Isabella Heydarfadai

Es gibt sie. Idealisten. Menschen, die Dinge aus Überzeugung tun und nicht, um gewählt zu werden. Betrachten wir die regierenden PolitikerInnen, so bekommt man leider den Eindruck, dass nicht alle in die Politik gegangen sind, um die Welt zu verbessern. Ich will hier aber nicht über neue (und alte) Schmutzkübel-Kampagnen schreiben, sondern allen Österreichern, die kommenden Sonntag zur Wahl gehen, sagen: Ihr habt die Wahl. Es liegt in euren Händen. Wir haben dieses Mal die Möglichkeit, unter vielen Parteien zu wählen, und es gibt einige darunter, deren VertreterInnen es wert sind, gehört zu werden.

Isabella Heydarfadai ist so eine Person. Wir sollten ihr gut zuhören, denn sie ist jemand, der an Veränderung ausgehend von Einzelnen glaubt. Ich habe im Rahmen meiner Interviewreihe mit österreichischen PolitikerInnen Isabella Heydarfadai getroffen und ein Gespräch der anderen Art mit ihr geführt. Mit Einschüben und Gedanken zu ihren Worten.

Isabella ist bei den Weißen. Was, die kennt Ihr nicht? Sehr schade. Die Weißen sind für eine direkte Demokratie. Sie sind für Mitbestimmung und Mitgestaltung, "die Macht geht vom Volke aus", lautet das Motto.

Ich kann euch nur raten: Hört euch nicht nur die PolitikerInnen an, die in der ersten Reihe stehen.

„Frau Heydarfadai, derzeit reden so viele Menschen über Gewalt. Gewalt, die zu uns kommt. Ich möchte aber nicht über diese Form von Gewalt sprechen, sondern über jene Gewalt, die seit jeher Teil unserer Gesellschaft ist, zum Beispiel die Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Was würden Sie unternehmen, hörten Sie von einem Missbrauch in ihrem Umfeld?“

"Ich würde ganz sicher eingreifen, weil ich ein couragierter Mensch bin. Das entspricht dem Credo meinter Partei – wir müssen uns erheben, nicht nur, um den eigenen Dornröschenschlaf zu beenden, sondern auch, um jene 'mensch-ferne Politik' aus einer Art 'Alptraum' zu wecken...."

Couragiert, mutig, beherzt. Diese Eigenschaften findet man, wenn man im Internet nach Isabella Heydarfadai sucht. Eine authentische Politikerin, eine, die den Menschen sagen möchte: Ihr seid die Veränderung...

Heydarfadai: „Dass anlässlich dieser Nationalratswahl so viele Parteien kandidieren, ist ein klares Zeichen dafür, dass viele Menschen die Missstände in der Politik nicht mehr hinnehmen möchten. Es ist Zeit für eine Veränderung! Demokratie ist ein Werkzeug, mit dem wir gemeinsam verändern können. Die Weißen stehen für direkte demokratische Mitbestimmung. Wir möchten erreichen, dass die jetzige Bundesverfassung ausgebaut wird. Dass es in der Politik mehr Mitbestimmung durch die Bevölkerung gibt!“

Ich spüre, wie überzeugt sie von diesem, für sie einzig richtigen, Weg ist, der zu einem friedlichen und demokratisch gelebten Miteinander führen soll. Ja, es gibt sie noch, die Idealisten in der Politik...

Heydarfadai: „Die etablierten Parteien bevormunden die Menschen. Die Menschen selbst lassen das zu, indem sie alle fünf Jahre, im Zuge einer Nationalratswahl, zur Wahlurne pilgern, um dort ihr 'Kreuzerl' abzugeben. Fortan ist für die meisten der Staatsbürger 'Ruhe', was seine aktiven politischen Tätigkeiten betrifft! Schauen Sie sich nur zum Beispiel die Bankenrettung an. Milliarden an Steuergeldern wurden hier von den Politikern dazu freigegeben. Herr Schelling weiß genau, worum es hier ging. War er doch selbst im Management eines großen Konzerns. Er weiß auch, wie es anders gehen könnte. Denken Sie, dass die Menschen, hätte man sie mittels Volksbefragung hierzu um ihre Meinung als Entscheidungsgrundlage gefragt, der Bankenrettung zugestimmt hätten?“

Meine Antwort kenne ich. Wie würde Ihre lauten, verehrte Leser?

