Manuela Haag www.dieHaag.at

Guten Tag, werte Leserin, werter Leser,

da mir aufgefallen ist, dass meine kleinen Erlebnisse von manchen sehr gerne gelesen werden - was schreib ich da, meine Erlebnisse - ich bin ja eher ein Teil davon, möchte ich heute einmal über Balu erzählen.

Meine Güte ... es kommt sogleich Chaos in mein Kopf. So wie ich bin, so ist auch Balu. Jedenfalls wird das sehr oft behauptet.

Wie kamen wir zu Balu? Ein zweiter Hund? wird vielleicht noch ein dritter folgen? (nein). Das ganze fing ungefähr so an:

Mit Codita fügte sich einfach alles. Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt, aber es schien einfach, als würden wir beide uns einfach anpassen. Sie hat auch ein sehr ruhiges Wesen, einfach angenehm, passt auch irgendwie auf und ist sehr aufmerksam.

Ich suchte mit ihr auch die Nähe zu anderen Hundebesitzern, respektive zu deren Hunden. Zum einen wollte ich der Sozialisierung beitragen, zum anderen merkte ich natürlich, dass Codita auch sehr gerne unter anderen Hunden war.

Auch merkte ich, dass sie oft sehr gerne noch bleiben wollte, egal wie lange die Zeit dauerte, sie ging nicht sehr gerne vom Rudel weg. Verständlich. Einen Hund kann ich ihr nicht ersetzen. Mit der Zeit konnte ich es nicht ertragen, dass sie keinen "Hundefreund" zu Hause hatte und wieder kamen mir unendlich viele Gedanken in den Kopf. Ein zweiter Hund? Wenn sie zusammen passen, bestimmt kein Problem, wenn sie nicht zusammen passen - ein großes Problem. Ich holte mir auch Rat von anderen und merkte, diejenigen, die zwei Hunde hatten, die miteinander harmonierten, priesen es hoch, diejenigen, die zwei Hunde hatten, die nicht miteinander harmonierten, rieten mir ab. Und natürlich gab es noch andere Richtungen, die bedacht werden müssten.

Mit Balu verlief es ja beinahe so ähnlich wie mit Codita. Es gab einige Hunde, die wirklich entzückend waren und auch ein Gasthund war einfach super, vom Verhalten her, vom integrieren her. Aber ich glaube schön langsam fest daran: bei einem Tier sollte man wirklich auf sein Gefühl hören, sein Innerstes mit ein wenig Empathie und irgendwie ... ist es vielleicht wie mit der Liebe: es findet sich, wenn es passt.

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Was soll ich schreiben, ich fing erneut an, zu suchen. Er sollte zu uns allen passen, das es vielleicht etwas schwieriger machte. Aber nein, irgendwie ... kam es einfach, als die Zeit reif war. Ich sah ihn und dachte: wow, er passt! Noch ein paar Gedanken, wie ich die beiden vielleicht anfangs füttere - in getrennten Zimmern vielleicht oder ginge es schon, dass sie miteinander ihre Mahlzeit einnahmen? Würden sie sich verstehen? Es wird bestimmt anfangs zu Neid kommen, mit dem hab ich allem gerechnet und mich schon dementsprechend schlau gemacht. Kann gut sein, dass ich etwas pessimistisch bin - oder verdammt vorsichtig, denn bis jetzt traf selten das ein, was ich befürchtete (wenn man an die Geschichte mit Codita und Schuhen denkt - nein, sie mag keine Schuhe).

Also irgendwie ist Daniela mein Glücksengerl, sie fuhr auch da wieder mit. Ich musste ihn mir ja ansehen, hatte aber schon das Gefühl, wenn Daniela mitfährt, dann fahren wir bestimmt zu viert wieder. (Codita war auch mit, ich wollte ja sehen, wie sich beide verstehen).

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Meine Güte! Balu musste einfach mit! Beide verstanden sich prächtig, es gab keinen Futterkampf, kein Streit, bezüglich Plätze, nein! Sie legten sich sogar zusammen auf das Bett! Codita legt auch ab und zu ihren Kopf auf Balus Bauch beim Schlafen! Es ist so schön mitanzusehen.

Nun gut, so einfach wie bei Codita war Balus Ankunft doch nicht. Als wir heim kamen, war er schon ruhig, es war ja auch ein anstrengender Tag. Der nächste Tag jedoch sollte es mir anders zeigen.

