1. Ja, sie haben sich angestrengt, die Delegierten fast aller Staaten der Erde, die zusammenkamen um ein Regelwerk mit überstaatlicher Bedeutung hinzubekommen, dass hilft, den Klimawandel nicht in eine tödliche „Heißzeit“ schlittern zu lassen. Alle Menschen dürfen und können wohl dies Anstrengung von 2018 anerkennen. Die Delegierten haben offensichtlich bis spät in die Nächte in diesen Dezembertagen des Jahres 2018 ihr Bestes gegeben.

2. Aber wir wissen – hinter oder trotz vorgehaltener Hand – es wird nicht genug sein! Nicht genug an Vorkehrungen und Systemänderungen, um unseren Kindern und Kindeskindern eine ausreichend erträgliche Zukunft zu ermöglichen. Unter den Delegierten sind viele Geburtsjahrgänge vertreten, auch viele Jahrgänge, die aus der „Wiederaufbauzeit“ nach dem 2. Weltkrieg kommen, also

* von den Trümmerfrauen-Generationen über

* die 1968er-Generationen bis zu

* den Millennials.

Kurz, die Wiederaufbau-Generationen sind an eine System des Wohlstandswachstums sosehr gewöhnt, dass es ihnen gar nicht in den Sinn kommt, dessen Grundpfeiler zu verlassen, und eine anderes System, d.h. ein System mit anderen Grundpfeiler(n) anzupeilen.

3. Der Grundpfeiler alles Denken im System der Nachkriegszeit ist das „WACHSTUM“. Wachsen sollte die Produktion, sowohl im kapitalistischen Westen, als auch im kommunistischen Osten, als auch in den Ländern der sogenannten „Dritten Welt“. Dieses Wachstums-Paradigma (d.h. eine Selbstverständlichkeit in der gesamten Gesellschaft sowohl des Westen als auch des Ostens, als auch in der Dritten Welt) dominierte unser aller Denken bis dato (fast aller).

4. Und dieses Paradigma war sowohl

* in der Form der „sozialen Marktwirtschaft in Europa“, als auch

* in Form der „Wohlstandsmehrung“ des Weltkriegsiegers in Nordamerika, als auch

* in Form des Stahl- und Weizentonnage-Wettrennens etc. der kommunistischen Oststaaten fest angekommen und angenommen.

* Zudem wollte man es in westlicher oder östlicher Formatierung der Dritten Welt einreden, einhandeln, eintrichtern.

Kurz, Wachstum – blieb bislang unhinterfragt, außer von Außenseitern, fern der Regierungen.

5. Und diese Wachstumsidee läuft normalerweise über Umsatzziffern. Umsatz muss gemacht werden in den Unternehmen, damit diese überleben, also schließlich damit Gewinn übrigbleibt. Umsatz heißt, es muss das Ergebnis der Produktion verkauft werden kann, eben „umgesetzt werden kann (in die Haushalte, in andere Unternehmen, in den Staatsapparat … „hinein-umgesetzt“ werden, …). Es muss rollen, nicht nur der „Rubel,“ auch die Waren, dann auch immer mehr die Dienstleistungen… Und das Rollen braucht zumindest Energie, sosehr man auch zu „miniaturisieren“ versucht, „Ressourcensparsamkeit einzusetzen“ versucht, „Gehirnschmalz statt Muskelkraft“ einzusetzen versucht…

6. Und alle Energie hat mit der Erdkruste zu tun, ob diese die Sonnenenergie einmal aufnehmen und umwandeln muss, und man als Spezies diese Umwandlung voranschiebt, direkt oder indirekt. Die Erde wird dennoch immer mehr belastet. Sie stöhnt, - kann man sagen; es wird zu Last, was eine einzige Spezies durch ihren enormen technischen Fortschritte an irgendeinem Ende der Erde dieser aufbürdet… Und dies kann sich sodann in ungewohnter Hitze für alles Leben, in Schrumpfungen der Verfügbarkeit von Wasser und anderen Grundgütern etc. äußern… – Man dachte erst, durch immer mehr Intelligenz könne man diese Belastung der Erdnatur abnehmen, einschränken… – aber man ließ außer Betracht, dass damit dennoch die Umsätze wachsen, denn dann wollen die Menschen mehr von allem das durch den Fortschritt leichter verfügbar wurde…, und dies scheint kein Ende zu nehmen...

7. Immer mehr aber kommt man nun zur Erkenntnis, es dürfte die Belastung der Erde eigentlich gar nicht mehr wachsen, – im Gegenteil, die gegeben Belastung muss Zurückgefahren werden, auf dass es unsere Folgegenerationen leichter haben, den tödlichen Fallen – die wir noch gar nicht alle kennen... Also um zu erfassen, was als Erd-Kollateral-Schäden noch alles anfallen könnte, noch angestoßen werden könnte...