Heydarfadai: „Die Politik ist stehen geblieben! Es geht nur mehr um eine Art schwarz- oder weiß-Denken. Die etablierte Politik hat es geschafft, dass keine Fairness mehr herrscht. Wir Österreicher müssen diesen Zustand gemeinsam verbessern und verändern! Der Mensch muss sich wieder selbst ermächtigen – urteilen steht mir nicht zu!“

An dieser Stelle werde ich von Isabella Heydarfadai erneut darauf hingewiesen, dass ihr Vorhaben politisch aktiv – also im Nationalrat vertreten – zu sein, tatsächlich und ausschließlich im Sinne einer „Bevölkerungs-Vertretung“ angestrebt wird. Es ist ihr bitter ernst. Das erkennt man an der Art, wie diese starke Frau sich ausdrückt. Keine persönliche Ego-Bepinselung. Sondern einzig das Ziel, eine Art Werkzeug für jeden einzelnen Menschen hier in Österreich zu sein.

Heydarfadai: "Wir können gemeinsam Gesetze schaffen. Ja. Es wird Knochenarbeit. Aber, es ist die harte Arbeit wert, denn es ist wichtig, unserem Land gemeinsam zu dienen. Ich gebe Ihnen gerne ein aktuelles Beispiel. Leo Steinbichler. Ich bin sehr froh, dass er bei uns aktiv mitwirkt. Leo Steinbichler, der Bauern-Rebell. Leo versuchte heuer im Nationalrat eine Palmöl-Steuer durchzusetzen. Seit 2009 liegt die Gesetzesvorlage für das Qualitätssiegel zur Bearbeitung dem Parlament vor. Leo Steinbichler wurde nicht müde, auf die Gesundheitsgefährdung durch die Aufnahme des Palmöls zu sprechen. Wenn also ein Kind nur ein Stück Erdbeerschokolade isst, ist das Risiko für eine Krebserkrankung erhöht. Niemand kann das wollen! Leo Steinbichler kämpfte im Nationalrat für die Aufnahme der Bearbeitung bzw. im Zuge dessen für ein ins Leben gerufenes Qualitätssiegel. Die ÖVP, SPÖ, FPÖ und die NEOS standen geschlossen gegen den Schutz der Bevölkerung. Gegen den Schutz durch Information auf ein tatsächliches Gesundheitsrisiko durch Konsumation von Produkten, welche Palmöl enthalten. Diese Parteien standen FÜR die Vermehrung der Gelder jener Konzerne, Großkonzerne, welche Nahrungsmittel mittels Palmölzugabe billigst herstellen, um so noch mehr wirtschaftlichen Profit zu machen! Leo Steinbichler ist ein Segen für uns. In den letzten Tagen hörte man über Palmöl viel. Greenpeace bestätigt nun Leos Forderungen! Wurden diese jahrelang ignoriert oder gar verlacht, so wird diese Thematik derzeit medial aufgetischt. Letztlich geht es immer nur ums Geld! Es geht aber um die Menschen! Die meisten Menschen sehnen sich nach Veränderung. Sie hoffen, dass jemand Anderer die Veränderung herbei führt. Wir schaffen es aber nur gemeinsam! Die Menschen müssen aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden!“

Frau Heydarfadai ist beeindruckend. Ich weiß um ihren jahrelangen Kampf im Kreditopferverein. Ich weiß, wie sehr es ihr auch am Herzen liegt, all die gesetzlichen Vergehen bzw. Tolerierungen der Netzwerke bei Insolvenzen aufzuzeigen.

Heydarfadai: „Hier würde ich 10 Jahre rückwirkend all die Netzwerker wie Bankenvertreter, Anwälte und Mitarbeiter von Gerichten verurteilen. All diese Machenschafter, wo Menschen jahrzentelang um ihr Hab und Gut gebracht wurden – welches sich diese Leute oftmals selbst einverleibten und immer noch einverleiben, oder es an bestimmte Personen oder Firmen weiterreichen – müssten den Geschädigten Schadenersatz bezahlen. Ich bin für eine Politikerhaftung! Und für eine Haftung bei gesetzlichen, wie menschlichen Vergehen, welche durch falsche Rechstssprechungen unseren Mitmenschen angetan wurden! Schauen Sie die Medien an! Handlanger der Politiker. Bezahlt durch Inserate. Die Medien sind größtenteils die Sprachrohre der Politiker. Journalisten hätten einen Bildungsauftrag! Nämlich den Auftrag, die Menschen in die Lage zu versetzen, sich ein Bild über die Weißen, oder einen Abstimmungsgegenstand zu geben. Das gilt für alles Andere im Sinne der Information auch! Schauen Sie sich den ORF an! Dieser hat einen öffentlichen Bildungsauftrag. Der ORF kassiert GIS-Gebühren. Von seinen Sehern. Es ist eine gesetzlich geregelte Auflage, das Publikum bestmöglich zu informieren. Und nicht zu manipulieren! Die Medien sind die vierte Gewalt in diesem Land! Es muss eine Medienhaftung geben! Medien bzw. deren Vertreter haben die Pflicht objektiv aufzuklären!“

