Was Porsche und Volkswagen da gerade abliefern, ist kein "bisschen Pech“ und keine kleine Gewinnwarnung ,es ist ein Versagen mit Ansage. Schon 2019 saß RobertHabeck in einer TV-Diskussion mit PeterAltmaier und warnte die gesamte deutsche Autoindustrie: Wenn die Branche zu spät auf die Elektromobilität setzt, dann reicht es nicht, ein paar Premium-Stromer auf den Markt zu bringen. Ohne günstige E-Autos für den Massenmarkt droht der ganze Sektor ins Schleudern zu geraten. Und er sagte ausdrücklich voraus, dass Zulieferer ,also Bosch, Continental, ZF und Co. in größte Schwierigkeiten kommen werden, wenn der Verbrenner zu lange künstlich am Leben gehalten wird.

Diese Warnung war nicht nur an VW oder Porsche gerichtet, sondern an die gesamte Branche und sie trifft heute, 2025, genau ins Schwarze: Zulieferer bauen Stellen ab, kämpfen mit der Transformation, manche rutschen in die roten Zahlen. Genau das hat Habeck vorausgesagt, während Altmaier damals noch beschwichtigte und auf "Technologieoffenheit“ pochte. Doch auf Habeck wollte man ja nicht hören. Stattdessen wurde gelächelt, beschwichtigt, schöngerechnet. Heute zeigt sich, wie recht er hatte.

Statt rechtzeitig die Weichen zu stellen, hat man die Transformation verschleppt und sich auf Luxusmodelle konzentriert, wo sich höhere Margen abgreifen lassen. Die Folge: Milliardenbelastungen, verspätete Modelle und ein Kursabsturz, der die Aktionäre erschreckt.

Doch dieses Drama betrifft nicht nur Volkswagen und Porsche. Die gesamte deutsche Autoindustrie steckt im gleichen Schlamassel. Mercedes hat sich auf teure E-Limousinen und SUVs konzentriert, während die breite Masse leer ausgeht. BMW fährt bis heute Zickzack, mal Elektro, mal Hybrid, mal Verbrenner, ohne klare Linie. Zulieferer wie Bosch, Continental oder ZF hängen noch immer am Verbrenner und stolpern in die Zukunft. Und alle eint dasselbe Muster: Rendite vor Innovation, Verschleppen statt Handeln, Lobbydruck statt ehrlicher Neuausrichtung.

Jahrelang haben Manager und Aufsichtsräte Risiken ignoriert, schöngerechnet und sich politische Rückendeckung organisiert. Vor allem CDUCSU haben sich als Schutzpatrone der Autoindustrie erwiesen: CO2-Grenzwerte wurden weichgespült, Verbrennermodelle künstlich am Leben gehalten, Milliardenhilfen verteilt. Und jetzt will die Union sogar das EU-Verbrenner-Aus ab 2035 kippen und wieder getarnt als "Technologieoffenheit“. In Wahrheit geht es nicht um Verbraucherfreiheit oder sichere Jobs, sondern einzig darum, die Interessen der Eliten und Großaktionäre zu bedienen.

Während Belegschaft und Gesellschaft die Kosten tragen, sichern sich die Anteilseigner ihre Rendite. Genau diese Prioritätensetzung : Dividenden vor Innovation, Eliteninteressen vor Gemeinwohl hat die deutsche Autoindustrie in die Sackgasse manövriert. Und eine Politik, die lieber den Status quo schützt, statt echte Reformen durchzusetzen, hat dieses Spiel über Jahre gedeckt.

Und so läuft sie sehenden Auges ins offene Messer: zu spät, zu träge, zu abhängig vom Verbrenner. Jetzt bricht die Fassade.

Und China ist längst außer Reichweite, auch davor hatte Robert Habeck gewarnt.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/porsche-vw-gewinnwarnungen-aktien-100.html

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