Spanien – Stierkämpfe aus modischen Vorurteilen nun verboten

SA-TIERE. Auf den Kanaren, in Katalonien und nun auch bald auf Mallorca sind die Stierkämpfe verboten. Dort haben Tierschützer und linke Parteien wegen des Blutvergießens gefordert. Aber was bisher undenkbar war – ein Verbot auf dem gesamten spanischen Staatsgebiet, fordern nun christlich-konservative Parteien und große Teile der Bevölkerung.

„Erschüttert hat uns die Kleidung“

„Wir züchten Tiere, wir töten Tiere, wir essen Tiere. Beim Stierkampf dauert der Tod eben etwas länger. Damit haben wir gar kein Problem“, sagt Spaniens erzkonservativer Chef der Partido Popular Mariano Rajoy Brey. Womit man aber ein sehr großes Problem habe, und warum man auch den Stierkampf in seinen Grundfesten erschüttern wolle, sei die Kleidung der Matadores.

Rosa und Gelb, Pailletten, ein Umhang und ein Phallussymbol

„Ich weiß, es ist schwer, den vom Blutrausch gepackten Fans der Kämpfe, die nur einen Mann und einen Stier sehen, zu erklären, warum ausgerechnet wir Traditionsbewahrer uns nun gegen die Kämpfe aussprechen. Ich sage es ganz einfach, wir mögen keine Schwulen, Punkt. Haben sie sich mal die Kleidung angesehen? Überall Rosa, viel Gelb, sie wedeln mit einem roten Tuch. Alles ist voller Pailletten, ihr wichtigstes Werkzeug erinnert an einen Phallus, alle sind verschwitzt und ihre Hosen überlassen wirklich nichts der Phantasie“, so Brey etwas zu energisch.

Auch wenn in Spanien die Ehe zwischen Männern legal sei, so der Chef der Partido Popular, so müsse man nicht ständig bei einem der männlichsten Rituale an diese Möglichkeit und deren eheliche Pflichten erinnert werden.

Die Stierkämpfer wehren sich

„Der Stierkampf ist Ausdruck absoluter Männlichkeit. Es ist wie mit der Liebe. Statt einer roten Muleta schwenken Männer Rosen vor den Frauen, statt der Picadores haben wir Freunde, die die Frauen auf uns vorbereiten, statt mit der Espada zuzustoßen, verwenden wir unsere eigene Espada. Das ist total männlich“, so ein Matador.

„Dann eben wie ganz normale, englische Dorfleute“

Stiere töten sei in Ordnung, solange man seine eigene Espada nur für Stiere und Frauen einsetzen würde, betont Brey. Die Matadores haben nun eingelenkt und versuchen das kommende Verbot durch einen Wechsel der Kleidung zu verhindern. „Aktuell müssen wir uns entscheiden – wollen wir in Zukunft wie ein Polizist, ein Biker, ein Cowboy, ein Indianer oder wie ein Vatikanmitarbeiter aussehen“, so der Sprecher der Matadores.

ACHTUNG – das ist ein Satireartikel, den Warum-Mir-Chancen-Aufdrücken in einem christlichen Männerwohnheim als Motto hat.

Foto: pixabay.com (CC)

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