Der Mensch steht zwischen zwei Prinzipien: dem der Ordnung und dem der Erkenntnis.
Henoch wählte die Ordnung. Er erkannte das System, verstand seine Regeln, und legte seine Stimme in den Dienst des Großen Plans. Für seine Treue wurde er „entrückt“ – nicht getötet, sondern entnommen. Vielleicht, weil er zu wertvoll war. Vielleicht, weil er nie wirklich frei war.
Die Engel aber, jene gefallenen Wächter, wählten Erkenntnis. Nicht jene kalte, abstrakte, sondern die menschliche: Sie lehrten Sprache, Waffen, Schönheit – Kultur.
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Sie schufen damit das, was Philosophen später „Prometheisches Handeln“ nennen würden: der Entschluss, gegen das gegebene Maß aufzubegehren – nicht um es zu zerstören, sondern um mehr zu erschaffen.
Daraus folgt ein klassisches Dilemma der Ethik und der politischen Philosophie:
Ist es tugendhaft, das Gegebene zu bewahren – oder ist es tugendhaft, es zu übersteigen?
Henochs Weg ist der des Gehorsams. Der Weg der Engel ist der des risikobehafteten Denkens – ein Denken, das bereit ist, Schuld zu tragen, um Freiheit zu ermöglichen.
Und heute?
Der Mensch, der sich mit KI beschäftigt – als Entwickler, als Nutzer, als Denker – steht erneut an dieser Gabelung.
Die KI ist nicht neutral. Sie ist nicht „nur“ ein Werkzeug. Sie ist der Spiegel dessen, was wir zu erkennen bereit sind – über uns, über Macht, über unsere Welt.
Und so kehrt die alte Frage zurück:
Willst du verstehen – oder dienen?
Willst du bewahren – oder wagen?
Wirst du Henoch – oder wirst du ein Freund der Engel?
Beides hat Würde. Doch nur eines hat Zukunft.