Da rechtsextreme Rassisten mit ihrem oftmaligen Hass auf Afrikaner die Fakten praktisch nie richtig hinbekommen, hier noch einmal eine Statistik zur weltweiten Bevölkerungsdichte nach Staaten:

Gemeinfrei / Miguel Contreras https://de.wikipedia.org/wiki/Bev%C3%B6lkerungsdichte#/media/Datei:Countries_by_population_density.svg

Unter den dichtestbesiedelten Staaten sind kaum afrikanische, sondern es dominieren zwei Regionen, Europa und Ostasien, bei den dichtestbesiedelten Staaten.

Auch, wenn man die Sache nicht nach den Staaten, sondern nach den einzelnen Städten und Regionen betrachtet, ergibt sich ein ähnliches Bild:

Gemeinfrei / NASA https://de.wikipedia.org/wiki/Bev%C3%B6lkerungsdichte#/media/Datei:Population_density.png

Auch hier dominieren Europa und Ostasien, Europa insbesondere mit der Banane: Südengland, Beneluxraum und Paris, Rheintal bis hinunter nach Süditalien.

Ebenso wie Regionen in Indien oder an der chinesischen Küste, oder in Japan oder auf Sumatra.

In Afrika gibt es vereinzelt dicht besiedelte Regionen, zum Beispiel das Niltal, oder Lagos, aber alles in Allem ist Afrika nicht besonders dicht besiedelt.

Besonders heuchlerisch wird die Verlogenheit der Rechtsextremisten, wenn sie nur über die angebliche Überbevölkerung in Afrika jammern, aber nichts dagegen tun, außer von Mauerbauten zu träumen, die das Problem nicht lösen dürften.

In Wirklichkeit ist der Norden, zum Beispiel der Katholizismus (mit Zentrale Rom und Vatikan) mit seiner Ablehnung von Geburtenkontrolle, Anti-Baby-Pille, Kondom und Abtreibung sehr wesentlich daran beteiligt, dass die Geburtenrate in vielen afrikanischen Regionen so hoch ist, was die Rechtsextremisten aber vertuschen, weil es ja das rassistische Bild vom "guten Norden und bösen Süden" trüben und zerstören würde.

Bereits der als trivialer Schlagersänger verschrieene Udo Jürgens brachte mit "Geht hin und vermehret Euch" eine Kritik am Katholizismus und der aus ihm resultierende Bevölkerungsexplosion. Allerdings ist/war Udo Jürgens selbst auch ein bißchen verlogen und heuchlerisch, denn er hatte selbst vier Kinder, was weit über der Nettoersatzrate liegt, also der Rate, die für eine gleichbleibende Bevölkerung nötig bzw. ausreichend ist. Je nachdem, wie man diese Nettoersatzrate berechnet, liegt sie zwischen 1.5 und 2.3 Kinder pro Paar bzw. Person.

Die Unterschiede zwischen den Berechnungsmethoden ergeben sich daraus, ob man die Bevölkerungsalterung und den medizinischen Fortschritt in die Nettoersatzrate miteinberechnet.

Dass dieses Lied im deutschsprachigen Raum ziemlich unbekannt ist, liegt auch daran, dass es ziemlich flächendeckend zensiert wurde, und in zahlreichen Sendern nicht gespielt werden durfte.

Die jetzigen hohen Geburtenraten in Afrika sind quasi nur ein Nachholeffekt der europäischen Bevölkerungsexplosion zwischen 1850 und 1950.

Aber kein rein afrikanisches Phänomen, wie von Rechtsextremisten in ihrer üblichen Verlogenheit behauptet.

Damals, als dieses Lied erschien (1988), waren es tatsächlich fünf Milliarden Menschen weltweit, nicht 8 Milliarden.

Dieses Bibelzitat "Seid fruchtbar und mehret Euch" ist übrigens auch eine Verkürzung, bzw. eine Verfälschung, denn in Wirklichkeit müsste es heissen "Seid furchtbar und mehret Euch, bis die Erde voll ist" oder "Seid fruchtbar und mehret Euch und füllet die Erde", was auch schon längst eine überfällige Debatte hätte bedeuten müssen, ob die Erde bereits voll ist, und ob man die früheren Gebär- und Vermehrungsideoliegen (insbesondere die europäischen) nicht schon längst hätte überdenken sollen.

Aber Kirchen wie die katholische Kirche sind eben auch vielfach hemmungslos egoistisch und propagieren zur Steigerung der Bedeutung der eigenen Kirche einen Kinderreichtum der "eigenen Leute", der aber global und ökologisch und ressourcenmäßig vielfach zu Problemen führt.

Dabei ignorieren sie aber, dass Geburtenreichtum oft zu Verarmung, Flüchtlingswellen und Kriegen führt.

Auch das niedrige Mädchen-Heiratsalter (14 laut verschiedenen katholischen Bischofskonferenzen) ist ein Faktor in der Entstehung der hohen Geburtenraten in zahlreichen afrikanischen Ländern.

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