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Dubiose Blogger behaupten immer wieder, die Sahara, die größte Wüste der Welt (in Afrika) würde schrumpfen, auch "dank" des durch Fossilenergieverbrennungs-bedingten CO2-Anstiegs.

Wahr ist vermutlich genau das Gegenteil: die Sahara schrumpft nicht, sondern sie wächst.

Zahlreiche Studien und Messungen zeigen zwar, dass in vielen Regionen (insbesondere nördlichen und südlichen, also pol-nahen) das erhöhte CO2 wie eine Art Dünger wirken kann, dass es das aber nicht überall tut.

Pflanzenwachstum ist nicht monokausal, d.h. es ist nicht von einem einzigen Faktor abhängig, dem CO2. Sondern von mehreren, dazu gehören auch Sonnenlicht, gemäßigte Temperatur, Wasserversorgung, stabile Bedingungen, etc.

Wie sieht es damit in der Sahara aus ?

Schlecht: erstens gibt es in der Sahara kaum bis gar keinen Regen, zweitens gibt es oft extreme Hitze bis zu 47 Grad Celsius, was die Pflanzen verdorren lässt, drittens gibt es oft Sandstürme, die die Pflanzen beschädigen und viertens gibt es in der Sahara auch wandernde Sanddünen, die junge Keime überschütten und so vom Sonnenlicht abschneiden.

So gut kann der "CO2-Dünger" gar nicht sein, um alle diese Nachteile auszugleichen, wie so manche Rechtsextremisten behaupten, die sehr oft auch Fossilfetischisten sind.

Demgemäß sind auch die zahlreichen Studien glaubwürdig, dass die Sahara (ebenso wie subtropische Wüsten wie die Kalahari) wächst und nicht schrumpft.

Kurioserweise berufen sich die Sahara-Schrumpf-Enthusiasten auf angebliche NASA-Studien, die aber in Wirklichkeit ziemlich genau das Gegenteil behaupten: nämlich dass ein Begrünungseffekt durch das erhöhte CO2 in zahlreichen Regionen der Welt nachweisbar ist, aber nicht am Südrand der Sahara (und am Nordrand auch nicht).

Dass am Nordrand der Sahara kein Begrünungseffekt feststellbar ist, aber auch kein Entgrünungseffekt, dass aber am Südrand der Sahara der "Beblattung" zurückgeht, nicht so stark zurückgeht wie in manchen anderen Regionen der Welt, aber dennoch zurückgeht.

Einer der Standard-Verfälschungs-Tricks besteht darin, den von manchen NASA-Studien untermauerten globalen Eher-Trend zur "Begrünung" (die ANzahl der Regionen, die grüner werden, ist größer als die Anzahl der Regionen, die grauer werden) dahingehend zu verfälschen, als würden ALLE Regionen grüner, was nicht der Fall sein muss und auch nicht ist. Wenn das Durchschnitts-Einkommen Aller steigt, dann kann es trotzdem Ausnahmen geben, bei denen gegen den Trend das Einkommen sinkt.

Wenn durch globale Trends sich die Zonen der Fruchtbarkeit verschieben hin zu den Polen (Mehrzahl von Pol) und weg vom Äquator, dann bedeutet das für sehr nördliche (z.B. Sibirien) und sehr südliche Regionen oftmals "Befreiung" vom ewigen Frost und Fruchtbarwerdung, während es für zahlreiche Äquator-Regionen Hitze und Dürre und Unfruchtbarkeit bedeuten kann und oft auch tut.

Für diese vielen Artikel von der angeblich schrumpfenden Sahara gibt es scheinbar eine einzige Quelle, die tausendfach zitiert wird im Internet.

Hier einige der vielen Gegenstimmen:

https://www.nsf.gov/news/news_summ.jsp?cntn_id=244804

"New study finds world’s largest desert, the Sahara, has grown by 10 percent since 1920"

https://www.nature.com/articles/s41598-020-61085-0

"Expansion of the Sahara Desert and shrinking of frozen land of the Arctic"

Hier die NASA-Quelle, auf die sich der eine verfälschende und tausendfach kopierte Artikel beruft:

https://www.nasa.gov/technology/carbon-dioxide-fertilization-greening-earth-study-finds/

Darin befindet sich auch folgende Grafik:

Boston University / Myneni https://www.nasa.gov/technology/carbon-dioxide-fertilization-greening-earth-study-finds/

Im Süden der Sahara befindet sich eine orange Zone, was laut Legende eine Schrumpfung der Beblattung von 5 bis 15% bedeutet - also keine Rede von der angeblichen Begrünung und Schrumpfung der Sahara.

Stellt sich nur die Frage, warum derartige Dubiositäten in die Welt gesetzt werden ?

Geht es darum, die Menschheit, insbesondere den Norden, zu hemmungslosem Fossilverkehr zu verführen, völlig egal, wie negativ die Folgen im Rest der Welt sind ?

Geht es darum, der Menschheit, insbesondere dem Norden zu suggerieren, dass er gar nicht solidarisch sein müsse, weil es ja angeblich keine negativen Folgen des Klimawandels gebe ?

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Leitwolf

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