Entgegen anderslautenden Annahmen ist das Lächeln nichts, was der Mensch erfunden hat.

Wer sich in der Tierwelt umschaut, wird erkennen, dass Lächeln gemeinhin als eine Methode der bewussten Unterwerfung eingesetzt wird. Zum Beispiel bei Wölfen (wobei das Zähnezeigen begleitet von einem bedrohlichen Knurren KEIN Lächeln ist), die bei gesenktem Körper und aufgerichtetem Kopf (was die verletzliche Kehle frei legt)zaghaft (!) ihre Zähne zeigen und damit akzeptieren, dass das Gegenüber der unbestrittene Alpha ist.

Dass diese Regel so oder so für alle gilt, mögen die Bonobos zeigen, die - bekannt für ihr ausschweifendes und keineswegs ausschließlich heterosexuelles Sexualleben - bei Angriffen feindlicher Horden erst einmal die Weibchen vorschicken. Welchselbe sehr offenkundig freundlich einladende Gesten an die Angreifer richten, die erst einmal auch nur Männchen sind. Weshalb mancher Angriff, sobald sich auch die angegriffenen Männchen hinzugesellt haben, in ausschweifende Orgien ausartet, bei denen jede/r mit jedem ... na, Sie wissen schon. Krieg abgewendet mit Lächeln und Sex.

Neulich, im Fernsehen, bildete ich mir sogar ein, einen Gecko lächeln gesehen zu haben, was natürlich ein einziger Quatsch ist. Vermutlich sehen die immer so aus.

Womöglich, mag sich die Evolution gedacht haben (was sie natürlich nicht kann; aber immerhin entwickelt sie sich folgerichtig nach dem Prinzip des Überlebens), könnte das eine Methode sein, die Kriege verhindert und damit den Bestand sichert. Einerseits.

Andererseits, bei einem friedlich-gedeihlichen Miteinander verschiedener Horden etc., könnte das Erbgut besser durchmischt und vor Degeneration bewahrt werden.

So oder so unterstelle ich jetzt mal, dass bei den ersten Menschen es hauptsächlich die Frauen waren, die das Lächeln zu dem machten, was es heute ist: ein freundlicher Türöffner für manchen und manches. Den Urmenschen-Mann kann ich mir irgendwie nicht so als großen Lächler vorstellen, wenn er durch die Wildnis gestrichen ist, um das Mammut zu jagen. Dem Mammut wäre so ein Grinsen ja irgendwie auch wurscht gewesen. Wie auch allen anderen Tieren, die einem so begegnen konnten, damals, wohl eher mit einem Knurren zu verjagen waren. Wenn überhaupt.

So eine Frau aber (ja,ja, ich weiß, es gab und gibt auch welche, die prima knurren können), hatte, mit dem Baby auf dem Rücken, gute Gründe, es erst einmal freundlich zu versuchen, mindestens bei ihresgleichen. (Obwohl man hört, dass z.B. auch Wölfe auf Babylächeln anspringen. Manch eine Wölfin soll schon ein Menschenbaby aufgezogen haben, obwohl das sicher ganz prima geschmeckt hätte.)

Wenn man es genau betrachtet, haben sich Frauen so durch die Jahrtausende durch gelächelt. Erst, weil sie der Babys wegen angreifbar waren. Dann, weil sie es irgendwie nett fanden und rauskriegten, dass so ein Lächeln manches einfacher macht. Und dann, weil sie es irgendwie so gewöhnt waren. Wobei frau sich schon aussucht, wann und warum sie wen anlächelt. Und viele von den vielen Lächlern mögen auch aus nicht ganz so reinem Herzen gekommen sein. Weil frau vielleicht Angst hatte und keine andere Möglichkeit sah.

