Born into danger - Kann es einen schlechteren Start ins Leben geben?

16 Millionen Babys – das sind fast doppelt so viele Menschen, wie in Österreich leben – haben 2015 das Licht der Welt in einer Krisen- oder Kriegsregion erblickt. „Alle zwei Sekunden macht ein Neugeborenes seinen ersten Atemzug inmitten eines Konfliktes, oft unter entsetzlichen Umständen und ohne Zugang zu medizinischer Versorgung”, sagt UNICEF Direktor Anthony Lake. „Zu viele Kinder beginnen ihr Leben unter extremen Bedingungen – von Konflikten bis Naturkatastrophen, Armut, Krankheiten und Mangelernährung. Kann es einen schlechteren Start ins Leben geben?“

In konfliktbetroffenen Ländern wie Afghanistan, der Zentralafrikanischen Republik, dem Irak, Südsudan, Syrien und Jemen oder auf der Flucht vor Krieg sind neugeborene Kinder und ihre Mütter enormen Risiken ausgesetzt. Schwangere Frauen sind in Gefahr ihre Babys ohne medizinische Hilfe und unter unhygienischen Bedingungen zur Welt bringen zu müssen. Für diese Kinder ist es wahrscheinlicher, dass sie vor ihrem fünften Geburtstag sterben und dass sie extremen – “toxischen” – Stress erleben, der ihre langfristige emotionale und kognitive Entwicklung hemmen kann.

Zusätzlich zu den Konflikten gefährden Armut, Auswirkungen des Klimawandels und fehlende Chancen Kinder zunehmend und haben Millionen von ihnen zur gefährlichen Flucht aus ihrer Heimat gezwungen.

Äthiopien, Februar 2016

©UNICEF Ethiopia/2016/Ayene

Dieses Baby ist eines von mehr als 400.000 mangelernährten Kindern in Äthiopien. Das Wetterphänomen El Niño hat Ost- und Südafrika mit voller Wucht getroffen: Extreme Dürre, gepaart mit unregelmäßigen, starken Regenfällen, hat die Ernten zerstört. In der Folge sind insgesamt rund eine Million Kinder akut mangelernährt.

Ukraine, Jänner 2016

© UNICEF/UN09097/Krepkih

Die zweijährige Jana erhält in einer Klinik in Kiew gerade ihre Polio-Impfung. Seit im Jahr 2015 wieder Polio-Fälle in der Ukraine vorkamen, arbeitet UNICEF gemeinsam mit der WHO daran, alle Kinder gegen das Virus zu immunisieren.

Österreich, Dezember 2015

© UNICEF/UN03446/Gilbertson VII Photo

Die 18-jährige Zahra hält ihre sechs Monate alte Tochter Zaineb auf dem Arm. Die junge Familie ist vor den Konflikten in Afghanistan geflüchtet und lebt zurzeit in einer Notunterkunft für Flüchtlinge und MigrantInnen in Wien.

Nepal, November 2015

© UNICEF/UN08378/Karki;

Vor ihrer Unterkunft aus Wellblech hält Chenga ihren zwei Monate alten Sohn, eingehüllt in Decken, im Arm. Seit das Erdbeben am 25. April 2015 ihr Zuhause zerstört hat, lebt die Familie hier. In den Wintermonaten kann es in so einer Notunterkunft bitterkalt werden und der Familie fehlt es an nötigen Heizmaterialien. Chenga ist in großer Sorge um die Gesundheit ihres Babys.

Syrien, November 2015

© UNICEF/UN02855/Sanadiki

Ein schreiendes Baby, das von seiner Mutter getröstet wird, im Hintergrund weitere Mütter mit ihren Kindern – eine Momentaufnahme aus der Mitte des syrischen Bürgerkrieges. Die Großfamilie stammt aus Aleppo – doch der anhaltende Bürgerkrieg hat sie aus ihrer Heimat vertrieben. Seither mussten sie bereits zehn Mal weiterziehen, immer auf der Flucht vor den Kämpfen, den Bomben und Schüssen. Und kurz vor dem Winter drohte zusätzlich die Kälte: UNICEF und seine PartnerInnen haben daher dafür gesorgt, insbesondere die Kinder vor Ort mit passender Winterkleidung und Decken auszustatten.

Südsudan, Oktober 2015

© Rich/UNICEF

In einer von UNICEF unterstützten Klinik in Malakal im Südsudan wurde dieser gesunde Bub am 27. Oktober 2015 geboren. Schon am nächsten Morgen konnte er seine erste Polio-Impfung erhalten. Seine Mutter Rebecca lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann in einer Notunterkunft für Binnenvertriebene in Malakal. Über 50 000 Menschen die vor den Konflikten in ihrer Heimat geflüchtet sind leben dort in Zelten und Blechhütten. „Hier sind meine Kinder sicher. Wir haben Wasser und bekommen Essen… außerdem kann ich in die Klinik gehen, wenn eines meiner Kinder krank ist. Es ist zwar kein einfaches Leben, aber zumindest sind wir hier in Sicherheit.“

Palästina, Juli 2015

© UNICEF/UN08092/d’Aki

Stolz und lachend wiegt der frischgebackene Vater das jüngste Familienmitglied Suha in den Armen. Seit ihr Zuhause bei einem Luftangriff auf den Gazastreifen im Jahr 2014 zerstört wurde, lebt die achtköpfige Familie Obeid in einer Einraum-Zeltunterkunft in der Region Shishaya. Die junge Mutter Jameela und Baby Suha, werden in einem UNICEF-Programm für über 6000 Mütter und Neugeborene in der Region betreut, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind nach der Geburt zu garantieren.

“Born into Danger“

Was haben diese Menschen und ihre Kinder durchgemacht? Und wie wäre es wohl, wenn wir unsere Babys inmitten von Krieg, Konflikten und Unsicherheit zur Welt bringen müssten?

Das Video lässt den Schrecken einer solchen Situation erahnen:

UNICEF unterstützt Kinder und Familien in Krisenregionen und auf der Flucht, zum Beispiel durch geschützte Orte für Mütter und Kinder in Flüchtlingscamps und an den Grenzübergängen der Balkan-Route.

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Aysel Stern

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Claudia Tabachnik

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