Ein Nachtrag zu Fleischmann und Linnemann: Was sie umtreibt

Über die beiden populistischen Schreihälse aus Paderborn ist an dieser Stelle ( https://www.fischundfleisch.com/thomas-schweighaeuser-ex-gotha/populismus-aus-paderborn-fleischmann-und-linnemann-59137) bereits berichtet worden, nachzutragen blieben noch die Beweggründe, die sie dazu brachten so zu reden, wie zu reden sie nicht umhin konnten.

Nehmen wir als ersten Fleischmann, den Präsidenten des FC Schalke 04. Seine Aussage, erst Elektrizität führe dazu, dass Afrikaner in ihren nun beleuchteten Häusern nicht mehr so häufig ungeschützten Geschlechtsverkehr hätten, legt nahe, dass Tönnies von folgenden Voraussetzungen ausgeht:

1.) Afrika ist ein Kontinent ohne Strom. Die Afrikaner leben in Strohhütten und führen ein Leben ohne die geringsten Segnungen der Zivilisation. Es steht zu vermuten, dass dieses Bild des Kontinents von frühen Fernseherfahrungen („Daktari“, „Tarzan“) herrührt und seitdem nur unwesentlich modifiziert wurde.

2.) Sexualität findet im Dunklen statt: Hier projiziert Tönnies die Moralvorstellungen des katholisch geprägten Westfalens, in dem die Lust immer noch das Licht scheut und Herr Tönnies Frau Tönnies, wenn er ihr beiwohnte, mutmaßlich noch nie gesehen hat, auf einen ganzen Kontinent. Dies ist ein ebenso kühnes Denken wie

3.) die implizierte Aussage, der Geschlechtsverkehr diene ausschließlich der Fortpflanzung. Auch hier ist unser Fleischmann ein Opfer seiner katholisch geprägten Herkunft, die es ihm verbietet, sexuelles Begehren und seine Erfüllung als menschliche Lebensäußerung zu sehen, die ihren Zweck in sich selbst trägt. Dieses Verbot treibt in katholischen Gegenden seltsame Blüten ( z.B. Marienkult, zwanghaft wirkende Bußrituale, Missbrauchsfälle durch Priester, etc…), Tönnies selbst fand eine Kompensation in gerade zwanghafter Großmannssucht. Und natürlich ist er auch

4.) der Auffassung, dass es sich bei Afrikanern um besonders triebhafte Menschen handeln müsse, welche nicht anders können, als übereinander herzufallen und dabei zur Verhütung, wenn sie denn überhaupt von ihr gehört haben, keine Zeit mehr zu haben. Dass es sich dabei um sexuelle Phantasien handelt, welche mit der Realität kaum etwas zu tun haben, muss nicht betont werden und ebensowenig, dass es Ängste vor Impotenz oder Kastration sind, die hier ihr Ventil suchen.

Kurz: Fleischmann muss eine arme Sau sein, ein angstbesetztes Bündel, dem schwant, dass seine Gier ihm kein gutes Leben, sondern lediglich Reichtum beschert hat.

Was nun den zweiten paderborner Tunichtgut anbelangt, so sind die Ängste Linnemanns, welcher Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen den Schulbesuch untersagen möchte, nicht sexueller Natur. Man würde ihn aber auch missverstehen, nähme man an, ihn triebe die Sorge um das schulische Weiterkommen der migrantischen Schüler*innen um, er sorgt sich eher um die Brut der „Biodeutschen“, die, anders als jene, nicht das Privileg hat zweisprachig aufzuwachsen. Dass diese verwöhnte autochthone Kinderschar ihre notorische und oft dokumentierte Bevorzugung in den Bildungsgängen weniger ihrem Intellekt verdankt als dem Anspruchsdenken und dem Druck der Eltern, ahnen Linnemann und alle, die ihm beipflichteten, und es muss sie um so mehr verunsichern, dass es Berichte über nicht wenige Schüler*innen gibt, die 2015 nach Deutschland kamen, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, und 2019 das Abitur bestanden. Was liegt da näher, als diese Konkurrenz bereits zu Beginn der Schullaufbahn wegzubeißen und ein Jahr vom Schulbesuch zurückzustellen?

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berridraun

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rahab

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