Ich wollte noch nicht, dass es großartig auffällt, dass wir nun zwei Hunde hatten. Man gerät da so schnell in eine Schublade: das ist die mit den zwei Hunden ... usw. Also ich wollte es zu allererst ein bisschen verheimlichen. Nun war der Morgen schon bereit für unseren ersten Spaziergang (der Abend zuvor zählt nicht). Ja bumm ... Balu zerrte, bellte, winselte, zerrte. Jeden Menschen bellte er so dermaßen an, dass ich schon Angst vor dem Hauptplatz hatte, weil da ja einige Menschen unterwegs waren. Und wirklich wahr - wir mussten da durch. Lautes bellen. Zufälligerweise ging meine Spaziergangsgenossin auch gerade mit ihren beiden Hunden und wir trafen uns genau am Hauptplatz, wo ich eher hoffte, dass sie entweder schon auf der Wiese war oder noch zu Hause. Nein, dem war nicht so. Nun wurde Balu noch lauter, da er ja zwei Hunde sah. Meine Freundin fing an zu lachen, da sie ja wusste, dass ich es eher in erster Linie verheimlichen wollte.

Der erste Freilauf: endlich auf der Wiese angekommen, liesen wir das Rudel frei. Bei Balu haben wir kurz überlegt, ob es schon jetzt Sinn macht, aber wir gaben uns einen Ruck und liesen auch ihn von der Leine. Wuhiii ... dorthin, dahin, zu mir zurück, freudig hächelnd hochgesprungen, wieder weg, zu den anderen, doch nicht zu den anderen, markieren - aber so schnell, als würde er sonst alles andere verpassen! "Als wär er frisch vom Häfm", kam die aufmerksame Antwort meiner Begleitung. "Ohja, in der Tat", bemerkte ich. "Er ist ein bisschen chaotisch", kam es wiederum von meiner tollen Begleiterin. "Ohja, fast so wie ich ... aber er ist lieb." Meine Freundin lachte und meinte: "Ja, er ist wirklich wie du. Und lieb ist er auch." Ich meinte: "Wir schaffen das, oder?" Sie hat schon ziemlich viele Erfahrungen, was Hunde betrifft und ich kann sie alles fragen, das ist sehr viel wert. "Ohja, es braucht aber Zeit", beruhigte sie mich. "Gut", sagte ich, "denn wir geben nicht auf. Er passt zu uns mit seinen Macken. Wir haben ja auch welche."

Nichts desto trotz sind wir bestimmt über Nacht dermaßen bekannt geworden. Egal, wo wir hingehen, Menschen werden angebellt (mittlerweile aber gibt es schon einige, die er nicht mehr anbellt), und bei Hunden ist er völlig aus dem Häuschen.

In der Wohnung selbst war jedes Geräusch eine Aufregung wert. Hier ging es aber sehr schnell, dass wir ihn ruhiger bekamen. Irgendwie hatte ich es ihm angewöhnt - aus einer Not heraus - dass er jedes Mal, wenn er ein Geräusch wahr nahm, dass ihn aufregte, zu mir trabt. Dann kommen ein, zwei leise Beller, er trabbelt hächelnd zu mir, setzt sich neben mich, ich streichle ihn und beruhige ihn. Ursprünglich wollte ich ihn auf einen Platz verweisen, aber so geht es auch. Anders ist es, wenn Besuch kommt. Meistens bitte ich einen angekündigten Besuch sofort herein, mache am Telefon schon aus, dass sie nicht leuten, sondern einfach reingehen. Dann kann ich mich voll und ganz auf ihn (und natürlich Codita) konzentrieren.

Das klappt recht gut, Geduld braucht es auf jeden Fall. Wenn ich daran denke, wie wir in der Stadt unterwegs waren .... hui .... aber Balu ist einfach so wie ich: laut, aber wirklich verdammt lieb. Ein bisschen Spannung braucht das Leben :)

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Und wenn ich die beiden so erlebe, wie sie miteinander umgehen, wie sie auch mich mit Respekt behandeln und aufmerksam sind (ich bemerke den Blogeintrag mit dem Sturz), dann ist das Gebelle einfach vergessen. Es ist wie bei Kindern und ich glaube, sie sind für mich wie meine Kinder, eine Situation ist vielleicht schwierig, aber dieses Vertrauen und diese Empathie wischen genau solche Situationen auf einem Schlag wieder weg.

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Daniela Noitz

Daniela Noitz bewertete diesen Eintrag 20.01.2016 20:49:21

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