Vorzeige-Tschetschenen und IS-Zeigefinger

Kern räumte in einem Krone-Gespräch Probleme mit Tschetschenen ein, erzählte aber auch von einer Runde junger Vorzeige-Tschetschenen, auf die jede österreichische Familie stolz wäre:

Strache empörte sich daraufhin auf seiner Facebook-Seite über Kern, und Kern empörte sich noch viel mehr über Strache.

Klar gibt es tschetschenische Musterknaben mit perfekten Deutschkenntnissen und guter Schulbildung (die wie bei uns in der Regel die Kinder von Akademikern sind). Genauso gibt es aber die 100 Tschetschenen, die sich dem IS in Syrien angeschlossen haben.

Die entscheidende Frage ist jedoch, woran sich Mehrheit orientiert.

Die braven Seiten der offiziellen Vorzeige-Tschetschenen haben auf Facebook kaum Zulauf. Was bei der Mehrheit der jungen Tschetschenen gut ankommt, sind Gewalt-Exzesse, nationalistische Angeberei und der IS-Finger. Die klare Mehrheit der jungen Tschetschenen orientiert sich nicht an den (in unserem Sinne) Musterknaben, sondern an martialischen Integrationsverweigerern.

Dabei war die erste Generation der Tschetschenen, die selbst den Krieg erlebt hatte, noch wesentlich bereiter, sich in Österreich zu integrieren. Während ihres Aufenthaltes in Österreich haben die Tschetschenen jedoch gelernt, dass es nicht unbedingt die eigenen Integrationsbemühungen sind, die von unserem System belohnt werden.

Aufgrund ihres besonderen Opferstatus als „Traumatisierte“ bekamen die als besonders bedürftig geltenden Tschetschenen alles nachgeschoben, und sie wurden niemals abgeschoben, egal was sie sich zu Schulden kommen ließen. Je tschetschenischer sie sich in Österreich benahmen, desto mehr konnten sie vom Sozialsystem einstreichen.

Gleichzeitig wurden der Opferstatus und die totale materielle Abhängigkeit aber auch als sehr kränkend empfunden. Jene Kränkung wurde insbesondere von der bereits in Österreich aufgewachsenen Generation durch besondere Aggressivität und totale Integrationsverweigerung kompensiert.

Selbst eher zu den Musterknaben zählende Tschetschenen müssen sich vor ihren Landsleuten als typische "Chechener" präsentieren, um etwas zu gelten:

Dieser junge Mann ist in Wahrheit ein tüchtiger Mechaniker, er schaut blendend aus und hat trotz seiner Qualitäten mit Mitte 20 noch keine Frau und 5 Kinder (weil er eben selbst dafür zahlen müsste).

Statt sich als positives Vorbild für eine (in unserem Sinne) gut gelungene Integration zu präsentieren, stellte er sich trotz frisch erhaltener Staatsbürgerschaft für ein (mittlerweile gelöschtes) Youtube-Video möglichst provokant mit türkischer Fahne in den Österreicher-Sektor und zeigte auf seiner Facebook-Seite stolz den IS-Finger.

Nur wenn man die Integrationsverweigerer konsequent sanktionieren und abschieben würde, könnten sich die Vorzeige-Tschetschenen statt den IS-Salafisten als Role-Model bei der Mehrheit der jungen Tschetschenen durchsetzen.

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