"Bewirb dich wie du bist" – und wie wir sind, das ist egal?

Ich frage mich mittlerweile täglich, was das alles soll. Wir leben hier in Europa. Wir leben hier in Deutschland, wir leben hier in Österreich, wir leben hier in der Schweiz. Die allerwenigsten Einheimischen sind Rassisten, die Nazikeule ist meist unangebracht, dennoch wird sie gerne gezückt. Sei's drum. Was ich nicht verstehe ist, dass uns eingetrichtert wird, dass wir nicht gut genug sind, und ja, das passiert. Denn Plakate wie diese hier, die fühlen sich für mich nicht richtig an. Sollen sich unsere Frauen auch verhüllen? Ist es gut, sich zu verhüllen? Sollen es alle tun und sollen sich nur die bewerben, die es tun? Genau das sagt dieses Plakat für mich aus. Und das kann nicht gut sein. Man sollte mit neutralen Personen werben, mit Personen, wo der Glaube nicht im Fokus steht. Hier ist hingegen klar: Muslime erwünscht. Gut und schön, aber was ist mit dem Rest? Was hier abgezogen wird, ist nicht in Ordnung.

Was ich meine? Die Werbekampagne des Bundesverwaltungsamts mit dem Slogan "Bewirb dich wie du bist", wo eine junge Frau mit Kopftuch zu sehen ist...

Screenshot von Facebook

Die Kommentare der Menschen zu dieser Kampagne sind verständlich, zum Beispiel:

- ihr wirbt also mit "Unterdrückung* der Frau ? ... schämt euch ! ... und genau* diese Frauen in deren Länder kämpfen *ohne* Hijab rumlaufen zu *dürfen !!!

- “Liebes“ Bundesverwaltungsamt! Intoleranz und den politischen Islam fördern? Das Kopftuch signalisiert Ehrbarkeit (im Gegensatz zu unverhüllten Frauen), Distanz zu unseren Werten, Distanz zur sexuellen Verfügbarkeit.

- Indoktrinierung (von Kindheit an gesteuert) als Zeichen der Vielfalt, Freiheit und Kreativität darzustellen ist schon eine Peinlichkeit und Dummheit schlechthin, die Scham fordert!

- Hat das Bundesverwaltungsamt schon mal etwas vom Neutralitätsgebot gehört?

- Als Behörde darf ich doch darum bitten keine frauendiskriminierenden und religiösen Bilder zu nutzen! Als emanzipierte Frau empfinde ich solche als diskriminierend.

- Unglaublich, wie hier das Symbol der Geschlechterapartheid gehypt wird.

- Ein Bundesamt macht Werbung für einen rassistischen Kult, der "Ungläubige" bzw. "Kafir" verachtet, Frauen benachteiligt und sich selbst über Recht und Gesetz stellt? Ein Armutszeugnis.

- Ich dachte, es soll sich integriert werden?! Weiterhin dachte ich, in öffentlichen Gebäuden soll man neutral auftreten? Ferner dachte ich, Religion sei Privatsache, weshalb in Schulen sogar Kruzifixe abgehängt werden mussten?

(!) Diese Vorwürfe stehen aber im Vergleich zu einer geringen Zahl von anderen Meldungen wie

- An alle Hetzer: wie viel Hass muss in euren Herzen stecken, dass Ihr nicht in der Lage seid den Fleiß und die harte Arbeit einer jungen Frau anzuerkennen. Ihr lasst euch alle von Pseudo Islamverstehern wie Hamed Abel-Samad brainwashen und meint über eine unschuldige Frau herziehen zu können. Das ist äußerst erbärmlich und zeigt nur den Abgrund eures Herzens. Lasst euch nicht von den Rattenfängern wie Hamed Abdel-Samad vergiften. Er ist ein Spalter und keiner der Gesellschaften zusammenbringt.

- Wow, wer hat sich denn hier versammelt? #ichbinhier und kann die vielen Kommentare und haltlosen Angriffe gegen dieses sehr gute Bild nicht im Ansatz verstehen!

Ich finde, das ist eine gute Kampagne des Bundesverwaltungsamtes für Kreativität, Ruhe und Gelassenheit.

Intelligente Verwaltung - Made for Germany

Fördert es Integration oder haben die Kritiker recht, die darin einen Kniefall vor dem konservativen, politischen Islam sehen? Lasst uns sachlich diskutieren.

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Margaretha G

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Claudia56

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Fischler

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