Was haben eine Lokalbesitzerin aus Bad Ischl und ein praktischer Arzt aus Wien gemeinsam? Nun, sie sind beide im Brennpunkt des öffentlichen Interesses - die Lokalbesitzerin hat nach angeblichen (aber nicht polizeilich registrierten) Asylantenübergriffen auf weibliche Gäste mit einem als absolut einzigartigen Facebook-Posting "Wir sind ab jetzt wieder asylantenfrei" von sich reden gemacht - der Arzt wiederum hat an der Eingangstür seiner Ordination kundgemacht, dass er keine Asylanten behandeln würde. Er ergänzte, dass würde natürlich auch für rote, schwarze und grüne Politiker gelten. Anzumerken ist, dass der Mediziner in der Vergangenheit bereits wegen frauenfeindlicher Kommentare zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.

Die Handlungen der beiden haben zwar für Kritik gesorgt, doch es gibt auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Befürwortern dieser neuen Form des Aktionismus. Österreich ist ähnlich wie Deutschland gefangen in der Teilung unserer Gesellschaft in jene, die Flüchtlinge nicht pauschal verurteilen oder maßregeln wollen, und jenen denen es gar nicht schnell genug gehen kann mit einschlägigen (Vor-)Verurteilungen.

Fakt ist, dass der Mediziner aus standesrechtlicher Betrachtung grob im Unrecht ist - die Frage wird nur sein, wie seine Standesvertretung diesen Übergriff be- und verurteilen wird. Unsere Gastronomin wiederum hat zwar mittlerweile eine Gegenüberstellung in der Bad Ischler Flüchtlingsunterkunft absolviert, konnte jedoch keinen der Verdächtigen identifizieren. Der Bad Ischler Polizei ist das Lokal nach eigener Aussage weniger wegen Übergriffen von Flüchtlingen als vielmehr wegen "Schlägereien und betrunken herumliegenden Mädchen" bekannt. Der Ischler Bürgermeister hat zwar beschwichtigend eingegriffen, und meinte er wüsste von keinen Übergriffen - was allerdings noch immer fehlt ist die klärende Äußerung von Landes- oder Bundespolitikern, um schon bevor es begonnen hat dem wilden Treiben rund um echte/unechte Flüchtlingsumtriebe ein Ende zu setzen. Allen anderen Wirrköpfen, welche auf diesen Zug aufspringen wollen sollte man vielleicht auch noch klar machen, dass wir aktuell keinerlei Provokationen aus irgendeiner Richtung brauchen - die Stimmung ist schon jetzt brenzlig genug.

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