Der österreichische Außen- und Integrationsminister und zukünftige Bundeskanzler gedenkt in einem Tweet am österreichischen Nationalfeiertag der gefallenen Soldaten und, jetzt kommt's, der Opfer des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.

Hääääh?!! Wie jetzt?

Nochmal langsam: Sebastian Kurz gedenkt in einem heute veröffentlichten Tweet der Opfer des Widerstandes gegen die Nazis?

Über das Gedenken der gefallenen Nazi-Soldaten kann man, wenn man unbedingt will, noch diskutieren. Obwohl ein staatliches Gedenken der Soldaten des Großdeutschen Reiches, die in einer Armee eines verbrecherischen Regimes gedient haben und in einem mörderischen Angriffskrieg zu Tode gekommen sind, ist schon grenzwertig, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Österreich, wie wir zwischenzeitlich wissen, kein Opfer Nazi-Deutschlands war, sondern der Anschluss an das Reich mehrheitlich als Heimholung gesehen wurde. Aber sei's drum.

Nur: der Opfer des Widerstands, also der durch den Widerstand zu Tode gekommenen Verbrecher, der Nazis zu gedenken, das geht einfach zu weit und ist ein unglaublicher Affront gegenüber allen Opfern des Nationalsozialismus, insbesondere jenen, die ihr Leben im Widerstand gegen das Regime verloren haben und erfordert eine umgehende Entschuldigung und unmissverständliche Klarstellung des Ministers, dass dies nicht so gemeint war und auf seine scheinbare mangelhafte Beherrschung der deutschen Sprache zurückzuführen ist.

Wenn aber - und ich hoffe dies inständig nicht - diese mehr als gutgemeinte, versöhnliche Interpretation nicht zutrifft, dann ist ein sofortiger Rücktritt des zwar wie immer sehr ambitionierten, aber letztendlich doch nur Schaum schlagenden jungen Mannes unumgänglich. Dann ist er als Minister und schon gar als Bundeskanzler untragbar!

Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht der unzweifelhafte Nachweis für die gebetsmühleartig beschworene angestrebte Änderung der österreichischen Politik und der Beweis dafür ist, was alles möglich sein wird, doch wenn, dann ist nicht nur mehr die Wachsamkeit vor dem totalen Abgleiten in den Faschismus gefordert, sondern aktiver Widerstand.

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König Artus

König Artus bewertete diesen Eintrag 13.11.2017 19:26:34

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