Warum Österreich? Vierter Teil; eine Fluchtgeschichte

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Ich verließ Istanbul und fuhr in die Provinz, wo meine Verwandten wohnten. Ich traf dort zwei Tage später einen Araber. Er behauptete, er könne mich in ein europäisches Land bringen, nannte aber weder Datum noch Zeitraum. Wir vereinbarten, uns ein paar Tage später wiederzusehen – nach den Feiertagen zum Ende der islamischen Pilgerzeit. Nach diesem Treffen spürte ich Hoffnung und Angst zugleich. Die Hoffnung, in die Sicherheit eines Landes zu gelangen, in denen Menschenrechte geachtet werden. Und die Angst, dass etwas meine Hoffnung zunichte machen könnte.

An den Tagen vor dem Fest (das auf Arabisch Eid heißt) füllten sich die Plätze der türkischen Städte mit Menschen und Verkaufsständen, die alles anboten – von Kleidung zu Haushaltswaren. Ich erinnerte mich daran, wie ich im Irak mit meiner Familie die Märkte besuchte. Und wie meine Söhne und ich gemeinsam darüber redeten, was wir alles kaufen wollten. Jeder von ihnen bekam etwas: Ich begann mit meinem ältesten Sohn, Abdullah, dann Omar und schließlich bekam auch Salem, mein jüngster Sohn, etwas. Ich kaufte ihnen schöne Kleidung und andere Dinge. Danach gingen wir gemeinsam essen. Das letzte Mal war ich 2011 mit ihnen einkaufen – vor der Scheidung. Es waren schöne Zeiten. Immer wenn ich nun solche Szenen in der Türkei beobachtete, blieb die Zeit für mich stehen und ich spürte, wie eine Traurigkeit mein Herz zerdrückte.

Eid kam, aber ich bekam nichts davon mit. Ich tauschte keine Glückwünsche am ersten Tag aus. Und bei all der freudigen Aufregung und dem bunten Treiben in der Stadt war ich ein Außenstehender. Ich fühlte mich, als würde ich in einem dunklen Keller leben. Ich zog mich in mein Zimmer zurück, schloss die Tür und blieb alleine.

Die Feiertage gingen vorüber und ich wartete auf einen Anruf von dem Mann, der mich aus der Türkei rausholen und nach Europa bringen sollte. Zwei Tage später trafen wir uns. Was er über die Reise sagte, war nicht schlüssig und ich fühlte mich dabei ganz und gar nicht wohl. Er konnte mir kein einziges konkretes Detail über den zeitlichen Ablauf und die Orte nennen. Er verlangte nur mehr Geld. Wir wurden uns nicht einig und so brach ich den Kontakt ab. Mich überkam daraufhin ein Gefühl, das Worte nicht beschreiben können. Doch dann hörten meine Tränen auf zu fließen und ich beschloss, mich nicht der Traurigkeit hinzugeben, sondern dieses Gefühl als Ansporn zu nehmen, nach Europa zu gelangen. In ein Land, wo ich frei und sicher sein und ein würdiges Leben führen konnte – und das mir die Möglichkeit gibt, meinen Kindern eine anständige Zukunft zu bieten. Ich beschloss daher, wieder nach Istanbul zurückzukehren und dort einen Ausweg zu finden.

Fortsetzung folgt…

Dieser Beitrag wurde bereits auf zartbitter veröffentlicht und freundlicherweise von Sprachservice ins Deutsche übersetzt.

Why Austria – Episode 4

I left Istanbul and went to the province, where my relatives lived. I met an Arab two days later. He claimed he could take me to a European country but neither specified the time nor the date. We agreed to meet a few days later, after the holidays that conclude the Islamic pilgrimage season. After that meeting I felt hope and fear at the same time. The hope of getting to safety and to a country that offers a high level of human rights.

And the fear that something will destroy my hopes. In the days before the feast (called Eid in Arabic) squares in the Turkish cities became more crowded with shoppers and vending stalls that sold everything from clothes to household goods. I remembered how I used to go to the markets with my family in Iraq and how my sons and I discussed all the things we wanted to buy. Each one of them got something. I always started with my oldest son Abdullah, then Omar and finally my youngest son, Salem. I used to buy them the best clothes and nicest things and then we had a meal together. The last time I went out shopping with them was in 2011, before the divorce. Wonderful times. Time stopped to me while I saw these scenes in Turkish cities. And I felt great sadness squeezing my chest.

The days of the Eid came, but I didn’t even notice. I didn’t exchange congratulations with anyone on the first day and was not part of the excitement and the colorful hustle and bustle in the city. It felt as though I were living in a dark cellar. I got back to my room, closed the door and stayed on my own.

