Visum oder Lösegeld? Trump macht Talente zu Geiseln

Trump hat eine neue „Glanzidee“: Wer in den USA als hochqualifizierte Fachkraft arbeiten will, soll künftig **100.000 Dollar pro Jahr für ein Visum** blechen. Gleichzeitig rufen die Tech‑Konzerne ihre Ingenieure und IT‑Spezialisten panisch dazu auf, das Land ja nicht mehr zu verlassen – oder bitteschön noch vor Sonntag in die USA zurückzukehren, um nicht an der Grenze hängen zu bleiben. Und plötzlich wirkt auch die Festnahme der Topleute von Hyundai in einem ganz anderen Licht: Wer die Konkurrenz auf Abstand halten will, schafft nicht nur Hürden für Talente, sondern drangsaliert gleich die Chefetage ausländischer Konzerne. Das ist keine Migrationspolitik, das ist Wirtschaftssabotage unter nationalistischem Label.

Es betrifft vor allem Hochqualifizierte.

Es geht hier um die H‑1B‑Visa, jene Genehmigungen für hochqualifizierte Fachkräfte, ohne die das Silicon Valley längst stillstehen würde. Genau dieses Visum hatte übrigens auch Melania Trump, als sie in die USA kam – was in Trumps Logik offenbar als Paradebeispiel für „besonders hochqualifiziert“ galt. Blond und weiblich reichten ihm wohl als Kompetenznachweis, die Frage ist nur: Gibt es bei ihm auch eine Altersgrenze für diese Art von „Talentförderung“? Und man darf gespannt sein, ob Melania bei ihrer nächsten Auslandsreise ebenfalls 100.000 Dollar für die Einreise zahlen muss – oder ob sie gar nicht mehr „nach Hause“ darf.

Europa hätte die Chance – verspielt sie aber mit Rassismus

Während die USA damit ihre eigene Hightech‑Industrie strangulieren, könnte Europa daraus Kapital schlagen. Zumindest formal gibt es hier die rechtlichen Rahmenbedingungen, Fachkräfte anzuziehen. Nur: Wer will schon nach Europa, wenn einem im Alltag Rassismus, Ausgrenzung und Anfeindung entgegenschlagen, egal wie viele Diplome man in der Tasche hat? Da hilft auch die beste Ausbildung nichts. Willkommen fühlt man sich woanders – und genau dorthin gehen die klügsten Köpfe dann auch.

Talentflucht statt Standortstärke: USA und EU schießen sich ins Knie

Am Ende bleibt ein doppelter Offenbarungseid: Amerika treibt sein eigenes Personal in die Flucht, Europa vergrault die Chancen mit kleinkariertem Gehetze. Und die Länder, die Ausländer tatsächlich willkommen heißen, reiben sich die Hände – sie gewinnen nicht nur Arbeitskräfte, sondern auch Zukunft.

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