Die Frage was einen guten Politiker ausmacht beantworten Menschen üblicherweise sehr unterschiedlich. Der Grund dafür ist in erster Linie darin zu finden, dass nicht jeder darüber zustimmt was überhaupt die Aufgabe des Politikers ist oder sein soll.

Im groben unterscheiden wir drei Denkschulen:

Die Einen wollen, dass der Politiker einfach umsetzt was sie wollen, ohne auf das Volk selber Einfluss zu nehmen.

Die Anderen wollen, dass der Politiker das Volk dazu zwingt das „Richtige“ zu tun. Hierbei unterschieden wir dann jene die selber auch gezwungen werden wollen „besser zu werden“ und jene die meinen, dass sie selber perfekt seien und alle anderen dazu gezwungen werden müssen zu werden wie sie schon sind.

Aus diesen drei fundamentalen Ansichten („tu was ich will“, „zwing mich das richtige zu tun“ und „zwing die andren das zu tun was ich für richtig halte“) entstehen unterschiedliche Kriterien zur Güte des Politikers.

Für den populistischen Demokraten ist der ideale Politiker eine Person die aus den Ressourcen die er dem Volk nimmt mehr macht als das Volk hätte machen können. Er nimmt einem 100€ und gibt 101€ an Leistung, Wohlstand und Sicherheit zurück. Ohne dafür Schulden zu machen, versteht sich.

Für den passiven Autoritären ist ein guter Politiker jemand der ihn dazu zwingt etwas zu tun das er für gut empfindet, aber (zumeist aufgrund mangelnder Selbstdisziplin) nicht umsetzen konnte. Wir sprechen also etwa von Übergewichtigen die dem Staat zujubeln, wenn er Zucker in Softdrinks verbieten will.

Für den aktiv Autoritären ist ein Politiker gut der andere Menschen dazu zwingt das zu tun was der Autoritäre selber als gut empfindet. Je deckungsgleicher diese beiden Dinge sind, desto besser sei der Politiker.

Genau hier ist das Problem zu finden warum wir gesellschaftlich kaum auf einen grünen Zweig kommen werden, denn in jeder Gesellschaft finden sich alle drei Ansichten.

Was für den Einen das ultimative Ideal darstellt ist für den anderen ein Horrorszenario. Der aktiv Autoritäre der dazu gezwungen wird zu sagen und zu tun was sein Nachbar mag, wird sehr lautstark „Unterdrückung“ brüllen, nicht aber weil er das Konzept der Unterdrückung an und für sich ablehnt.

Die Frage die also im Raum steht ist wie diese drei friedlichen nebeneinander oder gar: miteinander leben können. Einen Konsens werden wir nicht finden, was aber ist der Kompromiss mit dem wir alle leben könnten?

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