Nun ist laut WHO also auch die Wurst krebserregend. Es ist eine Generalstudie, also eine, die mehrere zusammenfasst. Darauf will ich aber gar nicht so genau eingehen. Reden wir lieber über Genuss in Massen oder Maßen.

Stellen Sie sich vor, Sie bekämen jeden Tag ein Champagnerfrühstück, ein tolles Steak, Mousse au Chocolat und zur Nachspeise Sex mit dem oder der Liebsten. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass das recht schnell ungut wird. Einerseits sind sie jeden Arbeitstag angedüdelt, das Cholesterin wird aufschreien, das Bäuchlein zum Bauch und fad wird der Sex auch, wenn's jeden Tag ist. Umgemünzt auf die WHO-Studie: Dass die tägliche Leberkässemmel dezent ungesund ist, dafür braucht es keine Studien.

Dass Zigaretten ungesund sind, wissen wir auch seit Jahren. Eine Zigarette am Tag schadet aber weniger als ein Packerl. So gilt das auch in der Landwirtschaft. Denn es kommt ja noch dazu, dass die Umstände, unter denen Fleisch produziert wird, schlimm sind. Antibiotika, Mast, Hormone, Regenwaldabholzung für Sojafutter – alles, um den Kunden möglichst viel möglichst billig zu präsentieren.

Ich plädiere ja eh schon lang dafür, auf intelligenten Genuss zu setzen. Das ist freilich auch für die Tiere gut. Ich muss da noch einmal an unseren „Essbaren Tiergarten" erinnern. Ja, die Produkte sind teuer, aber es wird artgerecht gehalten, biologisch und nachhaltig in Kleinchargen produziert. Da greift dann das eine ins andere. Denn wer weniger Fleisch ist, hat ja mehr Geld zur Verfügung. Das kann man dann getrost in gutes Fleisch investieren, dann profitiert auch die Umwelt davon.

Genuss ist ja notwendig. Wollen wir alle 120 werden? G'sund gestorben ist auch tot. Ich halte die Hysterie bei solchen Studien für überzogen und bin einfach dafür, dass man sich hin und wieder etwas gönnt. Wenn man es eben wirklich hin und wieder macht, dann tut man im Falle des Fleischs auch noch der Umwelt was Gutes. Es ist wohl müßig anzumerken, dass wir sonst so den kommenden Generationen die Grundlage dafür nehmen, sich über WHO-Studien Gedanken zu machen, wenn wir den Planeten heute zerstören.

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Silvia Jelincic

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Andreas Dolezal

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fischundfleisch

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