Im Internet (wo sonst) kam ich einst mit einer Frau (wem sonst) ins Gespräch über die rechte Zeit des Sterbens. Ich sagte ihr, die meisten jener, die nicht schon mit 27 abträten (Jimi Hendrix, Janis Joplin etc.) täten dies heutigentags mit 88 Jahren. Eine Dame aus Sachsen meinte: "Komisch - bei uns isses eher die 84... Sind wir also immer noch hintenan...?

"Nicht hintenan" antwortete ich ihr", "nur ungeduldig". - "84 erst? Noch 4 Jahr bis 88? Wißts was, Leute, ich geh jetzt schon, dann hab ich's hinter mir und krieg noch einen guten Platz im Himmel." "Wer früher stirbt ist länger tot". In diesem kurzen Dialog zwischen der Lehrerin und ihrem Schüler (aus besagtem Film vom Länger-tot-sein)

scheint der ganze existentielle Jammer unseres In-der-Welt-sein als solchem auf. Eine bescheidene Bitte, höflich vorgetragen und dann so rüde abgebürstet.

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