Abtreibung beschreibt den Vorgang in dem ein Fötus abgetötet wird. Meine Ansicht zu der Sache ist bekannt: wir müssten uns nur darauf einigen ab wann ein Mensch ein Mensch ist. Davor kann, aus meiner Sicht, die Mutter mit dem Fötus tun was sie möchte, es ist ja ein Teil ihres Körpers und nach dem Zeitpunkt hat es Rechte. Vor allem ein Recht zu leben.

2010 überlebte ein Kind nach nur 21 Wochen Schwangerschaft. Der Punkt an dem ein Mensch also ein Mensch ist liegt wohl irgendwo hier.

Aus meiner Sicht ist die Sachlage also recht klar: einen Fötus vor der 21 Woche zu entfernen ist ein medizinischer Eingriff und Sache der Mutter (bzw Eltern), danach ist es Mord.

Andere Menschen sehen das naturgemäß anders. So analysiert etwa Alberto Giubilini und Francesca Minerva in der Arbeit „After-birth abortion: why should the baby live?“ die Frage ob es ethisch vertretbar ist ein Kind umzubringen. Der Ansatz ist dass das Neugeborene die Eltern belasten würde und es damit kein echter Mensch wäre.

Folgt man der Logik wirft das interessante Fragen rund um das Pension- und Sozialsystem auf, aber ich schweife ab.

Zentral hier ist die Frage "ab wann ein Kind seine Eltern nicht mehr braucht?"

In der dritten Welt überleben Straßenkinder mit 3 Jahren, darunter eher nicht. Rechtfertigungen für das Töten noch älterer Kinder finden sich aber sowohl im Internet als auch in der Bibel. Kinder die ihren Eltern nicht gehorchen können ohne weiteres abgemurkst werden, meint etwa das Alte Testament. Das Thema ist also nicht neu.

In diesem Zusammenhang wurde ich von einem Bekannten auf eine interessante Person gestoßen. Die besagte Person ist rund 40 Jahre alt, wohlhabend und hat daher vermutlich nichts Besseres zu tun als im österreichischen Rundfunk zu erzählen wie wichtig es war sein Kind abzutreiben. Das Kind hatte einen Gendefekt und war daher eben nicht würdig geboren zu werden und seinen erlauchten Namen zu tragen.

Wie schon gesagt: solange wir uns unter der kritischen Grenze bewegen habe ich damit kein echtes Problem, auch nicht wenn der Vater solche eugenischen Ansichten vertritt. Die besagte Person verwendete dann einiges ihrer Ressourcen um eine Pro Abtreibungsinitiative zu starten die niemanden wirklich interessierte. Aber jeder braucht ein Hobby.

Vor kurzem schickte mir mein Bekannter nun Bilder von der besagten Person zu, wie dieser den Babybauch seiner Frau umschmeichelt. Schöne Bilder. Sehen teuer aus. Aber schön sind sie. Babybäuche und Vorfreude sind schöne Dinge.

Nach dem anfänglichen Lächeln kam dann aber das Erwachen: die Schwangerschaft ist eben nicht das Ende der Gefahr. Was wenn es Komplikationen gibt? Was wenn das Kind zu wenig Sauerstoff bei der Geburt bekommt? Was wenn das Kind dann ähnlich geschädigt ist wie das Kind das man als nicht lebenswürdig aus dem Genpool entfernt hat? Was macht der Typ dann? Das Kind aussetzen? Eine Initiative für Abtreibung nach der Geburt starten?

Vermutlich.

Umtauschen geht ja nicht und all das Geld der Welt wird den Schaden nicht aus der Welt schaffen können. Was wenn das Kind mit 4 Jahren von einem Auto angefahren wird und schwere Hirnschäden davonträgt? Nichts davon sei ihm gewünscht!

Ich wünsche dem Nachwuchs viel Gesundheit. Im Hinblick auf die Eltern wünsche ich ihm sogar noch ein wenig extra Gesundheit!

Als Eltern muss man über den worst Case nachdenken. Der Teufel schläft nicht. Das Kind kann noch mit 16 ein Pflegefall werden. Wer eine Veranlagung hat sich vor Härte zu drücken der wird sich eben vor Härte drücken.

Vor der Geburt meines ersten Kindes war ich dem Gedanken das Kind im Falle eines Defekts abzutreiben durchaus zugetan (dh: vor 10 Jahren hätte ich eventuell gehandelt wie er und es vor mir selber un der Welt gerechtfertigt). Bei meinem Zweiten nicht mehr. Die Möglichkeit ein Kind zu haben das eben mehr Zuwendung braucht ist gegeben und ich halte die Idee Euthanasie eher für Egoistisch als für Barmherzig.

Sollte sich etwa die Idee der Abtreibung nach der Geburt durchsetzten gilt es anzunehmen dass auch hier Perversionen zu Tage treten wie etwa die der Breeder im aktuellen Setup.

Breeder erfreuen sich daran zu schwängern oder schwanger zu sein wollen aber keine Kinder.

Zitat:

„I know this fetish. My girlfriend and me have the same fetish. My girlfriend enjoys her pregnancies and she enjoys the abortion. Her preferred date to abort is between 20 and 24 weeks of gestation. I enjoy making her pregnant. And I enjoy the time of her pregnancy. She has no menstrual period and she is sexually very active.“

Menschen die Kinder zum Spaß abtreiben existieren also. Ich empöre mich darüber nicht, aber ich frage mich was in so einem Kopf falsch verkabelt ist. Man kann sich aber vorstellen was diese Leute dann tun wenn sie ihre Kinder töten dürfen.

Was ist die Lösung? Zum Einen gilt es festzustellen, dass Menschen das Recht haben nicht umgebracht zu werden. Das einzige Problem besteht eben nur darin, dass wir nicht klar definieren ab wann ein Mensch eben mehr nur ein Zellhaufen ist. Haben wir das definiert, fällt die ganze Debatte flach.

Es wird dann eben weiterhin Menschen geben die meinen schon ein Spermium sei Leben und solche die für ihr Recht kämpfen ihr 17 Jähriges Kind abzuballern. Aber wenn wir definiert haben wo das menschliche Leben beginnt, ab wann es Rechte hat, dann können wir diese Leute endlich zurück an die Ränder der Gesellschaft schicken, dorthin also wo diese Menschen hingehören.

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Claudia56

Claudia56 bewertete diesen Eintrag 15.01.2020 18:04:09

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