Von Teilzeitkrankenständen könnte man auch profitieren.

Grundsätzlich geht es nur gemeinsam. Unternehmer mit Angestellten, Staat und Konsument gemeinsam. Der sogenannte Teilzeitkrankenstand kann in meinen Augen etwas dazu beitragen, dass es besser wird.

Früher gab es Kontrolleure der Krankenkassen, die nachgeschaut haben, ob eine vom Arzt verordnete Bettruhe auch tatsächlich eingehalten wird. Heute muss der Unternehmer darauf achten, denn die Krankenkassen zahlen es ihm nicht. Ich bin freilich dafür, dass ein Mensch, der krank ist, auch daheim bleibt und möglichst gesund wieder in die Arbeit kommt. Auch ein Raunzen drüber, dass ich als Unternehmer ja wochenlang Entgelt zahlen muss, wird Sie jetzt kaum interessieren.

Aber es geht ja nicht nur um die Menschen, die krank sind. Es kommt drauf an, warum sie im Krankenstand sind und wie sich die Arbeitslast in den jeweiligen Abteilungen verteilt. Ich kann ja schlecht einen Schokolademeister in die Buchhaltung schicken. Wenn ich jetzt fünf Menschen in der Abteilung habe, dann müssen für die Zeit des Krankenstandes vier die Arbeit von fünf machen. Darum ist eine Differenzierung hierbei wichtig und auch, dass man an die Mitarbeiter selbst denkt.

Wenn jemand eine Virusinfektion hat und fünf Wochen daheim bleiben muss, so kann es ja sein, dass er gegen Ende des Krankenstandes auch mal ein paar Stunden die Woche wieder kommen kann. Oder wenn sich wer das Bein bricht, könnte er trotzdem – wenn er das will – im Büro in einem gewissen Zeitausmaß und alle Genesungsvorschriften miteinbeziehend weiter mithelfen. Ein Maurer mit zwei gebrochenen Händen kann das freilich nicht machen. Aber bei fünf Wochen Ruhe mit einem gebrochenem Bein und in Absprache mit dem Arzt könnte man ja etwas tun.

Mich stört vor allem, dass hier wieder ein Klassenkampf herauf beschworen wird. Ich will als Unternehmer den Menschen ihre Genesung nicht kaputt machen. Ich will, dass es Möglichkeiten gibt, mit denen alle Beteiligten leben können. Wer schon einmal länger im Krankenstand war, weiß ja, dass so etwas unlustig sein kann, auf Dauer. Und bislang gilt: Entweder ganz oder gar nicht. Aber was im Leben ist schon nur schwarz oder weiß?

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Watzlawick

Watzlawick bewertete diesen Eintrag 29.03.2016 10:29:39

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