Offener Brief an die Bundesregierung

Sehr geehrte Mitglieder der österreichischen Bundesregierung!

Sehr geehrte Verantwortliche für den Umgang mit Covid-19!

Seit einem Dreivierteljahr sucht uns eine Infektionskrankheit heim. Eine Infektionskrankheit, die von der WHO zur Pandemie erklärt wurde, aber deren Gefährlichkeit sich bis jetzt nicht wirklich erschlossen hat, wie man an den bisherigen Zahlen in unserem Land eindrucksvoll sieht. Und seit Monaten wird unsere Gesellschaft aus diesem Grund in einem inzwischen ruinösen Maß heruntergefahren.

Sie halten unser schönes Land seit einem halben Jahr in Geiselhaft.

Sie jonglieren mit in mathematischen Rechenspielen errechneten Zahlen und präsentieren uns diese täglich als „Neuinfektionen“, die jedoch niemals tatsächlich tagesaktuell sind, sondern sich lediglich aus einer Art statistischer Berechnung ergeben, und verkaufen so die Bürger für dumm.

Sie verordnen „Mund und Nasenschutz-Masken“ in Supermärkten, jedoch nicht in Baumärkten oder Boutiquen. Sie bringen die Kulturszene dieses Landes nahezu zum Erliegen und lassen die Betroffenen mit den Konsequenzen im Regen stehen.

Sie verbieten Kindern den Schulbesuch – und jetzt, im Herbst, zwingen Sie sie, in Klassenzimmern mit Mund- und Nasenschutz zu sitzen und sich nicht frei zu bewegen, bzw. mit ihren Freunden zu spielen.

Sie verbieten Betrieben, ihrer Tätigkeit nachzugehen, zwingen sie, zu schließen, und treiben somit Tausende in den Ruin. Und sorgen für hunderttausende Arbeitslose in diesem Land.

Sie verursachen damit eine Katastrophe, wie wir sie seit den 50er Jahren nicht mehr hatten.

Sie verbieten den Menschen, einander zu sehen, bzw. soziale Kontakte zu pflegen.

Sie gehen davon aus, dass dieser Virus sich in der aufrechten Haltung, aber nicht im Sitzen verbreitet, bzw. zu vorgerückter Stunde mobiler ist als untertags, als ob die Menschen sich nicht schon VOR Mitternacht betrinken könnten und somit ihr Verhalten zügelloser werden könnte.

Und der obrigkeitsgewohnte – um nicht zu sagen –hörige Österreicher hält sich brav daran. Und die paar wenigen Renitenten, die dies nicht tun, wurden blitzartig zu „Covidioten“ oder „Covidleugnern“ erklärt.

Wer gibt Ihnen das Recht dazu?

Sie richten letztendlich nach wochenlangem medialem Getöse eine obskure „Corona-Ampel“ ein, bei der dann das bass erstaunte Publikum mitverfolgen kann, wie sie sich gleich der herbstlichen Landschaft bunt verfärbt.

Wir konnten die Metamorphose von „Gelb“ zu „Orange“ beobachten, doch es gab keinerlei Konsequenzen daraus. Sie erklären daraufhin diese Ampel zur reinen „Orientierungshilfe für die Bürger“.

Nichts geschieht, außer ins benachbarte Ausland fatale Signale zu senden, was dazu geführt hat, dass Wien von Deutschland und anderen Ländern inzwischen zum Risikogebiet erklärt wurde.

Was der Hotellerie und den Gastronomiebetrieben einen weiteren fatalen Niederschlag gebracht hat, und den Betrieben, die bis dahin zumindest zaghaft auf ein halbwegs passables Herbstgeschäft zu hoffen wagten, nun einen weiteren Tritt in den Allerwertesten versetzen wird. Wir beobachten die Farbenspiele einer Bundesregierung, die uns gleichzeitig erklärt, die Ampelfärbung wäre rein zur Orientierung für die Bürger.

Nun, wir sehen, das Ausland hat sich trefflich daran orientiert.

Sie haben nun mit Gültigkeit 21.9.2020 völlig unmotiviert und aus heiterem Himmel neue, verschärfte Regelungen in Bezug auf das Verhalten der Bürger in diesem Land erlassen, die Viele abermals – nach dem vergangenen Frühjahr – an den Rand der Verzweiflung und den Ruin (!!) bringen werden.

Alle diejenigen, die ihre Familienfeste vom Frühjahr in den Herbst verlegt hatten, sind nun ein zweites Mal die Leidtragenden dieser orientierungslos dahinschlingernden Politik, indem man ihnen ein weiteres Mal die Abhaltung größerer Zusammenkünfte im Familien- und Freundeskreis verwehrt. Ebenso diejenigen, die sowieso für den Herbst geplant hatten und dies nun kurzfristig absagen müssen.

Nun mag man sagen, eine Hochzeit, eine Taufe, etc., kann man durchaus verschieben – aber den Ehrentag eines alten Familienmitgliedes womöglich nicht, es könnte durchaus passieren, dass die Urgroßmutter das feierliche Begehen ihres 90ers dann nicht mehr erlebt.

Dabei ist noch nicht einmal klar, ob die Vorgaben dieses Mal verfassungsrechtlich halten werden – wir alle erinnern uns noch lebhaft an die, hm, als zumindest verunglückt zu bezeichnende „Oster-Verordnung“.

Sie machen aus den Österreichern ein Volk von Vernaderern und Denunzianten, die darauf lauern, jeden, der Ihren unsinnigen Vorgaben zuwiderhandelt, sofort der Obrigkeit zu melden.