* Es könnte z.B. noch mehr Population geben,

* noch mehr Migration geben,

* noch mehr Verbrauch trotz allen Fortschritt geben etc. ...

In der Nettobilanz der Rohstoffe und Energiequellen wird es dennoch nach oben gehen, und und…

8. Und dies wird nicht mehr lange gehen, mit „Wasch mich und mach mir den Pelz nicht nass!“ Also, d.h. wir wollen mehr verbrauchen können - insgesamt, also nun sowohl

* die schon in einem allgemeinem Wohnstand Lebenden im „Norden“ (auch wenn sie relativ Arme darunter haben, aber in Summe dennoch – eben einem irre-verdreht-verteilten Wohlstand), und wir

* können dann also auch kaum legitimieren, dem „Süden“ - also den cum grano salis i.a. ärmeren Ländern legal den Aufstieg in die Wohlstands-Sphäre verwehren, ja wir müssen ihnen gerade dazu verhelfen.

So jedenfalls das normale Volksempfinden, der normale Gerechtigkeitssinn, die allgemeine Mehrheitseinstellung... Und auch die bei den Eliten, den geheimen und den offiziellen Regierungen und ihren Apparaten, lässt sich auch kaum was anderes vertreten, - sie gehen ja wohl kaum mit gutem Beispiel (massive Selbstbeschränkung) voran; - so bleibt realistischerweise nur das Warten auf den Kollaps.

9. Aber der wird nicht mehr so lange auf sich warten lassen, und ob sich Mehrheiten für den Marsch in den Kollaps finden – wird immer fraglicher…?. - Die Mehrheiten wollen ohne Zweifel ohne Kollaps oder gar Naturkatastrophen immer größeren Ausmaßes in die Zukunft gehen, umsomehr so je mehr sie an die Kinder und Enkel denken. – Und dabei herrscht dennoch eine Einstellung vor, alles Einschränken oder gar Schrumpfen wäre unzumutbar, eher unzumutbar, vorderhand; aber nach den ersten großen Katastrophenschlägen?… Wer weiß. Muss man sich also eine möglichst baldige ordentlich aufrüttelnde Katastrophe wünschen? Klingt pervers. Aber was gäb es sonst – realiter?

10. Es wird ja schon in der eigenen Denke fast alles „wegzensuriert, weggemacht“, was derart klingt, – und es taucht dann auch nirgends mehr auf: Nicht in den Medien, nicht in den Erklärungen und allen sogenannten Multi-logen und Verhandlungen, praktisch nirgendwo wo es relevant wäre.... Was aber wenn es ohne Einschränkungen und Entbehrungen einfach absehbar kein Weg in die Zukunft führt, und mit jedem Jahr das Risiko wächst, dass die himmelstürmenden Innovationen – die Zaubereien nicht gefunden werden....

11. Werden relevante Größen dennoch rechtzeitig freiwillig, gutwillig und wohlwollend verhandelt werden und umgesetzt werden können?

Vom wem eigentlich? Und wie eigentlich?

Und zwar rechtzeitig… Man müsste zu global-verbindlichen Verträgen kommen, - und Zuwiderhandelnde (die damit ja das Gemeinwohl der Spezies gefährden) müsste wirksam sanktioneirt werden können, - und das alls ohne Kriege vom Zaum zu brechen, die die allgemeine Lage noch verschlimmern könnten. Und einen handfesten "Globalismus - angerührt durch eine Abschaffung der Nationen - wollen wir erst recht nicht! Es wird Zeit sich was wirklich Passendes einfallen zu lassen!

12. Also Wer soll was tun?

a) Etwa einseitig beispielhaft – Wohlstandsentwicklungen zurückfahren?

b) Andere Vorpreschen lassen, und sich "einschränkend" zurückhalten, dabei sich seine relative Lage im offensichtlich multilateralen Spiel der Global-Playern eventuell verschlechtern lassen, und dies zusehend geschehen lassen; also Nachteile in Kauf nehmen – um den Preis, eventuell in Zukunft auch weniger Einfluss auf die Globalentwicklung zu haben?

c) Die TNC machen lassen – die ihre Netze immer weiter rund um den Globus spannen; die evtl. auch irgendwie aufrüsten lassen, und damit das Gewaltmonopol der Staaten oder Staatsallianzen unterminieren lassen. Wer wird dann das Sagen haben…? Und geben wir dabei etwa lebenswerte schwer erkämpfte Güter, die in Staatshand sind/waren, auf?

14. Oder was sonst? - Kurz, bedeutet das, mit erheblichen Einschränkungen und Entbehrungen leben lernen, - oder den Untergang großer „Teile der Zukunft“ riskieren? ? ? #

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

18 Kommentare

Mehr von Hans.Winterbach@outlook.com