Die Mannschaft der Feuerwehr Oberweiden, die sonst eigentlich damit beschäftigt ist, Brände zu löschen, vermurte Keller auszupumpen, verirrte Kätzchen von Bäumen zu pflücken oder schlicht Leben zu retten, machte vor ein paar Jahren einen Selbstversuch.

Nein, sie zündeten nichts an um es zu löschen.

Sie sind meine ganz persönlichen Helden, obwohl sie nur ein Ei brieten.

Was nicht außergewöhnlich ist. Und dennoch: Die Herren und Damen der Feuerwehr Oberweiden haben offensichtlich Herz und Hirn. Und sie lieben Hunde, genau wie ich.

Leider werden nicht alle Hunde von ihren Haltern geliebt.

Täglich, wirklich TÄGLICH liest man in Sozialen Netzwerken, der Tageszeitung oder in persönlichen Blogs: Hund, im heißen Auto eingesperrt, verendet. All diese Artikel hier zu verlinken würde den Rahmen sprengen.

Bestenfalls darf dann die Polzei anrücken, die den Vierbeiner in allerletzter Sekunde aus dem Backofen befreit.

Schlimmstenfalls kann man nur noch einen toten oder gerade sterbenden Hund aus dem Auto bergen. Dann tanzt der Besitzer an und weint. Buhu. Mein Mitleid mit diesen Menschen hält sich in Grenzen.

Jedes Jahr, unweigerlich wie das Amen im Gebet sterben Hunde qualvoll in heißen Autos. Sie werden darin gar gekocht.

Beschwerden über das jährliche Dog Meat Festival in China?

Da ist kein großer Unterschied. Hundehalter in Europa sind offensichtlich so uneinsichtig dumm wie die Nacht finster ist.

Man klärt auf. Man warnt. Nichts. Nada. Chronische Dummheit, die schon wehtun müsste.

"Aber meiner ist eh nur 5 Minuten im Auto!"

"Aber meiner mag die Hitze!"

"Aber mein Autofenster ist eh offen!"

"Aber wir sind ja auch im Auto und schwitzen!"

"Aber das Auto steht eh im Schatten!"

"Aber da muss er durch!"

Die Liste der abers setzt sich nahtlos fort in ein "Geh scheissen, Alter!" oder einen Stinkefinger, den man bekommt, schreitet man ein.

Das sind sie, die Hundeliebhaber, die echten Freunde der Vierbeiner, die, die ihr Tier aufrichtig lieben.

Die Feuerwehr Oberweiden kämpft gegen diese Trollgemeinschaft an, genau wie ich als Tierarzt.

Aber wenn's passiert ist, müssen Feuerwehreinsatz und Tierarztkosten beglichen werden. Dann wird gejammert und geklagt.

Ich hoffe, die Rechnungen sind immens hoch.

Meine wäre es auf jeden Fall, denn nur eine Geldstrafe tut so richtig weh, wenn man kein Hirn hat.

Nein, ich kann nicht freundlicher darüber schreiben, denn ich begegne solchen Hundehaltern fast täglich.

Voriges Jahr habe ich das Video vom Selbstversuch des Kollegen aus Engelskirchen hier eingestellt, der Herzrasen und Kreislaufkollaps bekam, als er sich nur kurz im überhitzten Auto einsperren ließ. Gerne hier zum Nachschauen:

Ich stelle heuer stattdessen den Link der Feuerwehr hier ein, zum Teilen und zum Nachlesen: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1150579041625450&id=1069853516364670

Sie brieten ein Ei, dank der immensen Hitzeentwicklung im Auto. Nicht auf dem heißen Blech außen, nein, direkt in einer Pfanne auf den Autositzen im Inneren!

Man kann ein Ei also auf der Rücksitzbank eines überhitzten Autos braten. Man kann auch einen Hund darin braten.

Aber machen Sie das mal denen klar.

Herzlichst, Bela Wolf

Tierarzt, Journalist und Autor

https://tierarztwolfblog.wordpress.com/

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