Die beiden großen Gewinner der Tiroler Landtagswahl sind FPÖ (mit einem Plus von 6.2%) und ÖVP (mit einem Plus von 4.9%).

Die SPÖ konnte von den drei Mittelparteien bzw. ehemaligen Großparteien am schwächsten vom Wegfall zahlreicher regionaler Listen wie "Vorwärts Tirol" und des "Team Stronach" profitieren (mit einem Plus von nur 3.5%).

Für die Grünen in ihrer schweren Bundeskrise nach dem Aus im Nationalrat sind bereits geringe Verluste (sie fielen von 12.6% auf 10.7%) ein erfreuliches Ergebnis. Mit einem massiven blauen Auge allerdings: so verlieren die Grünen ihren vierten Bundesrat und damit den Clubstatus und damit sehr viel Parteienfinanzierung, was ihnen in ihrer schweren Bundesfinanzkrise alles andere als weiterhilft.

Die Liste Fritz, die vom ehemaligen Tiroler AK-Präsidenten Dinkhauser gegründet wurde, hält ihr Ergebnis mit minimalen Verlusten von 0.1% und bleibt mit 5.5% im Landtag vertreten.

Die NEOS als kleinste Partei über der 5%-Hürde schaffen mit 5.2% den Einzug.

Es ergibt sich damit dasselbe wie auf Bundesebene: die größte schwarz-blaue bzw. schwarz-blau-NEOS-Mehrheit (Zweidrittelmehrheit) aller Zeiten.

Ein interessantes Posting im Standard.at-Forum zur Tiroler Landtagswahl:

"derStandard Blase?

Fast verwundert nehme ich wahr , dass schwarz blau in dieser Situation Stimmen gewinnen.

Es wird Zeit mich aus der derStandard Blase zu bewegen um mit zu bekommen wie der Österreicher wirklich tickt."

Normalerweise verlieren Parteien, die auf Bundesebene regieren, auf Landesebene.

Hier passiert genau das Gegenteil.

Der Tiroler Landeshauptmann Platter meinte, die ÖVP-Tirol-Gewinne mit 4.9% seien die größten in der Geschichte der ÖVP Tirol.

In Anbetracht des Wegfallens vieler Gegenkandidaturen (wie "Vorwärts Tirol" oder "Team Stronach" ) könnten die Zugewinne im Kontext kleiner gesehen werden als 1965 mit plus 4.0%, allerdings ohne Wegfall von Gegenkandidaturen.