Die Regierung plant das Budget wie Jungunternehmer

Jetzt sind die Flüchtlinge da und noch mehr sollen nicht kommen; vermutlich auch, weil man es nicht zahlen will. Siehe die Diskussion um Sach- statt Geldleistungen. Ja, das kostet alles Geld.

Ob unsere Regierenden damit aber auch gut umgehen können? Ich bin selber schon einmal ins finanzielle Desaster geschlittert und kenne mich ein bisschen aus. Darum kann ich der Regierung nur tunlichst raten, nicht immer gleich so viel ins Voraus zu planen. Es ist bei unseren Regierenden fast wie bei Jungunternehmern. Der gründet sein Unternehmen, dann verdient er viel, nach einem Jahr kommt die Steuer, die Sozialversicherung, dann geht der Umsatz ein wenig zurück und die Firma ist pleite. Ein klassischer Fehler. Die Regierung macht das nicht unähnlich.

Da wird ein Doppelbudget gemacht, mit Geldern, die nächstes und übernächstes Jahr vielleicht lukriert werden. Wie beim Plan, die Steuerreform durch Maßnahmen gegen den Steuerbetrug zu finanzieren. Da wird einem ja Angst und Bange. Gut, den Staat als große Firma zu bezeichnen ist vielleicht etwas verkehrt. Rein nach marktwirtschaftlichen Belangen lässt er sich nicht führen. Auch ein Pleitestaat wie Griechenland bekommt ja einen Kredit. Im übrigen investieren Investmentfonds auch gerne in Firmen die vielleicht in zehn Jahren Gewinn machen. Ist das nicht eine verkehrte Welt?

Aber trotzdem sollte man ein bisschen mehr drauf schauen, dass man so spät wie möglich das kommende Jahr budgetiert oder nur das ausgibt was da ist? Oder es machen wie die Japaner, die hauptsächlich beim eigenen Volk Schulden machen. Denn dann macht die Alpine zu, der Zielpunkt, weil sich wer verspekuliert hat und du kannst die Budgetplanung, Achtung, Dominoeffekt, in den Mistkübel schmeißen. Wir brauchen mehr Eingriff in die Wirtschaftswelt, also dass Steuern dort gezahlt werden, wo Umsätze gemacht werden. Weil: Geht's der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut – aber das ist doch Blödsinn!

Die fressen einander mit geborgtem Geld gegenseitig auf und dann werden die Mitarbeiter aus Effizienzgründen gekündigt. Am Ende zahlt es eh der Arbeitnehmer, wie bei der Hypo. Und nicht der, der den Schaden verursacht hat. Damit der Staat aber ordentlich planen kann, muss er die Spielregeln definieren. Sicherlich nicht nur in Österreich, sondern in Europa, auf der Welt. Wenn das Geld mit Niedrigzinsen immer billiger wird, wird sich nichts ändern. Die einfachen Leute kommen so gar nicht zum sparen, der Staat sowie so nicht, weil man das Geld immer weiter in den Konsum stecken muss – und am Ende des Tages haben wir nix, der Staat nix, dafür aber die großen Konzerne, Banken, Fonds und Versicherer und ob die dann überhaupt noch Kunden haben? Wenn aber die Staaten die Zügel wieder in die Hand nehmen, dann geht es ihnen nicht mehr wie den Jungunternehmern, die von der Hand in den Mund und dann vom Sozialamt leben.

Mein Steuerberater hat mir nach meiner Pleite gesagt: „Gib niemals mehr Geld aus als du in der Kassa hast, dann brauchst du keine Budgetplanung.“ Dann kannst du deine geistigen Kräfte für Innovationen einsetzen!

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julbing

julbing bewertete diesen Eintrag 27.01.2016 21:39:55

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