Als grüne Pyrrhus-Tat könnte man es bezeichnen, Radwege zu errichten, die zwar in der Statistik schön aussehen, aber in der Wirklichkeit gefährlich für die sie benutzenden Radfahrer sind.

Z.B. Wattgasse, wo die Strasse wie vielfach im vor dem Autozeitalter gebauten Wien zu eng ist, um zwei Autospuren, zwei Radwege und zwei Gehsteige zu beinhalten.

Hier den halben Radweg zu benutzen zwischen städtischem Bus und Bordsteinerhöhung, macht das Radfahren zu einer Art russischem Roulette.

Frei nach dem Werbespruch "Wiener Linien. Die Stadt gehört Dir" haben Busfahrer auf den viel zu engen Wiener Strassen oft gar keine andere Wahl, als nach dem Motto "Bus der Wiener Linien, die Stadt gehört Dir, samt den Radwegen" zu fahren.

Aber auch PKWs verwenden den Radweg, wenn auch nicht ganz so viel davon wie Busse.

Ebenfalls spannend: 20-Zentimeter-Radfahrspuren zwischen erhöhter Gehsteigkante und Strassenbahnschiene. Strassenbahnschienen können bei Radfahrern zu schweren Stürzen führen, wenn man mit schmalem Reifen hineingerät.

Wenn man nur wenige Zentimeter zu weit rechts fährt, schlägt man mit dem Pedal an der erhöhten Gehsteigkante an, wenn man zuwenige Zentimeter weit links fährt, gerät man in die Strassenbahnschiene. (Siehe meinen vorigen Blog zu den Breitreifenfahrrädern)

Hier zeigt eine Betonspur am offiziellen Radweg, wer hier wirklich fährt: nämlich Bau-LKWs, die schon mal Beton verlieren können.

Nur damit man im Wahlkampf um unerfahrene Radfahrer werben kann, Radwege zu errichten, Radwege zu errichten, die in Wirklichkeit mehr Gefahr als Nutzen für insbesondere unerfahrene Radfahrer bringen, könnte man als Radfahrerpopulismus bezeichnen.

Oder als Statistikschönung, weil man dann eine viel höhere Zahl an Radwegen bzw. Radwegekilometern in der städtischen Statistik stehen hat, als tatsächlich sicher nutzbar sind.

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