Eid passed, and I waited for a call from the person who was supposed to get me out of Turkey and to Europe. Two days later we met. What he said about the trip didn’t sound coherent and I didn’t feel comfortable about it. He did not give a single specific detail about the timing and places, but asked for more money. I broke off the contact, as we didn’t come to an agreement. I felt a feeling that words cannot describe. The tears stopped in my eyes and I decided not to give in to sadness and turn it into a spur to get to Europe. To a country where I would be free and safe and live with dignity. A country where I could live a better life and secure a decent future for my children. So I decided to return to Istanbul to search for a way out.

To be continued

… لماذا النمسا ؟ .. الحلقة الرابعة

وصلت من اسطنبول الى المكان الذي كان يسكن فيه اقاربي. وبعد يومين التقيت شخصا عربيا عمره مقارب لعمري. ادعى بانه قادر على ايصالي الى احد البلدان الاوربية لكنه لم يحدد الوقت والموعد. اتفقنا على ان نلتقي بعد ايام قليلة وتحديدا بعد انقضاء ايام العيد الخاص بموسم الحج للمسلمين. دفعة من الامل والخوف معا كانت تسري في جسدي. الامل بالخلاص والوصول الى بلد يتمتع بمستوى عال من حقوق الانسان والخوف من حدوث شيء يمنع هذا الامل.

ايام ما قبل العيد بدأت الساحات في المدن التركية بالتزاحم بسبب الناس المتبضعين وانشاء المحلات الصغيرة المؤقتة لبيع مختلف البضائع من ملابس وحاجات منزلية خاصة بالعيد. وكلما رائيت حاجة او قطعة ملابس خاصة بالاولاد، حينها تذكرت كيف كنت اخرج مع عائلتي في العراق الى الاسواق ومعي اولادي ونحن نتبادل الحديث حول كل حاجة نريد شرائها. نقوم باختيار الملابس لكل واحد من اولادي كنت ابدأ بالكبير عبدالله ومن ثم عمر واخيرا ابني الصغير سالم. كنت معتادا ان اشتري لهم افضل الملابس والاشياء. كان اخر تسوق لي معهم عام 2011 قبل الطلاق. كانت اوقاتا رائعة ونحن نشتري الملابس وايضا ندخل بعض المطاعم لتناول السندويشات والمرطبات بعد كل جولة في الاسواق. توقف الزمن عندي وانا ارى هذا المنظر في المدن التركية. وشعرت بكل حزن الدنيا يعصر صدري. لم تعد الدموع هنا كافية للتخفيف عني. الالوان اختفت عن انظاري. اصبح اللون الرمادي هو السائد. رفعت عيني الى السماء واخرجت نفسا عميقا احسست ان كل حياتي وروحي تخرج معه.

جاءت ايام العيد ولم احس بها. التبادل التهاني مع اي شخص في اليوم الاول. كنت اشعر باني داخل قبو مظلم رغم كل الالوان الزاهية التي تزينت بها المدينة من ملابس الاطفال والناس الفرحين بايام العيد. الاولاد مع ابويهم. وايضا تذكرت في اول ايام العيد كيف نتناول الفطور الخاص بهذه الايام. ويقوم الاب باعطاء النقود لاولاده وهو ما نسميه بالعيدية بعد ان يرتدوا ملابسهم الجديدة. رجعت الى غرفتي واغلقت الباب وبقيت لوحدي. شعور لاتصفه الكلمات من الحزن والحسرة. توقفت الدموع في عيني من كثرتها. وتوقفت الافكار في عقلي من تزاحمها. وفي المساء قررت ان لا استسلم للحزن وان اجعل من هذه اوقات العصيبة دافعا لي للوصول الى حياة افضل لكي اعيد نفس الذكريات مع اولادي اوقات العيد ومن اجل تامين حياة كريمة لهم في بلد كريم. انقضت ايام العيد وانتظرت اتصالا من الشخص الذي سيقوم باخراجي الى اوربا. اتصل بعد يومين من انتهاء العيد والتقيت به. لم يكن كلامه مريحا ومترابطا بشان الرحلة. لم يعطي تفاصيل مقنعة عن التوقيتات والاماكن، وطلب اموال كثيرة. لم اتفق معه وانهيت اللقاء. ازداد الحزن في نفسي لكن ازداد معه اصراري بالنجاح والوصول الى اوربا من اجل حياة افضل اهم شيء فيها ان اكون انسانا آمنا وحرا وان اعيش بكرامة ومن اجل اولادي ايضا كي يبقون فخورين بي لان ساقوم بتامين حياة افضل لهم. لهذا قررت العودة الى اسطنبول من اجل البحث عن مخرج. من جديد …

الى اللقاء في الحلقة المقبلة لتكملة القصة

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