Wie zu erwarten war, hat der HETA-Gläubigerpool die angebotene 75% Quote bezüglich der mit einer Garantie des Landes Kärnten versehenen HETA-Verbindlichkeiten abgelehnt. Wenig erstaunlich, wenn man weiß, das das Personal im Bereich der internationalen Finanzwirtschaft zumeist aus sehr kühl kalkulierenden und gewinnorientierte Menschen besteht, die sich durch den einen oder anderen Theaterdonner des Gegenübers wohl kaum bluffen lassen. Sie haben natürlich auch den Vorteil, dass sie ja auch schon über Jahre die österreichischen Gepflogenheiten und Inkompetenzen studieren durften - sie haben auch schon einige Finanzminister kommen und gehen sehen, und wissen: Im Gegensatz zum österreichischen Steuerzahler haben sie eigentlich Nichts zu befürchten.

Uns, den wirklichen Hauptbetroffenen geht es mittlerweile wie den Statisten in einem billigen Film über die Weltwirtschaftskrise. Das Drehbuch dieses vom ehemaligen Kärntner Sonnenkönig erdachten Dramas wirkt in Teilen so absurd, dass man sich nach der Erkenntnis, das das doch die Realität ist nur mehr an den Kopf greifen kann.

Der Hauptdarsteller auf Kärntner Seite bemüht sich um eine Tonfall der zwischen Flehen und kaum verborgener Drohung liegt - das können diese bösen Investoren doch nicht machen, die müssen doch wissen, dass man das mit unserem Kärnten nicht macht. Und dann noch der pampige Nachsatz in Richtung "Das wars, mehr gibt es nicht" - was glaubt man durch Kommunikation dieser Art in einer dermassen schlechten Verhandlungsposition zu erreichen?

Wir, die Steuerzahler haben außerdem noch einen bunten Strauß an Möglichkeiten wo wir zur Kasse gebeten werden könnten: Für die garantierten Verbindlichkeiten, für die Garantien die im Zuge des Verkaufs des Österreich-Geschäfts ausverhandelt wurden,....

Der Finanzminister schweigt - und das ist vermutlich noch das Beste was er tun kann.

Hört man die O-Töne aus dem Untersuchungsausschuss, dann kann man nur sofort auf Umsetzung eines Berufsverbotes für der Unfähigkeit überführte Politiker drängen.

Wie auch immer es ausgeht, aktuell sieht es nach einem Monster-Scherbenhaufen und einem GFS(größtmöglichen finanziellen Schaden) für uns aus, vom Image-Verlust im internationalen Kontext den die unprofessionelle Bewältigung des Wahnsinns mitbringt noch nicht zu reden.

Unsere Enkel werden sich auch bei uns bedanken - wir können mittlerweile zwar unsere Universitäten nur mehr mit den absoluten Mindestmitteln ausstatten, dafür schaut es aber ganz so aus, als ob wir noch länger am HETA-Sündenfall zahlen werden.

Too big to fail - das haben sich die Damen und Herren bei Lehman Brothers wohl auch gedacht.

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