Wenn wie die Situationen an manchen Ecken der Welt, die wir dank moderner oder gar – man könnte sagen - „postmoderner Informationstechnik“ fast weltweit in groben Zügen überblicken, - erstmals überblicken, so können wir versuchen die politischen Situationen mit zwei „Schachzügen“ „dingfest“ zu machen: Also zumindest in die Sprache der Argumente hineinheben, und so dadurch eventuell „diskursfähig“ zu machen. Vielleicht könnten wir uns damit in der – bei quer-liegenden Zielen – sogar blutige Konflikte ersparen, und die Auseinandersetzung – so wie Yuval HARARI es quasi „einleitet“ mit seinem holzschnittartigem Verständnis der „Geschichte der Menschheit“ - mittels Verstehen und Argumentieren hinüber - eben zu einer Lösung - führen.

Die beiden Begriffsschlüssel, die ich dazu anvisiere, könne man „Herausforderung“ und „Strategie“ nennen. Natürlich nur als grobe „Beschlagwortung“. Genauer müsste man schon

* einerseits eine „treffende Beschreibung“ und daher ein aus dem Verständnis der Situation als einer „gemeinsamen Herausforderung“ erarbeiten, und

* andererseits die Strategie zu einer Art „Masterplan“ der Lösung vertiefen.

Die Qualität der beiden Denk-Säulen entscheidet – wie gut dies gelingen mag, und somit gemeinsamer Diskurs an Stelle von gegenseitiger Wegschiebung (Hate-speeches, silly argumentations, terrible simplifications – kurz „Beschimpfen statt Argumentieren";) bemühen. „Mühe“ damit "hin oder her" – es wird sowieso recht imperfekt bleiben, aber es könnte doch helfen – eine neue „Liga“ zu erreichen, also z.B. in einen neue Liga der Konfliktlösung zu kommen.

Beispiel Brexit:

Situation: Die Herausforderung für die „Briten“ ist die unangenehm zentralistisch handelnde EU-Zentrale in Brüssel und nun die Verschärfung durch eine EU-Innen-Migration zu der für Briten schon an sich überbelastenden Commonwealth-Migration (insbesondere nach Kernengland, weniger nach Schottland und Nordirland).

Die Strategie – für die sich auch keine wirklich allgemein anerkannte Führung in Großbritannien zu finden scheint – ist: „den Einfluss der Zentralmacht in Brüssel zu dämpfen“, was nur mit Inkauf-nehmen von einigen Schwachpunkten (Nordirland-Grenze etc.) überhaupt formulierbar ist. - Dieser Masterplan wirkt dünn, und bleibt insbesondere von der globalen und europäischen Gesamtsituation abhängig, ist also für viele zurecht sehr unbefriedigend. Wahrscheinlich ist ohne neue 21.Jh.-Begrifflichkeit (eben zuvorderst: Globalisierung, Digitalisierung) als Welt-Transformation – die Briten-Situation kaum genügend „herausschälbar“ um „solo“ in den Griff zu bekommen.

Beispiel China:

Situation: In kaum zwei Generationen ist China zur größten Handelsmacht aufgestiegen, mit dem rasantesten Wirtschaftswachstum, das die Geschichte der Menschheit kennt, und dabei auch mit der rasantesten Umweltbelastung in kurzer Zeit. Die Herausforderung für China ist nunmehr, sowohl mit dem m.E.n. nicht immer „über Baufälligkeit erhabenden Aufbauten“ als auch mit den dabei „in Kauf genommenen Umweltbelastungen“ fertig zu werden, ohne einen – vielleicht neuartigen – Zusammenbruch zu riskieren.

Die Strategie sieht einen Masterplan vor, der "wie eine Krake" – seine langen Arme zu Lande und zur See (nun auch „zu Weltraum“) über Seidenstraßenbau und Schiffshäfen, und tatsächlich auch über Weltraumerkundungen – sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die Umweltbelastungen in den Griff bekommen will, und dies ohne an innerer Überlastung zu kollabieren. Zudem ist dies im heutigen China alles - samt hineingebauten Marktmechanismus – letztlich sozial-autoritär strukturiert angelegt, und allein eine heftige Grippe beim „CEO des Reiches“ (einer Art neuem Pharao) könnte ungeahnte Verzögerungen bringen… (Der Vorteil der dezentralen Marktwirtschaft – solange sie monopolfrei bleibt – ist ja, dass eine Funktion bei Ausfall einer Produktionsstelle wie automatisch durch eine andere, ebenso eingestellte, sofort und automatisch ersetzt wird ...etc.) Die Wahrscheinlichkeit das diese chinesische Sozialpyramide innere Kämpfe und innere Überlastung der Kräfte und der Umwelt - die nächsten Fährnisse gut übersteht sind m.E.n. gering.

Beispiel Gelbwesten:

Situation: Die Herausforderung für Frankreich, wie für die gesamte EU (aber für Frankreich als stärker „laissez-faire-orientiertem-Land“ als viele andere ordnungsgetrimmtere EU-Staaten) ist – am Ende des Tages – mit der Umweltbelastung und dabei insbesondere mit dem kaum national „bezähmbaren“ Klimawandel zu Rande zu kommen, was kaum gelingen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass in der EU allgemein, ja in der gesamten „westlichen – seit 1990 durchgehend neoliberalen – Zivilisation“ ohne globale Kooperation (sei es als Global Governance – via einer Allianz der Umwelt-Willigen – sei es über eine sehr widerstandsgefährdete Global-Government-Installierung), kein „Lorbeer auf dieser historischen Piste“ mehr zu erringen sein wird. Die Natur (Polkappen, Meeresspiegelsteigerung, Wetterschwankungen nach Kälte, Schnee oder Hitze, Dürre – ) sieht Nationalgrenzen gar nicht – wie z.B. auch die ISS – buchstäblich von „oben“ gesehen – bemerkte. Also wird es in Frankreich allein – ja auch in der EU allein – kaum eine Lösung geben können, - selbst wenn es in Frankreich eine kurzfristig wirksame Anhebung der Minderverdiener um einige Euro - „regierungsweise“ verordnet - geben könnte. - Kurz, die Gelbwesten zeigen indirekt aber drastisch auf, dass die Global-Probleme von Arm-Reich und Umweltbelastung (-entlastung) wirksam nur global angegangen und gelöst werden können. (Aber sicher können sie einwenig Trostpflaster in einem Land „ertrotzen“: - die Weltlage und das Kernproblem wird dadurch nicht wirklich berührt, und hoffentlich dabei eher wenigstens angestoßen – und nicht weggestoßen. ###

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