„Lebensregel von Baltimore

„Du bist ein Kind Gottes genauso wie die Bäume und die Sterne. Du hast ein Recht hier zu sein und ob es dir bewusst ist oder nicht, es besteht kein Zweifel, das Universum entfaltet sich wie vorgesehen.

Darum lebe in Frieden mit Gott, was für eine Vorstellung du auch immer von ihm hast.

Sei ruhig und gelassen bei Lärm und Hast und liebe den Frieden, den die Stille bergen kann.

Stehe, so weit es ohne Selbstaufgabe möglich ist, in freundlicher Beziehung zu anderen Menschen. Äußere deine Wahrheit ruhig und klar und höre anderen zu, auch den Geistlosen und Unwissenden, denn auch sie haben ihre Geschichte.

Meide laute und aggressive Menschen, sie sind eine Qual für den Geist.

Vergleiche dich nicht mit anderen, du könntest bitter werden und dir nichtig vorkommen, denn immer wird es jemanden geben, der größer ist als du.

Freue dich deiner eigenen Leistungen wie auch deiner Pläne.

Bleibe weiter an deinem eigenen Weg interessiert, wie bescheiden er auch immer sein mag. Er ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten.

In deinen geschäftlichen Dingen lasse Vorsicht walten, denn die Welt ist voller Betrug. Aber nichts soll dich blind machen, gegen gleichermaßen vorhandene Rechtschaffenheit.

Viele Menschen ringen um hohe Ideale. Und überall ist das Leben voll Heldentum.

Sei du selbst!

Vor allen Dingen heuchle keine Zuneigung, noch sei zynisch, was die Liebe betrifft.

Stärke die Kraft des Geistes, damit sie dich in plötzlich hereinbrechendem Unglück schütze, aber erschöpfe dich nicht in Phantasien. Viele Ängste kommen aus Ermüdung und Einsamkeit. Neben einer heilsamen Selbstdisziplin sei freundlich mit dir selbst.

Herbert Erregger

Bild von Herbert Erregger

Was auch immer deine Arbeit und dein Sehnen ist, erhalte dir den Frieden mit deiner Seele in der lärmenden Wirrnis des Lebens.

Mit allem Übel der Plackerei und den zerbrochenen Träumen ist es dennoch eine schöne Welt, strebe behutsam danach, glücklich zu sein.

Herbert Erregger

Diese Schrift bewahre er auf, wie einen Schatz.“

Herbert Erregger

Desiderata, zitiert nach B. Wolf 353, 354, verfasst von Max Ehrmann (1872 – 1945)