Die geplante Abschiebung einer kasachischen Familie aus Dinkelsbühl – bestehend aus einer Ärztin, einem IT-Experten und ihren Kindern, die sich bestens integriert haben – ist ein erschütterndes Beispiel dafür, dass Deutschland die falschen Menschen abschiebt. Während Politik und Wirtschaft händeringend nach Fachkräften suchen, werden integrationswillige und qualifizierte Menschen abgeschoben, obwohl sie dringend gebraucht werden.
Die Kinder der Familie haben in kurzer Zeit Deutsch gelernt, der 14-jährige Sohn korrigiert sogar schon seine Mutter[2]. Die Eltern könnten als Ärztin und IT-Spezialist wertvolle Beiträge leisten – Berufe, in denen der Fachkräftemangel besonders groß ist. Dennoch wird ihnen das Bleiberecht verweigert, weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Solche Entscheidungen sind nicht nur menschlich fragwürdig, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich fatal.
Die derzeit in Deutschland grassierende Xenophobie verschärft diese Fehlentwicklung massiv. Studien zeigen, dass Fremdenfeindlichkeit die Zuwanderung von Arbeitskräften signifikant verringert[3][5]. Besonders Regionen mit hoher rechtspopulistischer Wahlbeteiligung oder häufiger rechter Gewalt verlieren an Attraktivität für ausländische Fachkräfte. Unternehmen berichten, dass ausländische Mitarbeiter Deutschland verlassen, weil sie sich nicht mehr willkommen oder sicher fühlen – selbst ohne konkrete Bedrohungen. Das schadet nicht nur den Betrieben, sondern dem gesamten Standort Deutschland.
Die Folgen sind gravierend: Bis 2035 werden laut offiziellen Schätzungen sieben Millionen Fachkräfte fehlen[6]. Wenn Deutschland weiterhin qualifizierte, integrationswillige Menschen abschiebt und ein Klima der Ausgrenzung duldet, wird sich dieser Mangel weiter verschärfen. Die Innovationskraft, die Wirtschaft und die sozialen Sicherungssysteme sind auf Zuwanderung angewiesen.
Xenophobie und eine Abschiebungspraxis, die die Falschen trifft, schaden Deutschland massiv. Sie verhindern Integration, vertreiben dringend benötigte Talente und verschlechtern das internationale Ansehen des Landes. Wer glaubt, damit dem Wohl Deutschlands zu dienen, irrt gewaltig – im Gegenteil: Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen.