Verrückte Interpretationen

Die Straßen füllen sich, Chaos, einige hupen, andere zünden sich gemächlich eine Zigarette an, andere wiederum deuten den Mitmenschen mit einer klitzekleinen Fingerbewegung auf die Stirn, um anzuzeigen, da ist meine Stirn, ich zeige jetzt auf meine Stirn; nein diese Bedeutung hat in der Gesellschaft ja eine andere Aussage, eine weit größere Bedeutung für denjenigen, der sich angesprochen fühlt. Er nimmt es als folgendes auf: Du hast einen Vogel. Doch interpretieren wir einfach einmal diese Fingerbewegung auf die Stirn. Es ist nicht die Stirn dessen, der sich betreffend fühlt, sondern die Stirn des Deuters. Und wenn wir nun auf den Vogel zurückkommen, dann würde es ja eher bedeuten: "Sieh her, ich habe da einen Vogel drin.", da er ja auf seine Stirn deutet. Doch auf diese Idee würde der mit dem Zeigefinger auf die Stirn deutende nicht im geringsten zu tun haben wollen, also machen wir uns einmal weitere Gedanken über diese Gestik des Deutens. Im Grundlogischen hieße es lediglich: sieh her, das ist meine Stirn. Aber was würde der betreffende damit denn nun anfangen wollen, wenn er wisse, dass dies die Stirn des Gegenübers ist? Also wäre in diesem Moment dieser Interpretation des Betroffenen egal, ob es nun für die Gesellschaft hieße: Du hast einen Vogel, denn er würde ja genau in dem Moment wissen, dass ein Zeigefinger (Zeige-finger ... siehe, ich zeige nun auf dies oder jenes)eben einfach nur deute, was dies ist. Und würde der Zeigefinger auf die Stirn deuten, würde es einfach bedeuten: siehe her, das ist meine Stirn. Schön. Das ist nun seine Stirn. Freut mich für ihn. Aber wohin nun mit dem Vogel? Nun gut, lassen wir einfach den Vogel beiseite und bleiben wir bei der Einfachheit: "Siehe her, das ist meine Stirn." Wenn wir diese Interpretation pflegen und es würde mal jemand auf die Stirn zeigen, uns damit meinen, dann könnten wir die Sätze entgegnen: "Schön ist deine Stirn, ist mir wirklich schon aufgefallen. Würdest du bitte deine Haare etwas beiseite schieben, dann könnte ich sie näher betrachten." Freundlich und höflich wird es kein Problem sein, dass der Deutende seine Stirn etwas näher herzeigt. Man könnte dann auch mit der Frage begegnen: "Öm ... was möchtest du mit deiner Stirn zum Ausdruck bringen?" Wenn da eine sehr emotionelle Antwort kommen würde, wie du "Arschgeige" (das wäre wieder eine andere Interpretationsform), dann würde eine treffende Gegenfrage sein: "Haben wir nun das Thema gewechselt? Sorry, ich war noch immer bei der Stirn." So kommt man in ausgezeichnete Kommunikationshandlungen und man kann Reaktionen des Gegenübers ausgezeichnet beobachten. Hebt er schließlich die Faust, dann lassen Sie bitte die Interpretationen und beginnen einfach zu laufen. Danke. Umo ~ 2008

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Ich mag doch keine Fische vergeben
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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:15

fischundfleisch

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