Beachtenswertes Interview mit dem Lernforscher Prof. Dr. med. Dr. Phil. Manfred Spitzer in der Kronenzeitungs-Wochenendbeilage, Krone-Bunt:

Darin sagt er zum Beispiel:

"Seit Jahren wird immer deutlicher, dass digitale Medien dem Lernen schaden. Sie lenken ab, führen zu mehr Oberflächlichkeit, zu weniger Konzentration und weniger Nachdenken über die zu lernenden Sachverhalte. Lesen bildet, Daddeln nicht. Digitale Medien schaden besonders den schwächeren Schülern. Die Kluft im Bildungsgrad von Unter- und Oberschicht nimmt dadurch zu, nicht ab, wie immer behauptet wird.

Im Kindergarten- und Grundschulalter schaden digitale Medien nachweislich der geistigen Entwicklung von Kindern. Wer dort Tablets ausgibt, handelt verantwortungslos."

Ich muss zugeben, ich hatte eigentlich 13- bis 18-Jährige als Schüler und -innen, so gesehen kann ich über Unter-Zehnjährige keine Aussagen machen, aber Kollegen und Kolleginnen von mir behaupten mit plausiblen Argumenten, dass in jungen Jahren Taschenrechner (egal, ob extra oder als Feature des Handys oder Smartphones oder Laptops) dazu führen, dass Kinder das Kopfrechnen gar nicht mehr erlernen, was mir plausibel erscheint.

Der Artikel passt auch zu der Kritik an digitalen Medien, die ich in den letzten Tagen übte.

Ähnliche Effekte könnten sich natürlich auch bei Älterern ergeben.

Auch interessant fand ich seine Aussage: "Das Gehirn enthält keine Festplatte, die voll werden kann. Es kann umso besser lernen, je mehr es schon gelernt hat"

Krone ?

Ich habe, was das Internet betrifft, in dieser Woche die These aufgestellt, dass das Internet gute Folgen hatte, solange es das Medium der Universitäten und der Militärforschung war, dass aber die Effekte im Internet bis hin zu den FlameWars umso problematischer wurden, je mehr das Internet in die Breite ging und auch die Mittelschicht und die Unterschicht erreichte. Das würde zur These von Spitzer passen.

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