben werden. Wählen Frauen den falschen König, führt das dazu, dass ihre Männer im Krieg sterben. Das stammt alles aus einer Zeit, in der das Hauptgeschäft des Staates eben der Krieg, oder aber der Schutz vor selbigem, war.

Die Zeiten haben sich seither verändert, der Staat ist jetzt, unter anderem, dafür zuständig, dass es nur noch hochqualitatives Ketchup im Supermarkt gibt.

Trotzdem ist der Staat noch immer der Monopolist für Krieg und auch die breite Bereitschaft der Frauen sich im Krieg abschlachten zu lassen ist eher überschaubar.

Verständlicherweise.

Interessant ist dass in all den Aufrufen zum Kampf im Moment die Frauen ganz vorne stehen. Meine Feeds in den sozialen Medien sind voller Aufrufe zum kämpfenden Widerstand, Aufrufen zum letzten Gefecht und Rechtfertigung für Kriege im Allgemeinen. Vorwiegend sind das Frauen und Soyboys auf der einen Seite und Rechte die glauben dass Krieg wie Doom spielen ist, auf der andren Seite.

Dem steht eine Einstellung gegenüber die man grob als „Könnten wir bitte die Probleme lösen und versuchen den Krieg zu verhindern?!“ zusammengefasst werden kann. Diese Einstellung kommt eher von Männern im produktiven Alter. Die Idee das Problem nicht eskalieren zu lassen ist etwas das für die Mehrzahl der Frauen scheinbar extrem unsexy ist.

Das gilt scheinbar besonders für junge Frauen.

Was ist die Lösung? Den Frauen die Macht zu entziehen? Wohl kaum.

Eventuell sollten wir uns von der alten Weisheit verabschieden dass Frauen im Krieg nicht aktiv teilhaben sollen. Die Zeiten der Massenarmeen sind ohnehin vorbei. Eventuell ist es einfach nötig auch die Frauen in die Ränge der Truppen zu pressen und ihnen zu sagen dass auch sie sterben wenn sie eine Führung wählen die auf Krieg setzt.

Wenn plötzlich hundert, statt 49%, der Menschen wirklich panische Angst vor Krieg haben, womöglich haben wir dann eine Chance auf Frieden.

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Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 28.09.2018 08:45:11

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