Dass es im Laufe der Zeit auch ein paar Frauen gab, die Profit aus ihrem Lächeln zogen ... Schwamm drüber. Jede sieht zu, wo sie bleibt.

eigenes bild

Dass über die Zeit auch Männer lächeln gelernt haben, ist hingegen bedenklicher. Also nicht aus meiner Sicht. (Heute z.B., auf der Bank, hatte ich wieder mit diesem Bankangestellten mit dem entzückenden Strahlen im Gesicht zu tun; das macht so einen Bankbesuch gleich viel netter.) Aber Lächeln ist und bleibt - auch - ein Zeichen von Unterwürfigkeit. Und Männer wollen nichts weniger sein als das. Auch wenn nicht jeder ein Alpha sein kann. Dieses weichgespülte Getue ist ihnen sowas von zuwider; sie hassen es geradezu, dass ihre Mamas sie zu solchen Lächlern gemacht haben. Wenn doch bloß der Vater sie mit seiner Keule gleich von Anfang an mit auf die Jagd genommen hätte!

Wiewohl: Sooo altmodisch sind sie dann auch wieder nicht. Lieber eine Pumpgun und ordentlich aufräumen.

Aber am Allerschlimmsten ist, dass es nun eine zunehmende Anzahl von Frauen gibt, die sich das Lächeln mehr oder weniger abgewöhnt haben. Die tun das weder aus Unterwürfigkeit, noch aus Angst; die tun das wirklich und wahrhaftig nur noch, wenn sie echt und ehrlich Lust drauf haben. Da werden keine Beleidigungen und Angriffe mehr weg gelächelt, sondern es wird, so nötig, zurück geschlagen. Was ja doch scheiße ist und die Welt zu einem viel unfreundlicheren Ort macht. Plötzlich weiß ER ganz genau, dass er was falsch gemacht hat und fühlt sich gar nicht mehr so cool wie noch im letzten Jahr. Und manch einer ist schon dahin gekommen, dass er nun gar nicht mehr weiß, was er wie machen soll. Denn die Weiber sind irgendwie nie zufrieden zu stellen. Und - wusch! - ehe man sichs versieht, hat man in echt, juristisch, medial oder sonst wie eine vor die Schnauze gekriegt und weiß gar nicht, warum. Weil, man(n) hat ja doch alles genauso gemacht wie vor Jahrzehnten schon.

Klatsch auf den Hintern? Patsch!, eine Ohrfeige.

Anzügliche Bemerkung? Iiih!, hochnotpeinliches Gespräch mit dem Chef und der Gleichstellungsdings.

Eigentlich doch beinahe fast freiwilliger Blowjob auf der Besetzungscouch (und das ist ja nun ganz, ganz fies!)? Jahrzehnte lang muss man(n) damit rechnen, dass eine von den dämlichen Kühen eine Website aufmacht und alles erzählt.

Dabei war das doch immer schon so. ER hat Begehrlichkeiten vermeldet und sie, wenn kein Besserer in Reserve lag, hat nach etwas Gezicke dann aber doch nachgegeben. Und alle waren zufrieden.

Jetzt aber schaut eine Vielzahl der Frauen vor sich und auf die Reservebank, sieht nur noch Spieler aus der C-Liga oder noch niedriger und verliert die Lust aufs Nachgeben. Wozu bloß? Ein fröhliches Lächeln macht das Problem ja irgendwie auch nicht besser, auch wenn es für den Moment helfen könnte. (Wir erinnern uns: Lächeln, besser noch: Lachen, und die damit einhergehende Bewegung ganz bestimmter Gesichtsmuskeln wirkt sich positiv aufs Gehirn und damit die Stimmung aus. Am Anfang aber, gerade, wenn einem nicht danach ist, ist und bleibt die Anstrengung. Und wozu? Damit andere sich gut fühlen?)

eigenes bild

Jaja, früher war alles viel besser.

Aber so eine Pumpgun könnte mir schon auch gefallen.

4
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
5 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

tantejo

tantejo bewertete diesen Eintrag 30.12.2017 20:08:00

Globetrotter

Globetrotter bewertete diesen Eintrag 30.12.2017 00:16:44

Iris123

Iris123 bewertete diesen Eintrag 29.12.2017 20:08:49

Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 29.12.2017 19:43:11

13 Kommentare

Mehr von sisterect