Wie die völlig überzogene „Bestrafungswut“ sich auf manche Bürger ausgewirkt hat, konnten wir im Frühjahr eindrucksvoll erleben. Und arbeiten die Gerichte derzeit ab.

Was bezwecken Sie damit?

Sie hören seit Monaten ausnahmslos auf „Experten“, die die aktuell politisch genehme und erwünschte Fachmeinung vertreten. Alle anderen werden zu „Covidleugnern“ und „Covidioten“ erklärt, und Experten aus dem medizinischen Bereich, die es wagen, eine anderslautende Ansicht als die zu veröffentlichende zu vertreten, werden diffamiert und für unseriös erklärt.

Was bezwecken Sie damit?

Nun, Menschen sterben. Jeden Tag. Ja, auch in unserem Land. Und zwar an den verschiedensten Ursachen. Und durch die verschiedensten Krankheiten - Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Übergewicht, an der Luftverschmutzung, an der Hitze der vergangenen Sommer, bei Unfällen. Ja, und auch nicht zuletzt an der Influenza. Und zwar wesentlich mehr, als es bisher an Covid-19 an Toten zu beklagen gab.

Wir verlieren Jahr für Jahr eine erkleckliche Anzahl von Personen. Es ist jährlich eine Vielzahl an Personen, von denen wir Abschied nehmen müssen. Weit mehr, als Corona in den letzten paar Monaten hingerafft hat.

Doch uns kümmert es nicht, wir nehmen es hin.

Wir müssen das auch, denn das Sterben gehört zum Leben. Warum wir uns jetzt auf einmal angesichts einer einzigen Infektionskrankheit derart hysterisch machen lassen, ist und bleibt ein Rätsel, das wir nicht ergründen werden.

Und warum wir aufgrund dessen unser halbes Leben lahmlegen, die Wirtschaft nahezu an den Rand des Ruins treiben, zudem für hunderttausende Arbeitslose sorgen, bleibt ebenso ein Rätsel. Die Zahlen geben es nicht her. Nicht bei der kreativsten Auslegung.

Was berechtigt Sie, werte Mitglieder der Bundesregierung, also dazu, die Gesellschaft derart zu ruinieren?

Wer gibt Ihnen das Recht, in das Leben und die rein privaten Planungen der Bevölkerung in einer derartigen Weise einzugreifen?

Wer gibt Ihnen das Recht, Menschen zu verbieten, sich bei familiären Zusammenkünften mit ihren Familien und Freunden zu treffen, miteinander zu feiern, einander nahe zu sein, sich in den Arm zu nehmen?

Sie propagieren den „Babyelefanten“ als Abstandshalter, um die Menschen davon abzuhalten, einander körperlich näherzukommen.

Sie sorgen dafür, dass alte Menschen vereinsamen und in ihren inzwischen nahezu gefängnisgleichen Betreuungseinrichtungen und Heimen völlig isoliert ohne den Kontakt zu ihren Liebsten ihre womöglich letzten Wochen und Monate verbringen zu müssen, ungeachtet dessen, dass das menschliche Leben grundsätzlich endlich ist.

Der Mensch stirbt. Das wissen wir.

Wir alle müssen sterben. Und zwar tagtäglich, auch nicht überraschenderweise, sondern durchaus erwartungsgemäß. Nur an oder mit Corona dürfen wir nicht sterben.

An einer vergleichsweise harmlosen Infektionskrankheit, die bei Manchen durchaus zu Spätfolgen führen kann, aber beileibe nicht bei allen, sondern einem relativ überschaubaren Teil. Wir bewegen uns aber hier bar jeder Verhältnismäßigkeit.

Ich möchte bei der Gelegenheit an AIDS erinnern – die Älteren von uns werden es noch im Gedächtnis haben:

Als diese Krankheit in den 80er Jahren erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, galt sie als absolut tödlich. JEDER, der sich damit infiziert hat, war ein Todeskandidat, und zwar ohne Ausnahme.

Und man hat nichts dergleichen getan, was man heute tut, die Gesellschaft wurde nicht eingesperrt, es wurden keinerlei Maßnahmen ergriffen, um die Menschen zu schützen, obwohl AIDS für jeden Infizierten tödlich endete.

Die Wirtschaft wurde nicht ruiniert – nein, die Menschen haben weitergelebt wir bisher.

Man hat sie anfangs ins „Schwuleneck“ geschoben, jedoch auch nachdem langsam bekannt wurde, dass keinesfalls nur die einschlägigen Gruppen daran erkranken, hat man auch keinerlei Maßnahmen ergriffen, außer die Betroffenen zu stigmatisieren.

An Corona sterben die Wenigsten - die allermeisten, die sich damit infizieren, erkranken nicht einmal, und wenn, dann überwiegend mit relativ harmlosen Verläufen, Viele bemerken eine Infektion nicht einmal.

Wo also bleibt hier die Verhältnismäßigkeit?

Ich frage Sie:

Was treibt Sie an?

Was bezwecken Sie damit?

Und ich frage Sie noch etwas:

Was machen wir beim nächsten Virus, der so sicher wie das sprichwörtliche Amen im Gebet auf uns zukommen wird? Schreiten wir dann zur kollektiven Selbstentleibung und folgen damit der schon zuvor gemeuchelten Wirtschaft ins gemeinsame Massengrab?

Ein nachdenklicher Bürger

geralt/pixabay https://pixabay.com/de/illustrations/corona-coronavirus-virus-blut-5174671/

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