Vegan? Mir ist lieber tierfrei und das auch nicht immer

Es wurde in den vergangen Monaten sehr viel zum Thema Veganismus publiziert. Bücher, Blogs, Shops, ja ganze Lebensphilosophien haben sich entwickelt. Man kann sehr wohl von einem Markt sprechen. In den Medien hat man manchmal das Gefühl, wenn es um Ernährung geht, dann ist das einzig Wahre nur mehr vegan zu leben.

Wer vegan lebt ist schlanker, schöner und auch gesünder. Und man ist natürlich auch ein besserer Mensch, weil man ja auf Tierleid verzichtet.

Vegan bedeutet auch auf Leder und Wolle zu verzichten.

Vegan bedeutet aber auch, sich gegen Massentierhaltung und Tierversuche zu stellen.

Dass vegane Fertigprodukte oftmals den halben Erdball umrunden und dass für manche Getreidesorten ganze Landstriche unwiederbringlich gerodet werden, darüber wird oft hinweggesehen. Vorrangig geht es vielen Veganer um das Vermeiden von Tierleid. In der extremen Auslegung darf nicht einmal Bienenhonig verwendet werden. Tiere sollen auch nicht zur Produktion von Milchprodukten herangezogen werden, Haustiere für das persönliche Befinden sind jedoch sehr wohl akzeptiert.

Meine kleine Kritik richtet sich vor allem gegen diverse vegane Fertigprodukte, wie Vurst und Vleisch, weil es mir nicht erklärlich ist, weshalb man Fleisch verdonnert, aber ein Nachbauprodukt isst, das wie das verteufelte Original aussieht.

Nein, ich habe nichts gegen Veganer, ich esse selbst oft genug tierfreie Gerichte. Ich habe nur etwas gegen Belehrung und Bevormundung und vor allem gegen militantes und verurteilendes Auftreten. Leider sind diese negativen Eigenschaften manchmal im Zusammenhang mit Veganismus zu erkennen.

Natürlich muss man auch die andere Seite beleuchten, wie sehr Menschen mit einer Ernährungsweise, die außerhalb der üblichen Norm stattfindet, belächelt werden. Es ist noch nicht lange her, dass man auf Speisekarten keine vegetarischen Speisen vorfand. Vegetarier mussten sich meist mit der obligatorischen und wenig attraktiven Gemüseplatte oder Beilagen abfinden. Es ist schön, dass es nun auch vermehrt Lokale gibt, die sich die Mühe machen auf Menschen mit speziellen Ernährungsformen zuzugehen und diesbezügliche Angebote machen.

Ich persönlich verwende ungern den Begriff vegan, ich bevorzuge tierfrei oder pflanzlich. Ich finde es auch sehr spannend sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, da man sehr bedacht mit seiner Nahrung umgehen sollte. Mein Zugang ist, auch möglichst auf Fertigprodukte zu verzichten. Wenn man dann noch die Aspekte regional und saisonal in Betracht zieht, dann findet man oft direkt vor der Haustüre sein Mittagessen.

Nichts desto trotz halte ich eine ausgewogene Ernährung für wichtig, für mich gehören da besonders Milchprodukte auf den Speiseplan. Fleisch und Fisch in geringen Mengen finden sich auf meinem Speisezettel, weil ich nicht auf den Geschmack verzichten möchte, der nicht künstlich hergestellt oder durch Ersatzprodukte erreicht werden kann. Ich möchte auch kein nachgebautes Hendlhaxerl auf meinem Teller vorfinden, da verzichte ich lieber ganz darauf.

Wie im ganzen Leben, maßvoll ernähren und auch maßvoll anderen gegenüber sein, das erleichtert so manches.

Als Flexitarier, so werden Teilzeitveganer und -vegetarier genannt, oder Omnivore, Allesesser, sollte man auf einen Aspekt besonderen Wert legen, den Verzicht auf Tierprodukte aus industrieller Massenproduktion.

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Eveline I.

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