Reichsbürger knallt Polizisten ab. Das große Schweigen.

Leider ist es passiert. Einer der Polizisten, der gestern von einem rechtsradikalen Reichsbürger angeschossen wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Interessanterweise scheint das niemanden zu interessieren. Kein H.C. Post auf Facebook und auch Österreich und die Kronenzeitung erwähnen nichts davon in ihrem Online Auftritt - oder zumindest vergleichsweise so klein, dass es kaum zu sehen ist.

Hier wird ja gerne von linker Gewalt gefaselt und davon, dass rechte Gewalt übertrieben dargestellt würde. Abseits jeder Statistikdiskussion: Dieser Mann, der für sein Land seinen Dienst getan hat, ist von einem ultrarechten Reichsbürger ohne Vorwarnung über den Haufen geschossen worden. Und keine Sau interessierts.

Mich doch. Zahlreiche meiner Freunde sind bei Polizei und Justizwache beschäftigt, und ich halte es für eine drittklassige Schweinerei, dass gerade jene Medien, die jeden halben Verdachtsfall bei Asylwerbern als sprichwörtliche Sau durchs Dorf treiben hier schweigen. Passt eben nicht in die Blattlinie und könnte vielleicht kontroversiell diskutiert werden.

Wenn Strache, Petry und Co. den Medien wieder mal Einseitigkeit vorwerfen, sollten wir uns daran erinnern, dass es gerade die Boulevardmedien sind, die das Geschäft der Populisten betreiben. Mir ist schon klar, dass ein H.C. nichts für die Dummheiten eines Reichsbürgers kann. Er ist dafür nicht verantwortlich. Wenn es aber nach seiner Haltung ginge, müsste er sich sofort öffentlich distanzieren, denn hier geht es um falsch verstandenen Nationalismus. Er fordert ja schließlich auch von den vielen friedlichen Muslimen sich vom IS zu distanzieren, mit dem diese genauso viel oder wenig zu tun haben, wie FPÖler mit Reichsbürgern.

Mir persönlich bereitet es Sorge, dass unter uns Menschen leben, die privat Waffenarsenale horten, und denen nichts lieber wäre als der Sturz unserer Demokratie und des Rechtsstaates. Und ich kann nicht verstehen, warum sich Parteien und Medien, die sich wirklich um fast alles sorgen, darüber keine ernsthaften Gedanken machen wollen oder können.

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Benjamin

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