Heydarfadai zuzuhören, das tut gut. Sie meint, was sie sagt, das spüre ich... Ich merke, wie sich abermals ein Gefühl des Aufbruchs in mir auftut....

"Mateschitz ging vor kurzem mit seiner Internetplattform addentum online. Ich bin froh, wird hier nun bemüht – im Sinne der Wahrheitsfindung und der Information – Journalismus betrieben... Es wird so kommen, die Umsetzung der direkten Demokratie wird sich nicht mehr verhindern lassen. Die Zeit hierfür ist reif. Es ist halt so, dass Angst immer ein schlechter Ratgeber ist! Schauen Sie sich doch bitte um. Es wird immer schlimmer! Immer mehr wird Angst geschürt! Wenn wir es jetzt nicht schaffen, unsere Demokratie zu retten- dann enden wir in einer Diktatur! Wer heute in der Demokratie schläft – wird morgen in einer Diktatur aufwachen!"

Und sie setzt noch eines drauf...

Heydarfadai: "Die direkte Demokratie wird sich auf kurz oder lang durchsetzen! Wir haben die digitalen Werkzeuge – können mittels Apps mit der Bevölkerung kommunizieren. So können wir eine Brücke – eine permanente Brücke – zwischen der Bevölkerung und den Abgeordneten im Nationalrat herstellen. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, uns zu kontaktieren. Aus diesen Nachrichten, welche uns von der Bevölkerung mitgeteilt werden, ermitteln wir, was die Menschen bewegt, verärgert oder belastet. In Folge dessen arbeiten Experten Lösungsvorschläge aus. Neutral und sachlich. Diese Vorschläge werden durch uns im Parlament vorgelegt. Wir möchten so die Möglichkeit einer Abstimmung zu den jeweiligen Themen erzielen. So, wie in der Schweiz wird es vorher ein Abstimmungsbücherl geben, wo ebenfalls neutral, sachlich und in leicht verständlicher Form die Abstimmungsthemen erklärt werden. Gesetzestexte sind ja meist so verfasst, dass man diese nur schwer verstehen kann. Ist man kein Jurist. So aber, kann jeder die künftig umgesetzten Gesetze verstehen. Das Schweizer System können wir nicht 1:1 übernehmen. Ist es in der Schweiz doch jahrzehntelang gewachsen. Wir wollen den Abstimmungsprozess digital durchführen. Dass natürlich die Menschen mehr untereinander über die Abstimmungspunkte debattieren werden, das ist klar. Denn: diese sind aktiv an der Gestaltung beteiligt. Durch den direkten Zugang, das direkte Mitbestimmen, erhöht sich das Gemeinschaftsgefühl und auch das Verantwortungsgefühl derer, die diese Möglichkeit der Abstimmung annehmen möchten.“

"Und was ist mit all den Menschen, welch nicht mit Apps und Computern und Internet vertraut sind? Ich meine, es gibt viele ältere Menschen, aber wohl auch junge Menschen, welche diesen Weg der Moderne nicht mitgegangen sind, oder nicht mitgehen möchten! Wie stelle ich mir das dann vor?"

„Es wird weiße Tische geben. Diese werden auf Gemeindeämtern, aber auch in Gasthäusern aufgestellt werden. Dort können jene Menschen mittels Papierform Informationen erhalten und abstimmen. Zum Beispiel: viele Österreicher schreiben uns zu einem Thema. Dieses wird dann von uns aufgenommen, von Experten geprüft und danach im Parlament vorgelegt. Ziel: eine Volksabstimmung zu diesem Thema. Wenn wir immer mehr Weiße werden, so geht es mit der Umsetzung zur direkten Demokratie schneller. Es ist also ein Entwicklungsprozess! Es ist eine Volksbewegung – das Recht geht vom Volk aus – wir werden es wachküssen!“

Nun. Persönlich hoffe ich es. Für uns alle!

https://dieweissen.at

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