Es müssen ja nicht immer schlechte Nachrichten sein, aber...

Ich weiß, ich bin einer, der gerne viel anprangert und der eine oder andere Leser denkt wohl, der Zotter raunzt nur herum. Gestern kam ein neuer Bundeskanzler, der nicht geraunzt hat. Christian Kern spricht Probleme an. Darum raunze ich auch einmal nicht und lenke meine Gedanken in Richtung: "Super ist es auch."

Ich denke beispielsweise nicht, dass unser gesamtes Essen, vor allem das, das unter biologisch nachhaltigen Maßstäben hergestellt wird, jemals so gut war. Klar beginnt das mit Schokolade, es betrifft aber auch Fleisch, Wein und Bier. Der Faktor an Arbeit, der da in die Landwirtschaft fließt, ist dabei außerdem noch ein ganz anderer. Wir müssen in unser leckeres Essen ja viel weniger anstrengende, körperliche Arbeit reinstecken. Die ganzen supertollen Maschinen leisten zudem doppelt so viel wie vor 30 Jahren und verbrauchen auch noch viel weniger Treibstoff. Und der wird – allen Abgasskandalen zum Trotz – auch noch halbwegs gefiltert in die Umwelt gelassen. Sicher, weniger wäre noch besser!

Oder das Bildungssystem. Stellen Sie sich vor, meine Kinder haben einen Beamer und eine Tafel, die eigentlich ein großer Computerbildschirm ist. Es sind des Öfteren zwei LehrerInnen in der Klasse, es gibt Förder- und Forderunterricht. Oder das Sozialsystem. Früher wohnten die älteren Menschen bei den Familien, heute bestreitet man den Lebensabend alleine. Es gibt eine bedarfsorientierte Mindestsicherung für die, die es am ersten Arbeitsmarkt nicht schaffen! Und die böse Jugend? Die pfeift zumindest zum Teil auf den Kapitalismus von uns alten Leuten! Die fahren dann mit den Öffis, teilen sich Autos und bestellen gemeinschaftlich Schrebergärten.

Schon klar, hinter jeder Aussage steht ein riesiges „ABER“. Ich meine dennoch: Wir können Kompost machen und die Entwicklung der Microorganismen steuern! Des Weiteren gibt es auch Unternehmen, die gut laufen, vielleicht nicht für alle Stakeholder mit zweistelligen Prozentzahlen toll durch die Decke gehen, aber eben erfolgreich sind. Darum geht’s mir: Wir sind enorm weit gekommen. Jetzt heißt es in meinen Augen, das Gute zu bewahren und ein bisschen Mist auszuräumen. Damit Sie sich jetzt nicht bei jedem der zwei Absätze denken müssen: Aber, Herr Zotter...

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Elena Laggner

Elena Laggner bewertete diesen Eintrag 19.05.2016 12:10:19

Margaretha G

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Petra vom Frankenwald

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