Warum der Platz in einer öffentlichen Schule teurer kommen kann, als in einer exklusiven Privatschule.
Sie sind gerade Mutter bzw. Vater geworden? Herzlichen Glückwunsch! Melden Sie Ihr Kind sofort in einem privaten Kindergarten sowie einer privaten Schule mit angeschlossenem Hort an. Das öffentliche Schulsystem samt öffentlicher Nachmittagsbetreuung könnte Sie am Ende teurer als die exklusivste Privatschule kommen und sie außerdem in die Armut treiben.
Für mein Kind hatte ich, so glaubte ich, alles bestens geplant: mit sechs Monaten hatte ich es in einem privaten Kindergarten angemeldet, den es ab zwei Jahren besuchen würde. Den Platz in einer öffentlichen Einrichtung hatten wir nicht bekommen. In meiner Naivität wollte ich nach einer zweiwöchigen Eingewöhnungsphase des Kindes in den Kindergarten, wieder arbeiten gehen. Nachdem ich dadurch zum Zeitpunkt des Eintrittes in den Kindergarten noch keinen Job hatte, sondern erst zwei Wochen später, verwehrte mir die MA 10 den Kindergartenplatz. Also kam nur ein privater Kindergartenplatz in Frage. Zum Glück, kann ich heute nur sagen, denn dadurch haben wir jetzt einen sicheren Hortplatz.
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Chaos um Schulplätze
Passend zum sicheren Hortplatz haben wir uns in Wohnnähe um einen Schulplatz beworben, den wir aus Platzmangel nicht bekommen haben. Der Stadtschulrat verweist uns an eine Schule ohne Hortanbindung. Der hauseigene Hort ist überfüllt. Kein Hort in der Gegend, nicht einmal der Hort direkt ums Eck, holt Kinder von dieser Schule ab. Alle Horte der Gegend holen nur Kinder aus der anderen Schule ab. Die hat allerdings alle vier Jahre nur zwei erste Klassen anstatt drei. Das sagt die Direktorin aber nicht, obwohl man dreimal dort war. Die Schule ohne Hortanbindung hat dafür jetzt eine Klasse mehr (und einen Forscherraum weniger), womit der hauseigene Hort nicht zurecht kommt.
Der Platz im privaten Hort kostet 350 Euro pro Monat. Das Kindermädchen verlangt 200 Euro pro Monat, um das Kind von der Schule in den Hort zu bringen. Die exklusive Privatschule mit Nachmittagsbetreuung hätte nur 450 Euro pro Monat gekostet. Richtig billig.
Kein Hort, kein AMS-Geld
Richtig teuer würde es dagegen werden, wenn das Kind in einem öffentlichen Hort bzw. Kindergarten untergebracht ist und man arbeitslos wird. Wenn man arbeitslos ist, hat man keinen Anspruch auf einen öffentlichen Platz. Wenn man keine Kinderbetreuung hat, hat man auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, denn dann ist man nicht vermittlungsfähig...
Das Magistrat hat übrigens ganz schnell reagiert: "Wir haben keinerlei Informationen, dass Ihr Kind einen Kindergarten besucht", schreibt mir die MA 10 vier Monate bevor mein Kind das vierte und letzte Kindergartenjahr beendet. "Das letzte Kindergartenjahr ist für alle Wiener Kinder verpflichtend." Danke für die rechtzeitige Warnung.